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Berichte über finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der CSU in Ingolstadt gibt es seit Monaten.

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Ermittlungen gegen CSU-Kreisvorsitzenden wegen Untreue-Verdachts

Berichte über finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der CSU in Ingolstadt gibt es seit Monaten. Nach einer Ballveranstaltung fehlt Geld. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Kreisvorsitzenden Stefan Huber wegen des Verdachts der Untreue.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach monatelangen Berichten über finanzielle Unregelmäßigkeiten bei einer Ballveranstaltung der CSU in Ingolstadt ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen den Kreisvorsitzenden Stefan Huber. Oberstaatsanwältin Veronika Grieser erklärte am Dienstag, dass die Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue in Zusammenhang mit finanziellen Unregelmäßigkeiten im Kreisverband stünden, Details nannte sie nicht. Die nun bevorstehenden Ermittlungen würden zeigen, ob sich der Anfangsverdacht erhärte oder nicht bestätige, so Grieser. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" über das Verfahren gegen Huber berichtet (externer Link, möglicherweise kostenpflichtiger Inhalt).

Vorsitzender lässt sein Amt ruhen

Huber selbst erklärte über eine Pressemitteilung der Partei, dass er den Kreisverband durch das laufende Ermittlungsverfahren nicht weiter belasten wolle. "Als Kreisvorsitzender trage ich die Gesamtverantwortung für die CSU Ingolstadt", betonte Huber.

Er habe deswegen dem Vorstand mitgeteilt, dass er sein Amt bis zum Abschluss des Verfahrens ruhen lassen werde. Aufgrund des frühen Stadiums des Strafverfahrens gilt die Unschuldsvermutung für den Vorsitzenden.

Es fehlt Geld aus Ticketverkauf bei CSU-Ball

Hintergrund der Ermittlungen ist die sogenannte Schanzer Nacht Anfang 2023. Bei dem CSU-Ball soll es ein deutliches Defizit gegeben haben; Geld aus dem Kartenverkauf soll fehlen. Die Partei verwies darauf, dass Tickets verschenkt worden seien. Kassenprüfer hätten deswegen allerdings "eine Reihe von Anmerkungen zur Kassenführung" gehabt, heißt es aus dem Kreisverband.

Deshalb habe der Kreisvorstand am Montag Beschlüsse gefasst, die notwendig seien, damit die Mitglieder den Vorstand und die Geschäftsstelle nun trotzdem entlasten können. Laut CSU wurde für den diesjährigen Partei-Ball "bereits ein anderes System bei der Kartenvergabe angewandt".

Ermittlungen gegen Unbekannt wegen Drohbrief

Ermittlungen gibt es auch wegen eines anderen Vorwurfs – gegen Unbekannt. Wegen des Verdachts der versuchten Nötigung aufgrund eines an den Kreisvorsitzenden der CSU versandten Drohbriefs wird ebenfalls ermittelt. Hier hat sich aus den Ermittlungen nach Angaben der Oberstaatsanwältin bislang kein Verdacht gegen eine bestimmte Person oder gegen bestimmte Personen ergeben.

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