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Bayerische Staatsmedaille Hohe Auszeichnung für Florian Guthknecht

Für sein jahrelanges journalistisches Engagement hat der Regisseur und Filmemacher Florian Guthknecht am Donnerstag die "Staatsmedaille für Umwelt- und Verbraucherschutz" bekommen. Die Auszeichnung, für die man sich weder bewerben noch vorgeschlagen werden kann, wird an höchstens 15 Personen im Jahr verliehen, die sich für Bayern und von Bayern aus für Umwelt und Verbraucher engagieren. In diesem Jahr wurde sie nur acht Mal vergeben. Es ist die höchste Auszeichnung, die der bayerische Staat in diesem Bereich ausgeschrieben hat.

Von: Tanja Fieber, Faszination Wissen, Planet Wissen

Stand: 25.10.2016 | Archiv

Regisseur Florian Guthknecht nimmt von der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf die "Staatsmedaille für Umwelt- und Verbraucherschutz" entgegen. | Bild: BR/Florian Guthknecht

Umweltministerin Ulrike Scharf würdigte damit die Arbeit des Filmemachers, die 1998 mit einer berührenden Dokumentation über das Korallensterben begann. Unermüdlich engagiert sich der gebürtige Fürstenfeldbrucker nicht nur für den Natur- und Umweltschutz in und außerhalb Bayerns. Er bereitet auch Verbraucher- und Wissenschafts-Themen wie "Klimaerwärmung in bayerischen Seen" oder "Plastik" verständlich und ungewöhnlich publikumsnah, wie Ministerin Ulrike Scharf in ihrer Laudatio zusammenfasste:

"Seine Arbeiten erzählen auf eindrucksvolle Art von der Bedrohung unserer Gewässer.... Der Preis ist Anerkennung und Ansporn zugleich."

Umweltministerin Ulrike Scharf

Vor allem die enge Zusammenarbeit mehrerer Redaktionen und Redakteure wie Armin Olbrich und Astrid Harms (Natur- und Geisteswissenschaften), Bernd Strobel und Udo Zimmermann (Natur und Tiere) oder Christine Peters und Monika Lobkowicz (Arte) halfen, die aufwändigen und schwer umzusetzenden Themen mit Partnerschaften und Koproduktionen zu finanzieren.

Emotionen und Informationen

Und mit viel Einfallsreichtum gelang auch der schwierige Spagat zwischen oft problematischer "Message" und emotionaler Unterhaltung, wie die "Schöne und der Hai" mit der Schauspielerin Wolke Hegenbarth. Dies geschieht stets in einer Filmsprache, die auch international große Erfolge feiert.

Die Produktionen des gelernten Historikers Guthknecht gewannen fast 50 internationale Auszeichnungen für die Redaktionen "Natur- und Geisteswissenschaften" und "Natur und Tiere", darunter den weltweit wichtigsten Preis für Unterwasserfilm, die "Goldene Palme", oder dreimal hintereinander das renommierte Naturfilmfestival im französischen Albert. Vor wenigen Tagen wurde "Expedition Mittelmeer - Die letzten ihrer Art" zur "besten Dokumentation" beim tschechischen Naturfilmfestival "Water, Sea & Ocean" gekürt. Angetreten waren 140 Einreichungen aus aller Welt.

Weiterer Preisträger: Michael Pause

Der langjährige Chefredakteur der Sendereihe "Bergauf Berg-ab" wurde für sein jahrzehntelanges Engagement geehrt. Seine Bücher, Artikel und Filme sind ein flammendes Plädoyer, in die Natur der Bergwelt hinauszugehen, sie zu erfahren und sich von ihr inspirieren zu lassen.

Fortsetzung folgt

Auch die Projekte 2017 stehen unter dem selben Stern: Für die Redaktion "Wissenschaft" dokumentiert Florian Guthknecht das "Icarus Projekt", in dessen Rahmen Wanderungen bedrohter Tierarten erforscht werden. Für die Redaktion Natur und Tiere ist es eine Dokumentation über das bedrohte Ampermoos.

Florian Guthknechts ausdrücklicher Dank gilt den zahlreichen Mitarbeitern aus der Produktion, deren Arbeit, Energie und Einsatz diesen Erfolg erst möglich gemacht hat. Denn hinter jedem Preis und hinter jedem Preisträger steckt ein tolles Team.

Fernsehtipp: Tiermythen

Wer sich von der Arbeit des Teams überzeugen will: Am Donnerstag, 27. Oktober 2016 um 19.30 Uhr ist auf Arte in Erstausstrahlung "Tiermythen - Die Kinder des rosa Flussdelfins" zu sehen.

Die Redaktionsleiter gratulieren Florian Guthknecht:

"Das Thema 'Umwelt' findet sich in all seinen Filmen und in allen Facetten. Unerschrocken widmet sich Florian Guthknecht nicht nur den Haien, Walen und Delfinen. Er hat auch die kleinen Wesen ohne große Lobby im Blick: das Silberfischchen im Bad, die Zitterspinne im dunklen Keller, die Lebensmittelmotte im Müsli. Sie alle hatten große Auftritte in seiner Dokumentation 'Die Untermieter - Leben im Verborgenen'. Gefilmt aus der Perspektive der von den meisten von uns verhassten Mitbewohner, lenkt er den Blick des Zuschauers auf die besondere Schönheit dieser bizarren Wesen."

Christine Peters, Tiere und Natur

"Florian Guthknecht hat sich über viele Jahre einen zu Recht überragenden Ruf im Dokumentar-, Tier- und Wissenschaftsfilm erworben. Dahinter steckt großes handwerkliches Können ebenso wie sein Instinkt für Bilder und Geschichten, die beim Publikum gut ankommen. Redaktionsübergreifende Themen und die dadurch möglichen Synergiepotentiale nehmen angesichts knapper werdender Ressourcen besonders bei BR-Eigenproduktionen an Bedeutung weiter zu. Ich gratuliere Florian Guthknecht ganz herzlich zu seiner hochverdienten Auszeichnung."

Armin Olbrich, Natur- und Geisteswissenschaften

Preisinfo: Staatsmedaille für Jan Haft

Eine weitere Staatsmedaille erhielt Jan Haft. Für seine Aufnahmen hat der studierte Biologe und Geologe so gut wie alle renommierten Filmpreise bekommen. Mit seinen Naturdokumentationen schärft er aber auch das Umweltbewusstsein der Zuschauer. Bislang realisierte Jan Haft mit seiner Firma nautilusfilm über 60 Naturfilme für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, viele davon für den Bayerischen Rundfunk.


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