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BR-Magazin-Tipp: Leben Mit der Kamera im Kriegsgebiet

Kriegsfotografin Ursula Meissner riskiert für ein Foto alles – auch ihr Leben.

Stand: 07.11.2014

Libyen 2013: Kriegsfotografin Ursula Meissner mit zwei Kämpferinnen, die während des Kriegs an den Waffen ausgebildet wurden. | Bild: privat

Die einen stehen mit dem Maschinengewehr im Anschlag, die anderen drücken auf den Auslöser ihrer Kamera. Medien sind voll mit Bildern aus Kriegsgebieten. Bilder voller Gewalt, Hass, Angst, Wut, Trauer. Bilder von Menschen, die ums Überleben kämpfen und um ihr Leben rennen – mit nackten Füßen über blutgefärbte Erde und von Sprengsatzeinschlägen vernarbte Böden. Bilder von Menschen, die nur eines wollen: fliehen! Raus aus der Schusslinie, weit weg von dem Ort, an dem diese Grausamkeiten geschehen.

Und doch gibt es Menschen, die genau dann bleiben, wenn der Kampf um sie herum am wildesten tobt. Scheinbar Verrückte, die sich für ein Foto in Todesgefahr begeben. Die bleiben, auch wenn es sie ihr eigenes Leben kostet. Denn das ist ihr Job. Sie sind Kriegsfotografen.

Eine von ihnen ist Ursula Meissner. "Nie wieder in Kriegslassengebiete!", das hatte sich die in Rheinhessen lebende Fotografin geschworen, als sie Mitte der 80er-Jahre während einer Recherchereise in Afghanistan erstmals unter Beschuss geriet. Trotzdem ist sie seitdem immer wieder in den Krisenregionen der Welt unterwegs gewesen: Bosnien, Somalia, Sudan und immer wieder Afghanistan. Dem Krieg ein Gesicht geben – dafür nimmt sie immer wieder hohe persönliche Risiken in Kauf, so auch während ihrer jüngsten Reise nach Gaza. Immer wieder stellte sie sich dort die Frage: Was kann ich mit meiner Arbeit als Fotografin bewirken? Denn der Konflikt im Nahen Osten scheint unauflösbar und entwickelt sich stetig weiter.

Ohnmächtig Krieg und Terror gegenüber zu stehen – dieses Gefühl kennt auch Walter Klitz. Er ist Direktor der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Israel und den palästinensischen Gebieten. Die Stiftung bemüht sich in vielfältiger Art und Weise darum, Wege zur Konfliktlösung zu finden und das gegenseitige Misstrauen und die Feindseligkeit zwischen Israelis und Palästinensern abzubauen. Eine Arbeit, die an der Basis stattfindet und sich oft als eine Gratwanderung voller Risiken darstellt. In "Planet Wissen" erzählen Ursula Meissner und Walter Klitz von den Geschichten, die sich hinter den Nachrichtenbildern verbergen.


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