Stiftung Zuhören bei Medienbildungsprojekt dabei Auftakt des bundesweiten Medienbildungsprojekts "Hör.Forscher!"
Am Donnerstag, den 23. Januar kamen Lehrkräfte, Komponistinnen und Mediencoaches aus Bayern und zahlreichen anderen Bundesländern im Funkhaus München zusammen, um gemeinsam den Auftakt des bundesweiten Medienbildungsprojekts "Hör.Forscher" zu gestalten. Das Motto in diesem Schuljahr ist "Erinnerung". Mit dabei aus Bayern das Paul-Pfinzing-Gymnasium Hersbruck.

Was beeindruckt dein Ohr? Was klingt außergewöhnlich? Wie kann man seine eigenen Ideen akustisch ausdrücken? Das Projekt "Hör.Forscher!" dient der kreativen (Zu-)Hörbildung und fordert die teilnehmenden Jugendlichen im Alter von 10 - 16 Jahren dazu auf, ihre Ideen künstlerisch oder journalistisch umzusetzen: Als Musik- oder Hörstück, als Klangcollage oder Feature. Jede Projektgruppe wird dabei von Mediencoaches und Komponistinnen und Komponisten unterstützt.
Hör.Forscher! ist ein langjähriges gemeinsames Projekt der Stiftung Zuhören, des Netzwerks Junge Ohren und der PwC-Stiftung. Die kreativen Ergebnisse präsentieren die Jugendlichen am Schuljahresende vor Ort an ihren Schulen. In diesem Schuljahr dreht sich alles um das Thema "Erinnerung".
"Mit der Stiftung Zuhören und dem BR stehen zwei äußerst attraktive Projektpartner zur Verfügung, die für das Projekt einen idealen Rahmen bieten: Durch sie werden Kompetenzen und Inhalte vermittelt, die im Schulalltag in dieser Weise nicht verfügbar sind und für die Schülerinnen und Schüler einen hohen Realitätsbezug haben."
Rolf Rosignuolo, Schulleiter des Paul-Pfinzing-Gymnasiums in Hersbruck
Tipps von den Profis
Die Lehrkräfte aus den insgesamt zehn Schulen, die in einem Bewerbungsverfahren aus einer Vielzahl von Schulen ausgewählt wurden, erhielten eine Vielfalt an Anregungen für ihre Projektarbeit in den Schulen: Wie können die Jugendlichen für das Thema interessiert werden? Wie lassen sich kreative Ideen "herauskitzeln"? Worauf muss ich bei Audioaufnahmen achten? Welche klanglichen Erinnerungen haben wir selbst und wie lassen sie sich künstlerisch darstellen? Die Zeit in den Workshops verflog rasch. Schnell fanden die Tandems aus Lehrkraft und Mediencoach bzw. Komponistinnen und Komponisten zusammen, die ab sofort in den Schulen die Jugendlichen gemeinsam bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen werden. Das Projekt lebt auch von diesem multiprofessionellen Team-Teaching.
"Ich bin gerne bei den Hör.Forschern! als Mediencoach dabei, weil ich fest davon überzeugt bin, dass sich die akustische Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler durch das Projekt wirklich nachhaltig verändert. Besonders spannend finde ich den Prozess einer professionellen Audioproduktion auf Grundlage der Ideen, Vorstellungen und Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen."
Florian Jacobsen, Medienpädagoge, Rundfunkjournalist (NDR) und langjähriger Mediencoach im Rahmen der Hör.Forscher!
Was ist das eigentlich – Erinnerung?
Ein Highlight des Tages war der Impuls der Künstlerin und Musikerin Michaela Melián. Sie berichtete von den "Memory Loops", einem virtuellen Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus, das 2012 im Rahmen einer Kooperation mit dem BR entstand. Das viel beachtete Audiokunstwerk zeigt neue Formen des Erinnerns und Gedenkens: Es umfasst 300 deutsche und 175 englische Tonspuren, die zum Anhören und kostenlosen Download auf einer virtuellen Stadtkarte hinterlegt sind. Die Teilnehmenden waren begeistert von der tollen Inspiration für die bevorstehende Projektarbeit mit ihren Schülerinnen und Schülern!
Ein großes Dankeschön
… an die Abteilung Produktionskoordination, namentlich Eva Gall, die die Veranstaltung im Hause professionell und unkompliziert geplant und umgesetzt hat. Eine Live-Schalte nach Frankfurt am Main, bestes Licht und guten Ton während des Tages hat das nette Team von Gahrens und Battermann ermöglicht. Den Tag rundete die "Rund-um-sorglos-Versorgung" der Kantine perfekt ab. Als Helferinnen danken wir allen Beteiligten, insbesondere auch den FSJlerinnen Amara Bal und Mia Kalinke sowie der Praktikantin Anna Langguth der Abteilung Medienkompetenzprojekte sowie der Werkstudentin Anna Haun (Stiftung Zuhören).
"Ein zentrales Anliegen der Stiftung Zuhören ist es, insbesondere Kinder und Jugendliche fürs Zuhören zu begeistern und sie zu befähigen, Medien selbstbestimmt und kompetent zu nutzen. Die Hör.Forscher! zahlen genau darauf ein. Die Arbeit der Stiftung Zuhören ist immer auch aktive Förderung von Medienkompetenz, von der auch wir als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen profitieren."
Clemens Finzer, Leitung Medienkompetenzprojekte und Vorstand der Stiftung Zuhören
"Mit dem Projekt Hör.Forscher! wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, die Welt durch genaues Zuhören und kreatives Mitgestalten zu entdecken. Dabei ist Zuhören mehr als nur ein reines Hören von Sprache oder Geräuschen, die in unserer reizüberfluteten Welt tagtäglich auf uns einprasseln. Es ist vielmehr eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen, die man lernen kann und muss."
Birgit Echtler, Geschäftsführerin der Stiftung Zuhören
Stiftung Zuhören – Zuhören verbindet!
Die gemeinnützige Stiftung Zuhören setzt sich ein für eine zuhörfreundliche Gesellschaft – denn gutes Zuhören ist die Grundlage für Weltverstehen, Demokratie- und Dialogfähigkeit und die Gestaltung unseres Miteinanders. Sie wurde 2002 federführend vom Bayerischen Rundfunk initiiert, Seit über 20 Jahren bringt sie Menschen das Thema Zuhören nah: auf privater, institutioneller und politischer Ebene. Sie vereint wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Erfahrung und viel Leidenschaft für Zuhörbildung.