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Heute ist ARD Diversity Tag Vielfalt in den Medien

Wie kann es gelingen, einer vielfältigen Gesellschaft gerecht zu werden, alle Menschen, Meinungen und Lebensentwürfe in den Medien widerzuspiegeln und welche besondere Verantwortung hat dabei der Bayerische Rundfunk? Der BR lädt heute am ARD Diversity Tag zur Podiumsdiskussion ein.

Von: Christine Memminger

Stand: 30.05.2022

Logo | Bild: ARD

Soziologen registrieren eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft, Gruppen, die sich gegeneinander in Stellung bringen, einen Austausch ablehnen, in ihrer Einstellung verhärten und andere Meinungen nicht wahrnehmen wollen.
In dieser unruhigen und angespannten Zeit kommt dem Bayerischen Rundfunk eine ganz besondere Aufgabe zu – als Ort für öffentliche Debatten und fairen Dialog, als Plattform für Meinungsvielfalt und alle gesellschaftlichen Strömungen. Mit dem Ziel, Menschen zusammenzubringen.

Podiums-Diskussion zum Diversity-Tag im BR24 Livestream

Das Thema "Niemanden ausschließen – Vielfalt in den Medien" ist Teil des ARD Diversity Tages am 31. Mai 2022. In einer Podiums-Diskussion aus dem BR-Funkhaus in München wird folgende Frage diskutiert:

"Wie können wir Raum für Debatten schaffen in einer sich polarisierenden Gesellschaft?"

Mit dabei sind:
Lorenz Narku Laing, Gründer & Geschäftsführer | Vielfaltsprojekte GmbH – Diversität aktiv gestalten!
Kathrin Kunkel-Razum, Duden-Chefredakteurin
Nele Pollatschek, Süddeutsche Zeitung
BR-Kulturdirektor Björn Wilhelm

Das Grußwort spricht BR Intendantin Katja Wildermuth. Moderiert wird die Veranstaltung von Sybille Giel, Redaktionsleitung "Notizbuch", Bayern 2.

Diskutieren Sie mit!

Was erwarten Sie vom Bayerischen Rundfunk? Ihre Meinung ist uns wichtig, diskutieren Sie mit uns im Netz oder kommen Sie ins Funkhaus in der Arnulfstraße 42/44 in 80335 München. Wegen begrenzter Raumkapazität bitten wir um Anmeldung per E-Mail an unternehmenskommunikation@br.de.

Wer nicht vor Ort dabei sein kann, ist herzlich eingeladen, sich online einzubringen. Ab 17 Uhr wird die Diskussion im Livestreaming von BR24 Web und App sowie auf LinkedIn übertragen.

Raum bieten zum Austausch und niemanden ausschließen, alle einbinden. Keine leichte Aufgabe, in Zeiten in denen schon die Sprache spalten kann. Beispiel Gendern: Ein kleines Sternchen sorgt für viel Aufregung. In einer nicht repräsentativen Umfrage des BR in der Münchner Innenstadt zeigt sich, wie sehr das Thema polarisiert.

Vorbehalte gegen gendergerechte Sprache

"Das ist Quatsch, ungewohnt, und ich sehe da auch keinen großen Sinn drin", sagt eine Passantin. "Männlich, weiblich, oder was dazwischen, das haben wir vorher auch verstanden, oder?" Entsprechend verwendet sie die gendergerechte Sprache auch nicht in ihrem Alltag. Anderen wiederum gehen Gender-Sternchen oder Binnen-I noch nicht weit genug. "Ich weiß nicht, ob sich damit wirklich alle Menschen repräsentiert fühlen", meint eine Befragte.

Worin sich alle einig sind: Für die Medien sei es schwierig, da die richtige Balance zu finden. Viele Menschen haben ein gespaltenes Verhältnis zum Gendern. Zugleich finden 44 Prozent laut einer repräsentativen Umfrage des Rheingold-Institutes vom Februar 2022 die Diskussion wichtig und gerechtfertigt. Doch je älter die Befragten, desto mehr Unverständnis. Laut einer Infratest dimap-Umfrage von Mai 2021 für Welt am Sonntag lehnen zwei Drittel der Deutschen eine gendergerechte Sprache eher ab oder schließen sie komplett aus.

Lorenz Narku Laing, Gründer & Geschäftsführer | Vielfaltsprojekte GmbH – Diversität aktiv gestalten!

"Es fehlt der Raum für ehrliche und aufrichtige Gespräche. Zu oft passiert es, dass wir angesichts von Diskriminierung nicht miteinander reden können. Einerseits, weil wir den Schutzraum derer wegnehmen, die diskriminierungsfreien Raum brauchen, um teilnehmen zu können. Und andererseits, weil wir manchmal zu schnell darin sind, Menschen zu verurteilen, weil sie einen Fehler machen. Und deswegen brauchen wir weniger Rassismus und weniger Rassismus-Vorwurf, damit wir besser miteinander reden können, um dann in diesen Räumen tatsächlich echte Lösungen zu finden."

Lorenz Narku Laing

Diversität als Herausforderung für die Medien

Die offene Gesellschaft ist enormen Anfeindungen ausgesetzt: Rassismus, Antisemitismus und Extremismus bedrohen die Demokratie, um nur einige Stichworte zu nennen. Viele sprechen davon, dass Corona wie ein Brennglas alle bereits vorhandenen Probleme und Schwachstellen verstärkt hat. Dazu der Krieg in der Ukraine, der die Gesellschaft vor ganz andere Herausforderungen stellt.
Keine leichte Zeit. Dem Bayerischen Rundfunk kommt dabei eine besondere Aufgabe zu. Es geht ums ganz genaue Hinschauen, damit Vielfalt gelingen und ein Beitrag zur Demokratie geleistet werden kann. Auch diese Rolle soll am Abend des Diversity-Tages besprochen werden. Schließlich ist gerade in krisenhaften Zeiten Diversity Management unverzichtbar. Damit die unterschiedlichen Lebensrealitäten und Lebenslagen der Menschen sich auch in den Medien wiederfinden.


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