so geht MEDIEN | Aktuelles 5 Tipps für eine gute Moderation in der Schule

Moderieren in der Schule? Was sich Jugendliche von Moderator*innen für ihren Schulalltag abschauen können, erklärte "so geht MEDIEN"-Host und BAYERN 3-Moderator Sebastian "Schaffi" Schaffstein am ARD Jugendmedientag am 15. November 2023.

Stand: 28.03.2024 17:44 Uhr

Workshop Moderation JMT ARD | Bild: BR

"Moderieren können alle." – mit dieser guten Nachricht startete Schaffi in den Workshop "Dein Start am Mikro – so geht Moderation", der im Rahmen des bundesweiten ARD Jugendmedientags im Bayerischen Rundfunk stattfand. Denn: Moderieren ist ein Handwerk, das man erlernen und vor allem üben kann.

Auch wenn wir bei Moderation womöglich zuerst an den gut gelaunten Morningshow-Moderator aus dem Radio oder an die souveräne Moderatorin eines Polit-Talks denken, Moderieren spielt auch in der Schule eine Rolle: Wenn Schüler*innen ein Referat halten, durch das Schulkonzert führen oder als Klassensprecher*innen die Anliegen ihrer Klasse vortragen, machen sie nichts anderes als Moderieren.

Mit welchen Tricks das besonders gut klappt, verriet Schaffi im Workshop:

Tipp 1: Expert*in für das Thema werden & das Publikum kennen

Wenn wir einen guten Vortrag halten oder souverän durch eine Veranstaltung führen möchten, sollten wir uns immer zuerst fragen: Wer ist mein Publikum? Denn je nachdem, zu wem wir sprechen, müssen wir die Inhalte und die Ansprache passend aufbereiten. Nützliche Fragen können hier lauten: Welches Vorwissen haben meine Zuhörer*innen? Welche Aspekte des Themas sind für sie besonders interessant? Duze oder sieze ich mein Publikum? Um selbstsicher und frei vor einer Gruppe zu sprechen, ist es auch wichtig, sich ausführlich mit dem Thema auseinander zu setzen, um beispielsweise auf Rückfragen eingehen zu können. Hilfreich können hier Moderationskarten mit Stichpunkten sein.

Tipp 2: Natürlich sprechen

Die Stimme zu verstellen oder mit einer klischeehaften Moderator*innenstimme zu sprechen, ist keine gute Idee. Authentizität ist beim Moderieren das A und O. Der Tipp von Schaffi lautete daher: Sprecht bei einem Vortrag so, wie ihr auch im Alltag sprecht! Lediglich wenn das Publikum weit entfernt ist, sollte man etwas lauter sprechen oder ein Mikro nutzen. Um natürlich zu sprechen, kann es helfen, den Mund und die Stimmbänder zu lockern, indem man kurz bevor es losgeht die Lippen vibrieren lässt. Am besten versucht man das Schnauben eines Pferdes zu imitieren. Sieht etwas merkwürdig aus – hilft aber!

Tipp 3: Für das Thema begeistern und natürlich gestikulieren

Auch bei Gestik und Mimik gilt: Am besten nicht viel drüber nachdenken, sondern einfach machen. Wenn wir sprechen, kommen unsere Hände meist von ganz allein in Bewegung und unser Gesichtsausdruck verändert sich, je nachdem über welches Thema wir sprechen. Sind wir begeistert, beginnen unsere Augen zu leuchten. Darum: Das Vortragsthema ist unser absolutes Lieblingsthema – zumindest für die Dauer des Vortrags.

Tipp 4: Geschichte als Einstieg nutzen

Menschen lieben Geschichten. Denn sie sind die ursprünglichste Form, um Wissen weiterzugeben. Eine kurze, persönliche Anekdote, die ein Problem skizziert, ist daher ein guter Einstieg in einen Vortrag, der dann die Lösung dieses Problems dargelegt. Um die Einstiegsstory möglichst spannend zu gestalten, kann uns das unscheinbare Wörtchen "eigentlich" gute Dienste leisten: "Eigentlich wollte ich letzten Dienstag wie jeden Morgen mit dem Fahrrad in die Schule fahren, aber …" Na, wer möchte nun wissen, wie es weitergeht? ;-)

Tipp 5: Schlichte Präsentation verwenden

Besonders gute Redner*innen benötigen sie gar nicht: die Präsentation. Um gewisse Inhalte zu vernaschaulichen, kann sie aber dennoch hilfreich sein. Wichtig ist in jedem Fall, die Folien nicht zu überladen und besser mit aussagekräftigen Bildern anstatt mit viel Text zu arbeiten. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr. Denn die Präsentation soll das Gesagte unterstützen und nicht den kompletten Vortrag abbilden.

Echte Radioluft durften die Schüler*innen dann im Studio von BAYERN 3 bei Schaffis Moderationskollegen von den SamstagsCrashern schnuppern. Stefan Kreutzer ließ sich von den Jugendlichen bei einer Radiomoderation live über die Schulter schauen und erzählte in den Moderationspausen während der Musik von seinem Werdegang als Moderator. Mit dieser Inspiration im Gepäck hielten die Schüler*innen im Anschluss alle selbst einen 1-Minuten-Vortrag zu ihrem Lieblingshobby und konnten die gelernten Moderationstipps direkt selbst ausprobieren – individuelles Feedback von Moderationsprofi Schaffi inklusive.

Fazit:

  1. Begeisterte*r Expert*in für das Moderationsthema werden
  2. Publikum kennen
  3. Natürlich sprechen und gestikulieren
  4. Kurze Geschichte als Einstieg nutzen