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Hochschulsport aus Brasilien Singen! Tanzen! Kämpfen! - Capoeira

Capoeira ist der etwas andere Kampfsport: Hier geht es nicht darum, den Gegner auszuschalten oder zu Boden zu ringen – sondern um Körperspannung und Ästhetik. Deshalb spricht Jura-Studentin Isabella auch lieber vom gemeinsamen „Spiel“ als vom „Kampf“ gegeneinander.

Von: Lukas Hellbrügge

Stand: 21.01.2019

Singen, Tanzen, Kämpfen: Hochschulsport Capoeira

Isabella hat ihren Traumsport auf der Webseite des Zentralen Hochschulsports München gefunden. Eigentlich wollte sie sich zum Boxen anmelden, aber dafür war sie zu spät dran. In der Liste entdeckte die 24jähige dann die brasilianische Kampfsportart Capoeira. Und wurde neugierig.

Isabella ist begeistert vom Kampfsport Capoeira

Jetzt ist sie seit einem Jahr dabei – und immer noch Anfängerin: „Es geht hier auch um Akrobatik. Da lerne ich gerade, wie man richtig ein Rad schlägt, das dabei auch noch gut aussieht.“ Isabella hat die blass-gelbe Kordel, beim Training sind auch Kommilitonen mit dunkler Kennzeichnung dabei – dazwischen liegen 10 Jahre Kampferfahrung.

Trainer Professor Pretão mit einem Berimbau

Dass es bei der Capoeira etwas anders zugeht als bei anderen Kampfsportarten wie Boxen oder Karate wird beim Training in der Fechthalle vom Münchner Hochschulsport sofort klar: Trainer Professor Pretão hält ein Musikinstrument, Berimbau genannt, in der Hand und begleitet darauf seine Ansagen. Wenn Isabella mit ihrer Trainingspartnerin übt, sieht das eher aus wie ein gemeinsamer Tanz – mit Kampfelementen wie Kicks oder Schlägen in die Luft.

„Es geht nicht darum, jemanden zu treffen. Man schlägt zwar, hofft aber, dass der andere ausweicht.“

Roda, der Kampf ohne Berührungen

Trotzdem ist Capoeira eine schweißtreibende Sportart: Isabella braucht viel Körperspannung und eine gute Kondition. Besonders, wenn es in die „Roda“ (portugiesisch für „Kreis“) geht: Hier findet der Kampf ohne Körperkontakt statt. Isabella und ihre Kommilitonen stehen im Kreis, Trainer Pretão bestimmt, welche zwei Kontrahenten in die Mitte müssen.

Singen und Klatschen ist bei der "Ronda" erwünscht

Dazu singen die Außenstehenden und muszieren. Bei Meisterschaften beobachten Punktrichter das Geschehen und bewerten die Leistung: Sind die Bewegungen flüssig und nicht abgehackt? Wie abwechslungsreich ist die Choreographie?

Bei Capoeira geht es nicht darum jemanden zu treffen

Isabella hat ein großes Ziel: Einmal an einer Capoeira-Meisterschaft teilnehmen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Denn Capoeira braucht viel Zeit und Durchhaltevermögen. Zum Training kann sich Isabella aber meistens gut motivieren – ihr Trainer und auch ihre Mitkämpfer bilden eine Art soziale Kontrolle. Die will sie nicht enttäuschen.


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