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Unerträglicher Juckreiz So schützt ihr euch vor Grasmilben!

Sie sind winzig klein und können doch einen Juckreiz verursachen, der einen in den Wahnsinn treibt. Wer von Grasmilben gebissen wurde, braucht viel Selbstbeherrschung und Geduld, denn es dauert, bis der unerträgliche Juckreiz nachlässt. So schützen ihr euch!

Stand: 22.06.2023

Grasmilben: Die Stiche jucken. | Bild: mauritius-images

Der Stich einer Stechmücke ist ärgerlich, aber der Juckreiz ist meist schnell wieder vorbei. Anders bei der Grasmilbe, auch bekannt unter den Namen Herbstmilbe, Herbstgrasmilbe, Erntemilbe, Herbstlaus und andere mehr. Nach ihrem Biss bilden sich rote Quaddeln, die manchmal bis zu zwei Wochen lang extrem jucken.

Wann sind Grasmilben aktiv?

Grasmilben sind genau genommen eigentlich Erntemilben (Neotrombicula autumnalis), sie gehören zur großen Familie der Spinnentiere. Erwachsene Grasmilben leben im Boden und tun uns nichts. Meist im Juni legen sie ihre Eier ab, aus denen die Larven heranwachsen. Sie sind es auch, die uns Menschen und andere Warmblüter wie Hunde, Katzen oder Mäuse stechen und quälenden Juckreiz bescheren. Denn die Grasmilben-Larven brauchen uns als Wirt, um sich weiterentwickeln zu können, schreibt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Bis in den Herbst können uns die Larven den Aufenthalt im Freien deshalb vermiesen.

Wie sehen die Grasmilben-Larven aus?

Die Larven sind 0,2 bis 0,3 Millimeter groß, blass orange eingefärbt und sehr beweglich. Sie suchen sich - ähnlich wie Zecken - eine passende Stelle am Körper. Sie bevorzugen meist feuchte, warme Stellen, wo die Haut dünn und weich ist - zum Beispiel am Knöchel, in der Kniekehle oder am Rand der Unterwäsche. Dort verletzen die Milbenlarven mit ihren Mundwerkzeugen die oberste Schicht der Haut und injizieren Speichel in die Wunde, sodass sie das sich auflösende Gewebe einsaugen können. Das klingt unappetitlich, doch der Mensch merkt davon nichts, da die Milbenlarven mit ihren Mundwerkzeugen nur Bruchteile von Millimetern in die Haut eindringen. Sind sie gesättigt, verlassen sie ihren Wirt oder werden schon vorher durch das Kratzen oder die Kleidung weggescheuert.

Wo sind Grasmilben verbreitet?

Ihre Hauptverbreitungsgebiete sind Südosteuropa, Frankreich und die Alpenländer. Die Grasmilben sind meist nur in kleinen Arealen verbreitet. In Deutschland sind vor allem das Rheinland, aber auch Teile von Hessen und Bayern betroffen - da vor allem der Münchner Raum.

Wo lauern Grasmilben-Larven auf ihre Opfer?

Der Mensch wird bei zufälligem Kontakt befallen, normalerweise sind Nage- oder Haustiere die bevorzugten Opfer der Larven. Die Milben lieben trockene Grasflächen und sitzen an der Spitze eines Grashalmes bis ein potenzielles Opfer vorbeikommt und sie abstreift.

Grasmilben-Test im Garten

Legt ein weißes Blatt Papier oder weiße Fliesen auf einen sonnigen Platz im Rasen. Angelockt durch die Helligkeit sind Grasmilben als rötliche winzige Punkte erkennbar.

Sind Grasmilben gefährlich?

Nach dem Kontakt mit Grasmilben stellt sich der Juckreiz meist nach einem Tag ein und kann sich bis zu zwei Wochen halten. Es bilden sich rote Quaddeln, die furchtbar jucken. An sich sind die Bisse der Grasmilbe harmlos, denn Grasmilben übertragen keine ansteckenden Krankheiten wie zum Beispiel die Zecken. Aber besonders bei Kindern, die die juckenden Quaddeln womöglich aufkratzen, können sekundäre Infektionen entstehen, die vom Arzt behandelt werden sollten.

Was kann man gegen den Juckreiz tun?

Es hilft, die Quaddeln mit 70-prozentigem Alkohol zu desinfizieren und juckreizstillende Gele aufzutragen. Wer es nicht mehr aushält, kann sich cortisonhaltige Salben oder Antihistaminika verschreiben lassen.

Wie kann man sich vor Grasmilben schützen?

  • Grasmilben finden sich vor allem auf trockenen Wiesen, auf denen sich auch Nutz- und Haustiere aufhalten. Vermeiden Sie, barfuß durch solche Wiesen zu gehen.
  • Tragt hohes Schuhwerk und steckt die Hose in die Socken. Besprüht eure Kleidung mit Repellentien, die z.B. DEET enthalten. Auch Teebaumöl auf der Haut soll helfen.
  • Mäht den Rasen im Garten häufig, da sich die Milben auf den Spitzen der Grashalme aufhalten. Entsorgt den Grasschnitt sofort - und zwar nicht im eigenen Garten. So könnt ihr die Milben vertreiben.
  • Wässert den Rasen, wenn er trocken ist, da die Milben sich bei Feuchtigkeit tief in den Boden zurückziehen.
  • Lasst zwischen Rasen und Haus mindestens einen 2 bis 3 Meter langen Abstand, sodass die Parasiten nicht in die Wohnung kommen.
  • Vertikutiert den Rasen im Frühjahr, um Moos zu entfernen, auf dem sich die Milben besonders gerne aufhalten.
  • Mäuse gehören zu den wichtigsten Wirten der Milben, deshalb sollte man sie unbedingt bekämpfen. Da sich Mäuse gerne in Komposthaufen aufhalten, sollten diese regelmäßig umgesetzt werden.

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