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Italien, Griechenland, Malta, Vatikan ARD-Studio Rom

Das ARD-Team berichtet aus Italien, Malta, Griechenland und dem Vatikan. Für Tagesschau und Tagesthemen, zum Beispiel, für die ARD-Radios und digital für tagesschau.de, weltspiegel-Instagram und viele weitere Kanäle.

Stand: 21.05.2025

Blick auf das Trajanforum | Bild: picture alliance/dpa

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ARD-Studio Rom
Via delle Fornaci, 175
I-00165 Roma
Tel.: +39 06 / 39 98 70

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Tilmann Kleinjung, Studioleiter

Das ist seltenes Glück: Ich arbeite bereits zum zweiten Mal als Korrespondent im ARD-Studio Rom. Von 2010-2016 habe ich für die Hörfunkwellen der ARD aus Rom berichtet. Unter anderem über den historischen Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt am 11. Februar 2013 oder über die Havarie der Costa Concordia vor der Insel Giglio. Seit Herbst 2024 bin ich wieder in Rom und als Korrespondent und Studioleiter für das unbestritten schönste Berichtsgebiet der Welt zuständig: Italien, Griechenland und Malta.  
Italien ist für mich wie für (99% der Deutschen) Sehnsuchtsland. Wer dort arbeitet, wo andere Urlaub machen, muss mit dem Verdacht leben, hauptberuflich Freizeit zu genießen.  Dennoch gibt es auch die Themen, die das Klischee "Sommer, Sonne, Strand" widerlegen. Zum Beispiel die immer häufiger werdenden Extremwetterereignisse (Überschwemmungen oder Waldbrände). Eine große Herausforderung im Mittelmeerraum. Neben der Frage: Wie gehen die Länder mit der Migration, der Flucht über das Mittelmeer um? Wir haben die italienische Innenpolitik im Blick und Regierungschefin Meloni von den postfaschistischen Fratelli d'Italia. Und wir beobachten Griechenlands Weg aus der verheerenden Finanz- und Wirtschaftskrise, die das Land vor zehn Jahren erschüttert hat.
Am 8. Mai durfte ich wieder über eine Papstwahl berichten: Ich habe selten mit mehr Herzklopfen vor der Kamera gestanden, als am Abend weißer Rauch aus dem Kamin der sixtinischen Kapelle aufstieg. Habemus Papam! Und seitdem beschäftigt mich die Frage: Wie verändert Leo XIV., der erste us-amerikanische Papst, die katholische Kirche?

Lisa Weiß, Hörfunk

Es ist der zweite Tag des Konklaves, der Papstwahl. Zusammen mit einem Kollegen sitze ich auf der Tribüne am Petersplatz, starre zusammen mit tausenden anderen Menschen auf den Bildschirm mit den Aufnahmen vom Kamin der Sixtinischen Kapelle. Und dann passiert das, womit ich nicht so schnell gerechnet hätte: Weißer Rauch steigt auf. Plötzlich reportieren wir live vom Petersplatz; als der Name des neuen Papstes auf Latein verkündet wird und Leo XIV. seine erste Ansprache auf Italienisch und Spanisch hält, versuchen wir uns spontan mal als Simultanübersetzer*innen für Italienisch, Spanisch und Latein.

Nicht alle Tage sind so turbulent wie dieser, aber langweilig wird es als Korrespondentin in Rom nie. Dafür ist das Berichtsgebiet viel zu vielfältig. Immer neue Themen, die italienische Politik mit all ihren Irrungen und Wirrungen wird nie langweilig. Der Vatikan, mit Papst Leo XIV. als neues Kirchenoberhaupt – ein Zwergstaat mit globaler Bedeutung. Griechenland mit seiner jahrtausendealten Geschichte. Dazu Malta, die kleine, oft übersehene Insel im Mittelmeer mit Verkehrschaos und Korruptionsskandalen – aber auch wunderschöner Natur und herzlichen Menschen. Und noch ein Zwergstaat, den man leicht übersehen kann: San Marino.

Außerdem habe ich hier die Möglichkeit, neben den großen politischen Themen auch über Kultur, Sport oder Lebensstil zu berichten - das Gourmet-Hunderestaurant in Rom findet in den Programmen der ARD genauso seinen Platz wie die Caravaggio-Ausstellung, die Frauenfußballmannschaft des Vatikans ebenso wie die politische Diskussion über Migration übers Mittelmeer.

Geboren und aufgewachsen bin ich in Rosenheim, habe dort beim Kinderradio mitgemacht und schon in der Schule Italienisch gelernt – und übrigens auch Latein. Der weitere Weg war fast schon klar: Italianistik als Nebenfach an der Uni, das Auslandssemester in Bologna - spätestens dann stand fest: Dieses Land wird mich so schnell nicht mehr los. Während meiner Zeit in Bologna dann der erste Besuch im ARD-Studio Rom, ich war damals schon freie Mitarbeiterin beim Bayerischen Rundfunk. Ich weiß noch genau, wie der damalige Korrespondent mich durchs Hörfunkstudio führte und ich mir dachte: Exakt hier will ich auch mal arbeiten. Jetzt hat es geklappt – nach vielen Korrespondentenvertretungen in Berlin, Tel Aviv und vor allem Italien berichte ich seit 2024 für die ARD aus dem Studio Rom, zusammen mit einem tollen Team in Rom und Athen.

Verena Schälter, Fernsehen

Schwere Unwetter in Norditalien am Gründonnerstag, der Besuch des US-Vizepräsidenten in Rom an Karfreitag, Atomgespräche zwischen den USA und Iran in Rom, dazwischen noch ein Seilbahnunglück bei Neapel und am Ostersonntag die Ostermesse mit dem gesundheitlich schwer angeschlagenen Papst Franziskus – der vermeintliche Abschluss eines ereignisreichen Osterwochenendes 2025.

Doch dann die Eilmeldung am Ostermontag: Papst Franziskus ist tot. Gläubige, Neugierige und Journalisten aus aller Welt kommen nach Rom, um bei der Beerdigung und dem anschließenden Konklave, der Wahl des neuen Papstes dabei zu sein.

Der Vatikan ist zwar flächenmäßig das kleinste Land unseres Berichtsgebietes (sogar noch etwa 140-mal kleiner als San Marino), aber er ist eben auch das geistliche Zentrum von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit. Nun rückt er für einen Augenblick ins Zentrum der Weltöffentlichkeit.

Dabei wird es uns auch nicht langweilig, wenn mal gerade kein Konklave ist: Italien und Griechenland spielen eine wichtige Rolle in der EU, stehen aber auch immer wieder im Fokus durch innenpolitische Krisen, Schuldenfragen oder Migrationspolitik. Beide Länder sind Wiegen europäischer Kultur und Zivilisation und gleichzeitig Orte, wo sich alte Traditionen und moderne Umbrüche überlagern. Malta ist klein, aber politisch brisant – z.B. durch Themen wie Pressefreiheit, Korruption oder seine Rolle in internationalen Finanzfragen.

Aufgewachsen bin ich im Allgäu. Von dort ging es in die große weite Welt: nach München. Dort habe ich Literaturwissenschaften, Geschichte und Kommunikationswissenschaften studiert und schnell meine Leidenschaft für den Journalismus entdeckt.

Nach meinem BR-Volontariat berichtete ich als crossmediale Reporterin unter anderem für tagesschau, tagesthemen, BR24 und Kontrovers – am liebsten über Wirtschafts- und Sozialthemen. Von 2021 bis 2023 war ich Korrespondentin in Athen und durfte dort das crossmediale Studio aufbauen.

Moritz Pompl (Büro Athen)

Meinen ersten Arbeitstag im Studio Athen werde ich wohl nie vergessen. Um neun Uhr morgens sollte der Umzugslaster kommen. Doch dann, mitten in der Nacht: Das größte Zugunglück in der Geschichte Griechenlands. Statt Kisten auspacken hieß es: Ein Bericht nach dem anderen, Live-Schalten Schlag auf Schlag. Einmal vom Hörfunk-Platz aus, dann wieder TV-Schalten vom Dach, mit der Akropolis im Hintergrund. So unendlich traurig das Unglück war – uns als Team hat es gleich mal zusammengeschweißt. Es ist ein klasse Gefühl, mit phantastischen KollegInnen zusammenarbeiten zu dürfen und Stress-Situationen gemeinsam zu meistern – sowohl hier in Athen als auch im „Mutter-Studio“ Rom.

Als Korrespondent in Griechenland werde ich sicher öfter über Krisen berichten. Für viele Griechinnen und Griechen ist die Finanzkrise immer noch nicht ausgestanden; zuletzt hat sich die Situation vieler Familien durch Corona und den Ukraine-Krieg merklich verschlechtert. Die verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien haben die Angst vor einer neuen Flüchtlingskrise genährt. Wenn Erdogan Kampfflugzeuge über griechische Inseln schickt, wird klar, wie fragil der Frieden in der Region ist. Und mit der (zunehmenden) Hitze im Sommer sind neuerliche, schwere Waldbrände vorprogrammiert.

Insbesondere freue ich mich aber auf die vielen schönen Geschichten, über die ich von hier berichten will. Ich finde: Wir haben als Korrespondenten eine große Verantwortung, vor allem auch die positiven Seiten zu zeigen. Nicht die der „Pleitegriechen“, die „ihre Hausaufgaben machen“ sollten. Sondern auch die Seite der GriechInnen, die es schaffen, mir zuhause innerhalb von drei Tagen verdammt schnelles Internet zu installieren. Die inzwischen bei der Digitalisierung vielfach weiter sind als Deutschland. Die gleichzeitig lachen, musizieren, tanzen und vor Kreativität nur so strotzen. Und deren Gastfreundschaft einfach umwerfend ist.

Großgeworden bin ich in Altdorf bei Nürnberg. Nach dem Abitur, Zivildienst an der Nordsee und einer ausgedehnten Südamerika-Reise wusste ich endlich, was ich studieren will: Humanmedizin in Heidelberg und Montpellier, mit Doktorarbeit am Tropeninstitut der LMU München über unaussprechliche, mikroskopisch kleine Parasiten. Meinen Weg in den Journalismus habe ich über die Wissenschaftsredaktionen beim BR und der SZ gefunden. Nach meinem Programmvolontariat beim BR habe ich als Videojournalist u.a. für Quer, die Rundschau, die Wissenschaft und Wir in Bayern gearbeitet. Zahlreiche Vertretungen für Hörfunk und Fernsehen haben mich nach Berlin, Buenos Aires und Rom geführt. Seit 2023 darf ich nun für die ARD aus Athen über Griechenland, Italien, den Vatikan und Malta berichten.


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