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Tanz unter dem Galgen Nachlese Sprech(er)stunde in der ehem. Synagoge Ichenhausen

Das Sprecher-Team des BR erinnerte an politisch verfolgte Künstler. Nach drei erfolgreichen Lesungen zum Thema setzten wir die Reihe im November fort: am Sonntag, den 8. November 2016 um 20 Uhr in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen.

Published at: 26-4-2020

Hand blanciert den Davidstern zwischen vielen Büchern | Bild: colourbox.com; Montage: BR/Tanja Begovic

Diktatorische Regime haben immer wieder versucht, Musik zu Propagandazwecken zu missbrauchen und missliebige Komponisten oder Musiker zum Schweigen zu bringen. Bestimmte Werke bekamen keine Druckerlaubnis, Künstler erhielten Auftrittsverbot. In der Zeit des Nationalsozialismus verschwanden die Werke von Mendelssohn, Mahler, Offenbach und anderen von den Konzertprogrammen, jüdische Musiker wurden aus ihren Orchestern entlassen und konnten sich vielleicht noch bei Veranstaltungen des Jüdischen Kulturbundes oder im Rahmen von Privatkonzerten betätigen.

Komponisten wie Arnold Schönberg, Hanns Eisler oder Kurt Weill flohen ins amerikanische Exil. Andere, denen es nicht gelang unterzutauchen oder das Deutsche Reich und die besetzten Gebiete zu verlassen, wurden verhaftet, gefoltert und in Konzentrationslager verschleppt wie Victor Ullmann, Hans Krása, Gideon Klein und Erwin Schulhoff, die den Naziterror nicht überlebten.

Erinnerungen in Wort und Musik

Ein Abend mit Werken dieser Künstler kann aufgrund des geschichtlichen  Hintergrunds zur schweren Kost werden – das muss  aber nicht so sein. Die Sprecherinnen und Sprecher des BR bewiesen das – mit einer abwechslungsreichen Auswahl an Texten, souverän verbunden durch die Moderationen von Martin Fogt.

Die Hofmarkmusik Gempfing umrahmte den Abend musikalisch. Mit ihrem vielfältigen Repertoire ergänzten sie die Texte gefühlvoll und farbenreich.
Die Hofmarkmusik Gempfing sind Rita Brunner (Violine), Angela Hofgärtner (Harfe), Erich Hofgärtner (Hackbrett), Hartmut Betz (Klarinette) und Hannes Schmauch (Kontrabass).

Spenden zugunsten der Aktion Sternstunden

Der Eintritt war wie immer frei; die Mitwirkenden traten ohne Gage auf. Stattdessen baten wir um Spenden zugunsten der Aktion "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks, die Kinder in Not unterstützt.
Dabei sind dieses Mal 1.408,- Euro gesammelt worden.

Herzlichen Dank an alle Spender!

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Die mitwirkenden Sprecher und ihre Texte:

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Klaus Mann: Der Vulkan (Prolog)


Überarbeitete u. erweiterte Neuausgabe, 3. Auflage
Rowohlt-Taschenbuch-Verlag. Reinbek bei Hamburg 2004.

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Ernst Krenek: Im Atem der Zeit (Ausschnitte)


Hoffmann und Campe, Hamburg 1998.

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Irmgard Keun: Nach Mitternacht (Ausschnitt).


Ullstein-Taschenbuchverlag. München 2002

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Kurt Tucholsky: Schloss Gripsholm (Ausschnitt)


Rowohlt-Taschenbuch-Verlag. Reinbek bei Hamburg 2001

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Anton Kuh: Der Kapellmeister


in: Anton Kuh: Luftlinien (Hrsg. Ruth Greuner), Feuiletons, Essays und Publizistik. Löcker Verlag, Wien 1981.

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Fritz Löhner-Beda: Diva, Prinzessin Narzisse, Waldfriedhof, Das Vertrauen

Die Gedichte, Satiren und Chansons wurden in den Jahren zwischen 1908 und 1920 in Wiener und Berliner Verlagen veröffentlicht. Diese Bücher sind auch in größeren Bibliotheken nicht nur finden und allenfalls antiquarisch erhältlich. Zu empfehlen ist die Gedichtsammlung „Wie man sich trefft im Ampezzotal“, herausgegeben von Christoph Wagner-Trenkwitz. Verlag Molden. Wien 2005

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Kurt Tucholsky: Lehár am Klavier


Erschienen unter Tucholskys Pseudonym Peter Panter in "Die Weltbühne", Nr. 34, 25.08.1931, S. 307.
(www.textlog.de/tucholsky-am-klavier-kino.html)

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