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Mitmischen! regional und digital Eine Woche voller Einblicke

In der Woche vom 21. bis 25. Juni öffneten fünf BR Studios in der Region ihre Türen – wenn auch nur virtuell – für die Publikumsaktion Mitmischen! Jeweils rund 15 Mitmischerinnen und Mitmischer waren dabei, wie die tägliche Mittagssendung auf BAYERN 1 entstanden ist. Sie diskutierten die Themenauswahl, sprachen den Wetterbericht ein, bekamen Einblicke in die Kunst der Musikauswahl und lernten all die Menschen im BR kennen, die es braucht, um eine Hörfunksendung zu produzieren.

Von: Andrea Gartner, Unternehmenskommunikation

Stand: 28.06.2021

Jeden Morgen um kurz vor 8 Uhr waren schon die ersten Teilnehmer der Aktion in der Teams-Schalte. Sie testeten ihre Mikros und Kameras und freuten sich riesig auf den Tag. Das war auch über den Bildschirm zu spüren. Dabei war es durchaus ein Wagnis, die Publikumsaktion Mitmischen! ins Internet zu verlegen. Lebte sie doch in den vorangegangenen Jahren 2018 und 2019 vor allem davon, dass der BR seine Türen öffnete und sein Publikum einlud, aktiv an den Sendungen mitzuarbeiten. Da wurden Mitmischer mit auf einen Dreh geschickt, saßen im Schnitt bei Fernsehbeiträgen dabei, diskutierten die Nachrichtenauswahl bei B5 aktuell oder sprachen das Wetter ein bei BR Schwaben.

Digital und anders?

Und dieses Jahr ist Mitmischen! erstmals corona-konform eine digitale Veranstaltung. Die erste Überraschung erlebte das Team von Mitmischen! schon bei den Anmeldungen. Die Gruppe der 31- bis 45-Jährigen, die in vorangegangen Aktionen leider nicht stark vertreten war, machte nun die drittstärkste Gruppe aus. An einer Teams-Schalte teilzunehmen, scheint in diesem Alter einfacher zu organisieren zu sein, als sich einen Tag freizunehmen und in den BR zu kommen.

Die Mitmischerinnen und Mitmischer

Bildschirmaufnahme von der Videokonferenz während Mitmischen!

Die Gruppen an den einzelnen Tagen waren bunt gemischt, da waren eingefleischte BAYERN 1-Fans dabei, aber auch Teilnehmer, die eigentlich nur Bayern 2 hören. Und viele junge Mitmischerinnen und Mitmischer, die sich vorstellen können, später auch in diesem Bereich zu arbeiten. Eine lustige Holländerin, eine Studentin aus Brandenburg, ein Oberösterreicher, der schon lange in München lebt, ein Lehrer, ein Feuerwehrmann, eine Studienberaterin – alle wollten miterleben, wie beim BR Programm gemacht wird.

Deshalb ging es nach einer kurzen Begrüßung durch die Moderatoren gleich weiter in die große Schalte der Aktualität. Dort tauschen sich alle aktuellen Programme und Fachredaktionen über die Themen des Tages aus. Besonders beeindruckt hat die Mitmischerinnen und Mitmischer dabei die Disziplin, mit der in der Schalte gearbeitet wird: Trotz mehr als 60 Teilnehmenden ist sie in 30 Minuten durch.

"Chapeau– das sollte mal bei mir im Betrieb auch so laufen!"

wünschte sich eine Mitmischerin aus Franken.

Die Programm-Macher

Auch das Programm bei Mitmischen! war straff organisiert – die Teilnehmenden lernten die CvD (Chefs vom Dienst) der BAYERN 1-Mittagssendung kennen und hörten von Reportern, wie diese ihren tagesaktuellen Auftrag umsetzen.

Moderator Stefan Straßer zeigt links oben sein Handy mit der multimedialen Produktions-App der ARD, kurz MuPro genannt.

Daniel Peter erzählte beispielsweise davon, wie er vorgeht, wenn er vom Trainingsauftakt beim FC Nürnberg für Hörfunk, Fernsehen und Online berichten soll. Pirmin Breniek war gerade auf dem Rückweg vom "Veitshöch-Hahn", einem Hahn der auf Sieg oder Niederlage in der EM tippt, als er die Mitmischerinnen und Mitmischer virtuell getroffen hat. Oder Martin Breitkopf berichtete aus dem Oberland, wo er mit einem Biber-Vergrämungsgerät auf Pirsch war.

Und immer wieder wurden die Mitmischer nach ihrer Meinung gefragt: Sind die ausgewählten Themen für den Tag die richtigen? Fehlt ihnen etwas? Was möchten sie hören?

Auch On-Air waren die Mitmischerinnen und Mitmischer zu hören, beispielsweise am Mittwoch in "Mittags in Mainfranken" und auch am Freitag in "Mittags in Oberbayern".

Viele, viele Informationen

Thomas Hinrichs, BR-Programmdirektor Information

Täglich kamen verschiedene Führungskräfte in die Mitmischen-Teams-Schalte, unter anderem Diane Dotzauer, Leiterin von Bayern aktuell oder Thomas Hinrichs, der Programmdirektor Information. Auch sie diskutierten offen über alle Fragen der Mitmischerinnen und Mitmischer.

Die Frage nach der Unabhängigkeit eines Journalisten tauchte auf, aber auch, wie man Fake News erkennen kann. Die Mitmischer erfuhren, dass sich BR-Journalisten schon mal für befangen erklären, wenn sie beispielsweise mit dem Protagonisten einer Geschichte gut bekannt sind, dass der BR mit dem Faktenfuchs ein wertvolles und preisgekröntes Fakten-Check-Instrument besitzt und dass es durch die Regionalisierungs-Offensive demnächst 30 Korrespondenten-Studios in ganz Bayern geben wird - aber auch, dass der BR auf die Informationen des Publikums angewiesen ist:

"Sagen Sie uns Bescheid, wenn Ihnen was auffällt – woher sollen wir es sonst erfahren, wenn nicht von Ihnen,"

gab Diane Dotzauer den Mitmischerinnen und Mitmischern noch mit auf den Weg.

Ein Thema einer Mitmischerin aus Schwaben wird auch gleich umgesetzt: Die Situation für Menschen, die während der Corona-Pandemie mit anderen Krankheiten ins Krankenhaus müssen.

Warum veranstaltet der Bayerische Rundfunk Mitmischen!?

Einblick in die journalistische Arbeit, Transparenz und kritischer Austausch – das ist das Ziel von Mitmischen!, der BR-Publikumsaktion des Bayerischen Rundfunks.

2021 findet die Aktion bereits zum dritten Mal statt, mit einem Schwerpunkt in den großen BR Studios in der Region: 5 Tage in 5 Studios.

Wer wählt sie aus? Die Musik auf BAYERN 1

Martin Pohlers, Chef des BAYERN 1-Musikteams

Damit die Köpfe nach so vielen Informationen nicht beginnen zu qualmen, kam zur Abwechslung Martin Pohlers, der Chef des BAYERN 1-Musikteams, in die Schalte. Er erklärte das System der "Hit-Rotation": Durch Umfragen und Statistiken wissen die Kolleginnen und Kollegen ziemlich genau Bescheid über den Musikgeschmack der BAYERN 1-Hörer. Sie lieben eher Stücke mir GitarrenSoul, Funk dagegen eher weniger. Aus diesen Angaben wird dann für jeden Tag und jede Sendung eine bunte Mischung aus Titeln der 80iger-, aber auch 60iger- und 70iger-Jahren Musik zusammengestellt.

Ein besonders beliebter Song läuft trotzdem nur alle 29 Stunden – das bedeutet, wenn man ihn Montagmorgens in der Frühsendung bei Markus Fahn gehört hat, läuft er dienstags frühestens am Vormittag wieder. Und die längste Pause sind 40 Tage – es gibt also Musik-Titel, die nicht einmal innerhalb eines Monats wiederholt werden.

Besuch vom BAYERN 1-Moderator

Die meisten Mitmischerinnen und Mitmischer sind übrigens mit dem Mix ziemlich einverstanden – haben sich nur gewundert, dass die Moderatoren nicht selbst auswählen, was in Ihrer Sendung läuft. Aber da Moderator Tilmann Schöberl auch bei den Mitmischen!-Videokonferenzen dabei war, konnte er das noch präzisieren.

"Wenn ich finde, nach einer traurigen Nachricht, wie beispielsweise als der Fußball Spieler Eriksen auf dem Platz zusammengebrochen war, passt ein Gute-Laune Hit nicht, dann tausche ich den aus!"

sagt Tilmann Schöberl.

Und diese Freiheit hat dann auch gleich eine Mitmischerin herausgefordert – sie bat ihn darum "Weil's ein Herz hast, wie ein Bergwerk" von Rainhard Fendrich zu spielen und alle zu grüßen, die Sie kennen. Hat er auch gemacht, der Tilmann, in "BAYERN 1 - der Nachmittag" noch am selben Tag, am Dienstag, den 22. Juni!

Feedback: überwältigend

So endeten die fünf Stunden Mitmischen! meist mit dem Seufzer:

"Mei, war des schön bei euch, aber schon anstrengend!"

ein Stoßseufzer eines Mitmischers in Mainfranken.

Und das haben die die insgesamt 70 Mitmischerinnen und Mitmischer in dieser Woche auch in einer Umfrage bestätigt!


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