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Naturgarten Die Trockenmauer - eine Insel

Vor allem an sonnigen Standorten sorgen Trockensteinmauern für ein einzigartiges Mikroklima. Wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen siedeln sich an, seltene Tierarten folgen - darunter Eidechsen und Salamander.

Stand: 07.07.2021 | Archiv

Schwebfliege an Blüte vor Natursteinmauer | Bild: Markus Gastl / Hortus Insectorum

Mit einer Trockenmauer schaffen Sie einzigartigen Lebensraum. Viele Wildpflanzen sind auf die extremen Bedingungen spezialisiert und ziehen wiederum viele seltene Tierarten an. Wildbienen, Hummeln oder Eidechsen nutzen die Steine aber auch zum Aufwärmen oder um sich in den Nischen zu verstecken. Besonders schön blühende Wildpflanzen wie die Pfingst-Nelke, das Kleine Seifenkraut oder der Blutrote Storchschnabel können natürlich auch angepflanzt werden. Am besten gleich beim Bau der Mauer: Einfach mit etwas Kompost und Wasser im Wurzelbereich in eine Nische setzen.

So wird's gemacht

Ob frei stehend oder als Abfangung für ein höher gelegenes Beet: Prinzipiell sind alle Natursteine für den Bau einer Trockenmauer geeignet - nur Sandstein verwittert schnell - und richtig aufgebaut hält sie ewig.

Zauneidechsen wärmen sich auf den Steinen auf und finden in den Nischen Unterschlupf.

Der Untergrund muss fest sein, notfalls wird ein Fundament aus verdichtetem Kies hergestellt. Die Mauer wird nach oben hin etwas schmaler. Direkt auf den Boden kommen die größten Brocken, danach wird mit kleineren Steinen aufgeschichtet und zum Schluss wieder mit schweren Kalibern abgedeckt. Insgesamt sollten die Fugen möglichst klein gehalten werden, notfalls wird mit kleinen Steinen verkeilt. Hier und da Nischen hinter den Mauersteinen sind aber als Verstecke für Tiere auch wichtig. Dafür stabilisieren Steine, die durch die ganze Tiefe gehen, das Ganze wieder.

Ganz wichtig: Damit keine zu langen senkrechten Fugen entstehen, werden die Steine immer auf Lücke gesetzt. Ebenfalls ganz wichtig: Bei Trockenmauern, die als Abfangung in einem Beet dienen, muss hinter die Mauer zuerst ein etwa zehn bis 15 Zentimeter breiter Sickerschacht aus Kies auf die ganze Höhe aufgefüllt werden. Erst dahinter wird Erde aufgefüllt.


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