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Wahl-O-Mat Entscheidungshilfe (nicht nur) für Jungwähler

Welche Partei passt am besten zu mir? Die Internetanwendung "Wahl-O-Mat" soll Erstwählern bei Landtags- und Bundestagswahl helfen, Parteiprogramme konkret miteinander zu vergleichen und so die richtige Entscheidung zu treffen.

Von: Monika von Aufschnaiter

Stand: 17.09.2013 | Archiv

Seit 2002 ist der Wahl-O-Mat bei Landtags- oder Bundestagswahlen schon im Einsatz. Jetzt können ihn Wähler in beiden Versionen wieder in aktualisierter Form nutzen. Im Vorfeld der Landtagswahlen rechneten die Initiatoren mit über einer Million Nutzern allein der Landtags-Ausgabe. Der Sinn der Anwendung: Er soll vor allem Jungwählern dabei helfen, einen Überblick über die Positionen der Parteien zu "heißen Themen" zu bekommen.

Von der Jugend für die Jugend

Wahlomat der Bundeszentrale für politische Bildung  | Bild: bpb zum Artikel Wahl-O-Mat Für die richtige Wahl

Welche Partei passt am besten zu mir? Die Internetanwendung "Wahl-O-Mat" sollte Erstwählern bei der Bundestagswahl helfen, Parteiprogramme konkret miteinander zu vergleichen und so die richtige Entscheidung zu treffen. [mehr]

Der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl ist eine Gemeinschaftsproduktion des Bayerischen Jugendrings, der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Inhalte hat eine Redaktion aus jungen Menschen erarbeitet. Die Thesen - es werden wie immer 38 sein - sind also nah an den Jungwählern, Stellungnahmen und Begründungen lieferten die 15 Parteien selbst. Die genauen Wortlaute und das neue Design wurden am 22. August 2013 im Landtag präsentiert. Seit 29. August ist nun auch die Version für die Bundestags online.

Der in dieser Box dargestellte Ablauf bleibt gleich, die genannten Thesen sind jedoch nur beispielhaft:

So funktioniert der Wahl-O-Mat

Thesen und Positionen wählen

In der Auswahlbox erscheint ein Statement, zum Beispiel: "Das Wahlalter soll auf 16 Jahre gesenkt werden." oder: "Die kommunale Grundversorgung (Gas, Wasser, Strom, Abfall) soll weiterhin ausschließlich in öffentlicher Hand bleiben." Der Nutzer wählt aus drei möglichen Antworten eine aus: "Stimme zu.", "Stimme nicht zu." oder "Neutral." Möglich ist es auch, die These zu überspringen. Insgesamt bietet der Wahl-O-Mat 38 Thesen an.

Die Themen gewichten

Nach Durcharbeiten der 38 Statements präsentiert der Wahl-O-Mat eine Übersichtsliste mit den eigenen Voten und der Möglichkeit, anzuklicken, ob einem die These (besonders) wichtig ist. So kann der Wähler Schwerpunkte in Bereichen setzen, bei denen er Wert legt auf größmögliche Übereinstimmung mit dem Parteiprogramm, etwa im Bereich Bildung, Umwelt oder Soziales.

Parteien in der engeren Auswahl

Nun bekommt der Nutzer alle 15 Parteien angeboten und kann daraus acht Parteien in die engere Wahl nehmen. Dadurch werden persönliche Vorlieben berücksichtigt und sichergestellt, dass keine Wahlempfehlung gegeben wird, sondern lediglich eine Entscheidungshilfe.

Ranking der Parteien

Das Programm vergleicht nun die persönlichen Positionen mit denen der Parteien in der engeren Wahl und errechnet daraus ein Ranking. So sieht der Wahl-O-Mat-Nutzer auf einen Blick, welche seiner favorisierten Parteien die größte Übereinstimmung bieten mit seinen Ansichten und Schwerpunkten. Hier hat man auch noch die Option, zurückzuspringen zu den Thesen, der Gewichtung und der Parteiauswahl, um so andere Varianten durchzuspielen.

Neudesign: mehr Gewicht für Hintergründe

Bisher bot die Wahl-O-Mat-Nutzeroberfläche die Möglichkeit, die Begründung der Partei für ihre Position nachzulesen, nicht an prominenter Stelle an. Das ist im neuen Design anders: Da bekommt der Nutzer nun automatisch die Argumente der Parteien angezeigt - soweit sie selbst Begründungen geliefert haben, was leider nicht immer der Fall ist. Das ist schade, bietet doch gerade das "Warum" eine wichtige Anregung zur politischen Auseinandersetzung und Meinungsbildung.

"Ein interaktives Angebot wie der Wahl-O-Mat richtet sich nicht mehr allein an 'digitale Eingeborene'. Ich kann nur dazu einladen, das Angebot zu nutzen."

Kultusminister Ludwig Spaenle


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Kommentieren

Unkonservativer, Dienstag, 27.August 2013, 12:56 Uhr

7.

Hier wurde schon gut erkannt, dass auch gerade "Festgefahrene" und Stammwähler, die kaum mehr Ahnung haben, was ihr Wahlwunsch vertritt, davon profitieren können.

Allerdings sollten sich auch sowieso manche mal was für Neues öffnen, @Bernhard.
BGE ist gar nicht so absurd, wie es aussieht - mit Ausnahme Ihrer Zahlen.
Es gibt Modelle, bei denen das BGE sehr gut wegkommt, gerade weil ein riesiges Bürokratiemonser namens Sozialsystem obsolet würde. Schauen Sie sich mal dessen Ausgaben an.
Nichtsdestotrotz: Ich fände es super, wenn man einfach mal Gutachten und Studien dafür hätte.

Die CSU ist meiner Meinung nach absolut nicht mehr fürs 21. Jahrhundert fit. Für den Erfolg Bayerns muss man in erster Linie dem Volk und keiner Partei danken!

Elmar, Freitag, 23.August 2013, 21:31 Uhr

6. wahlomat

Eine gute Sache. Aber keineswegs nur für junge Wähler. Die meisten jungen Leute wissen nämlich, was die Parteien so andenken. Wer das nicht weiß, sind meist die
älteren mitunter stark festgefahrenen "Konservativen". Sie wissen oft nur, daß es eine
Ökopartei gibt und eine mit Computer und eine für die Reichen. Mehr wissen sie nicht.
Gewählt wird, was Großvater gewählt hat.

Bernhard, Freitag, 23.August 2013, 14:20 Uhr

5. Wahlomat

Der Wahlomat bringt nix, weil nur gefragt wird, was man gerne hätte. Die Konsequenzen bzw. wer das bezahlen soll, bleiben aber außen vor.
Da könnte ich auch fragen:
"Soll niemand mehr arbeiten müssen und trotzdem 10.000,- euro im Monat bekommen?"
Da sage ich natürlich ja und müssten dann die absurde Partei Deutschland wählen ;-)

Tröger, Donnerstag, 22.August 2013, 20:29 Uhr

4. Bayernwahl

Ich finde es sehr gut, dass man den Leuten diese Plattform zu Verfügung stellt.

Werner Decker, Donnerstag, 22.August 2013, 20:23 Uhr

3. Wahl o mat

Es heißt doch immer, man soll im Internet nicht so viel von sich preisgeben?! Wenn alle solche Angebote wahrnehmen, können wir uns die Wahl sparen und das Ergebniss wird dann von der NSA bekanntgegeben. Die können einem dann auch sagen, wer was gewählt hat bzw. in welcher politischen Richtung jemand orientiert ist. Die Wahlen sind geheim und ich werde einen Teufel tun....