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BR-Magazin-Tipp: Wissen Das Fenster zum Meer

Zwei Walforscher auf einer kleinen Insel in Kanada: Ihre Arbeit hilft, Wale zu schützen.

Stand: 15.07.2016

Die Nordwestküste Kanadas an der Grenze zu Alaska ist Wildnis pur – und das Zuhause einiger besonderer Menschen. Die kanadische Walforscherin Janie Wray und ihr deutsch-kanadischer Kollege Hermann Meuter leben hier völlig abgeschieden und sind doch nie ganz allein: Direkt vor ihrem Fenster haben Buckelwale und Orcas ihre Kinderstube und ihre Jagdgebiete. Seit mehr als 14 Jahren studieren die beiden Walforscher das Verhalten und die Kommunikation der Meeressäuger. Janie und Hermann fragten die Gitga’at-Küstenindianer, ob sie in deren Territorium Wale erforschen dürfen.

Eine ganze Insel für die Forschung

Die Gitga’at übergaben ihnen die Insel Gil Island zur Errichtung ihrer Forschungsstation und nahmen die beiden Forscher in ihre Gemeinschaft auf. Ihre Erkenntnisse sollen helfen, dieses einzigartige Gebiet vor dem Zugriff der Ölindustrie zu schützen, die hier eine Tankerroute plant.

Schutz des Jagdreviers vor der Ölindustrie

Jeden der über 400 Buckelwale, die inzwischen regelmäßig an die Küste von British Columbia kommen, erkennen Janie und Hermann an seiner individuell gezeichneten Schwanzflosse. Buckelwale sind eher Einzelgänger und überraschend verspielt: Mit den Jungtieren der hier ansässigen Stellerschen Seelöwen treffen sie sich nicht selten zu einem ausgelassenen Meerestanz. Orcas sind Hermann Meuters große Leidenschaft. Als ein junges Orca- Weibchen bei der Robbenjagd versehentlich auf einem Felsen strandet, zögern die Wächter der Wale nicht eine Sekunde. Zusammen mit den Gitga’at-Indianern halten sie das hilflose Tier stundenlang kühl und feucht. Erst nachdem die steigende Flut den tonnenschweren Orca aus der Falle befreit, kann dieser zu seiner Familie zurückkehren. Eine bilderreiche und imposante Dokumentation von Rosie Koch und Roland Gockel.


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