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Tag der Archive 2020 Von wegen langweilig und staubig!

Alle 18 Führungen ausgebucht, sogar überbucht - der Andrang im Hochhausfoyer des Bayerischen Rundfunks war groß. 420 Besucherinnen und Besucher kamen zum bundesweiten Tag der Archive. Ein durchweg neugieriges und an Rundfunkgeschichte und Digitalisierungsfragen interessiertes Publikum fand den Weg ins Funkhaus.

Stand: 09.03.2020

Der zehnte Tag der Archive fand in München unter dem Motto "echt jetzt?" statt. "Echt jetzt?" dachten sich vielleicht auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Archivabteilungen und des Besucherservices angesichts der großen Anzahl an Gästen.

Von A.D.A.M. und Schweinderln

Programm-Tipp:

Die Reihe "alpha-retro" präsentiert regelmäßig historische Filmschätze aus den Archiven des BR und der ARD: immer freitags ab 20.15 Uhr auf ARD-alpha

Zu entdecken gab es im Funkhaus einiges. Im Veranstaltungssaal lief der Film "Das Haus der Tausend Uhren", eine Zeitreise ins Jahr 1959 mit einem Blick hinter die Kulissen einer Rundfunkanstalt. "Zeigen Sie doch diese Filme auch im Fernsehen", hieß es häufig. Oder: "Haben Sie nicht noch mehr von solchen historischen Filmen?"

Führungen durch das Audioarchiv, das Historische Archiv, das Notenarchiv und die Bibliothek sowie den Recherchedesk gaben Einblicke in die Geschichte des Bayerischen Rundfunks, die Aufgaben und vielfältigen Bestände der BR-Archive.

Im Audioarchiv bekamen die Besucherinnen und Besucher den Digitalisierungsprozess von Tonbändern demonstriert und in einem kurzen Videoclip die Massendigitalisierung von Videobändern durch das Robot-System "A.D.A.M." vorgeführt. Das Historische Archiv beantwortete alle Fragen rund um Schriftgut, Fotos, Nachlässe und Realien, von A wie Akten bis Z wie Zugang zu den Archivbeständen. Ein besonderer Blickfang waren dabei die erste "Pumuckl"-Puppe von Ellis Kaut aus dem Jahr 1962 und die "Was bin ich?"-Schweinderl! Erstaunen und Bewunderung über die Originaldokumente: "Was, ein echter Brief von Ingeborg Bachmann?" Viele fotografierten die Archivräume und die Objekte als Andenken für zuhause.

Die nach wie vor große Bedeutung und Unverzichtbarkeit von analogem Notenmaterial für die drei Klangkörper des Bayerischen Rundfunks betonten die Kollegen aus dem Notenarchiv. Anschließend führte man die Gruppen durch die  Bibliothek. Beim Recherchedesk konnten die Besucher bei aktuellen Rechercheaufträgen über die Schulter schauen und so einen Eindruck von der täglichen Arbeit erhalten sowie anschließend selbst im Audio- und Videobestand suchen.

Neugieriges und interessiertes Publikum

Dank vieler spannender Fragen zu Archivalien, Bestandserhaltung und den Herausforderungen der Digitalisierung kam es zu lebhaften, mitunter sehr amüsanten Gesprächen zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Gästen. Durchwegs positive Resonanz gab es nach den Führungen. Angesichts der großen Nachfrage wurden ab mittags spontan zusätzliche Führungen angeboten und die Besuchergruppen vergrößert. Alle, die leider nicht mitgenommen werden konnten, sind dazu eingeladen, in zwei Jahren wiederzukommen.


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