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Bayern entlässt befristete Lehrer in den Sommerferien

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CSU hält an Entlassung von Lehrern im Sommer fest

Fünf Prozent der bayerischen Lehrer – insgesamt 7.000 – haben nur befristete Verträge. Wer während des Schuljahres eingestellt wird, meldet sich im August arbeitslos. Die SPD wollte diese Praxis beenden, scheiterte aber an der CSU. Von A.Wilsdorff

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Für SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen braucht Bildung ein Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Schülern und keine befristeten Verträge. Die Praxis, dass sich auch heuer wohl wieder fast 900 Lehrer im August arbeitslos melden, will Kohnen per Dringlichkeitsantrag stoppen:

"Sie stellen die im September wieder ein, diese Befristeten – damit es aber zu keinen Kettenverträgen kommt, tauschen sie fröhlich den einen Befristeten durch den nächsten Befristeten aus. Das ist zutiefst unanständig und das gehört sich nicht, und so gehen wir nicht mit Bildung um."

"Frist ist Mist und führt zu Frust"

Auch Michael Piazzolo von den Freien Wählern will, dass der Freistaat im Sommer keine Lehrer mehr in die Unsicherheit schickt. "Wenn ich einen am Ende eines Schuljahres ausstelle, dann ist das keine Anerkennung. Und deshalb ist diese Frist Mist und sie führt zu Frust und sie ist einem reichen Staat wie Bayern nicht würdig. Deshalb stellen Sie das schnellstmöglich ab", forderte Piazzolo im Landtag.

Kultusverwaltung beharrt auf Flexibilität

Bayerns Kultusminister Bernhard Sibler kontert: Befristetet Lehrer seien in Bayern die absolute Ausnahme, schließlich hätten 95 Prozent sogar eine Beamtenstelle. Und der Freistaat sei ein anständiger Arbeitgeber: "Wir sind in Bayern auf einem guten Weg – und werden vernünftig und sensibel mit den Leuten umgehen, wenn wir es brauchen, aber ein Stück Flexibilität brauchen wir als Arbeitgeber halt auch."