Geschichte der Eisenbahn Industrielle Abenteurer

Die industrielle Revolution und die ersten Erfolge der Dampflok in England waren wegweisend für die deutschen Eisenbahnpioniere. Ihr Ziel: Sie wollten den technischen Fortschritt auch in Deutschland vorantreiben.
George Stephenson
Der englische Ingenieur gilt als Hauptbegründer des Eisenbahnwesens. Er wurde am 9. Juni 1781, vor 235 Jahren, geboren. Er beschäftigte sich intensiv mit Dampfmaschinen und verbesserte deren Technik. Zudem baute er 1814 eine der ersten funktionierenden Dampflokomotiven.
Ohne den Erfolg der Eisenbahn in England wären wohl die Kaufleute in Franken und bayerischen Regierungsbeamten nicht vom Sinn und Zweck der Eisenbahn zu überzeugen gewesen. Doch die Erfindungen von George Stephenson und seinem Sohn Robert ließen keinen Zweifel daran: Der Eisenbahn gehört die Zukunft!
Meilensteine der frühen Eisenbahngeschichte
Stephensons
Wie der Vater, so der Sohn ...
George Stephenson wurde 1871 in Wylam geboren. Schon als Kind interessierte er sich für Technik und mit 14 Jahren begann er in einer Kohlengrube an einer Dampfmaschine zu arbeiten. Für eine Kohlengrube baute der Autodidakt 1814 auch seine erste Dampflokomotive. Später wurde der Ingenieur von seinem Sohn Robert unterstützt, der 1803 geboren worden war. Gemeinsam führten sie ab 1923 ein Unternehmen, das sich dem Bau und der Weiterentwicklung von Dampflokomotiven widmete.
Rennen
Das Rennen von Rainhill
Am 27. September 1827 wurde unter der Regie von George Stephenson die erste öffentliche Eisenbahnlinie zwischen Stockton und Darlington eingeweiht, zwei Jahre später die Liverpool-Manchester-Eisenbahn. Um zu ermitteln, welche Lok die geeignetste für die 50 Kilometer lange Strecke zwischen den zwei englischen Städten war, wurde ein Wettrennen veranstaltet: das berühmte Rennen von Rainhill. Als Rennbedingungen wurden technische Voraussetzungen festgelegt, die einen enormen Fortschritt der Loks bedeuten sollten.
The Rocket
And the winner is ...
Sieger wurde "The Rocket", die neueste Lokomotive von Robert und George Stephenson. "Die Rakete" setzte sich gegen vier weitere teilnehmende Lokomotiven durch. "The Rocket" schaffte als einzige Lokomotive die Teststrecke, schleppte dabei eine Last, die dem Dreifachen ihres Eigengewichts entsprach und übertraf selbst beladen die geforderte Mindestgeschwindigkeit. Dieser Erfolg verschaffte dem Hause Stephenson und seinen Lokomotiven weltweiten Ruhm.
Bayern
Mit Volldampf nach Bayern ...
Auch in Bayern begeisterten sich Ingenieure und Visionäre für die neue Technik: Joseph von Baader ließ im Park von Schloss Nymphenburg eine Teststrecke errichten und experimentierte dort mit der Pferdebahn. Ingenieur Paul Camille Denis reiste nach England um die Strecken, die Schienen und die Eisenbahnen zu studieren und das Wissen nach Bayern zu importieren. Und immer mehr Kaufleute, wie der Nürnberger Georg Zacharias Platner, begeisterten sich für das wirtschaftlich interessante Fortbewegungsmittel. So war es nur eine Frage der Zeit, bis auch in Bayern die erste Lokomotive ihren Dienst antreten sollte. Doch noch war sie "made in England" und kam aus dem Hause Stephenson.
- "George Stephenson und die Eisenbahn": am 20. Februar 2017 um 7.30 Uhr in "Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik", ARD-alpha
- "Vom Adler zum ICE": am 24. Februar 2016 um 14.15 Uhr, ARD-alpha