BR24 Reportage

200.000 Hilferufe - Vergessene Beschwerdebriefe in Frankreich

Als vor gut fünf Jahren die soziale Protestbewegung der 'Gilets jaunes' monatelang halb Frankreich lahmlegte, setzte Staatspräsident Emmanuel Macron als Ausweg aus der Krise auf eine 'große nationale Debatte'. In diesem Rahmen legte jedes zweite Rathaus im Land Beschwerdebriefe-Hefte, die so genannten 'cahiers de doléances', aus, in denen die Bevölkerung Sorgen, Nöte und politische Verbesserungsvorschläge verfassen konnte. Das Echo war überwältigend: knapp 20.000 'Beschwerdehefte' wurden gefüllt - mit mehr als 200.000 Beiträgen. Alle Texte sollten ursprünglich originalgetreu veröffentlicht werden und damit in die politische Debatte einfließen. Dieses Versprechen von Macron aber ist bis heute nicht umgesetzt. Nun mühen sich einige WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen und BügerInnen, die Klagen und Ideen des Volkes doch noch publik zu machen. Suzanne Krause über die vergessenen Beschwerdebriefe in Frankreich.

200.000 Hilferufe - Vergessene Beschwerdebriefe in Frankreich | Bild: BR
22 Min. | 15.5.2024

VON: Suzanne Krause

Ausstrahlung am 19.5.2024

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