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Fastnacht in Franken – "Jetzt erst recht" Kultsendung trotz Corona

Bereits im Sommer waren sich die Künstlerinnen und Künstler, der Fastnacht-Verband Franken und die Fastnacht-Redaktion einig: Wenn dieses Jahr schon im "echten Leben" kein Fastnacht-Brauchtum stattfinden kann, dann soll es zumindest via TV in die heimischen Wohnzimmer gebracht werden. Gelungen ist das, dank einem Team, das für die "Fastnacht in Franken" mehrere extra Meilen gelaufen ist.

Von: Benjamin Baumann, Studio Franken

Stand: 04.02.2021 | Archiv

Eigentlich kennt man Andrea Rüdiger mit Ablaufplan und Drehbuch in der Hand. In den 22 Jahren, in denen sie bei der Fastnacht in Franken dabei ist, war sie in diesem Jahr zum ersten Mal nicht als Aufnahmeleiterin im Dienst, sondern als Testkoordinatorin.

Eine Herkulesaufgabe

Die Teststrategie sah vor, dass niemand ungetestet an das Drehset in die Mainfrankensäle darf. Alle an der Produktion beteiligten Personen, Mitwirkende, BR-Team, Caterer oder Reinigungskräfte wurden vor und während der Produktion getestet. Das alles zu organisieren und zu dokumentieren, war eine Herkulesaufgabe. Die Strategie ging auf. Kein einziger positiver Corona-Fall, dank einem strengen und ausgeklügelten Hygienekonzept, das von den Kollegen unserer Veranstaltungssicherheit gemeinsam mit der Universität Würzburg entwickelt wurde.

"Das Konzept sieht vor, dass niemand hineindarf, ohne, dass es regelmäßig ein negatives Testergebnis gibt. Dafür haben wir ein Abstrich-Labor in den Mainfrankensälen eingerichtet."

Prof. Oliver Kurzai, Universität Würzburg

"Das ist es wert"

Die Arbeitsbedingungen waren durch die Masken- und Abstandsregelung natürlich erschwert. Aber alle taten ihr Bestes, um diese Produktion überhaupt möglich zu machen.

"Ich mag bekanntermaßen die Fastnacht in Franken als Besucher sehr gern und als Programmdirektor sowieso, schließlich ist die Fastnacht das publikumsstärkste Programmhighlight des Jahres und für den Bayerischen Rundfunk unersetzlich. Insofern bin ich bei aller Wehmut dem ganzen Team aus Produktion und Redaktion überaus dankbar, dass sie es geschafft haben, uns in dieser tristen Zeit eine sehr besondere  'Fastnacht in Franken' zu schenken. Die Fastnachtsfamilie von Redaktion, Produktion und Künstlerinnen und Künstlern hat auch in einem Jahr voller Widrigkeiten zusammengehalten und gezeigt, was möglich ist.  Vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten! Franken helau, gerade jetzt!"

Dr. Reinhard Scolik, Programmdirektor Kultur

Ein Großteil des Teams kommt seit Jahren oder gar Jahrzehnten immer wieder nach Veitshöchheim zur Produktion der "Fastnacht in Franken". Die oft zitierte "Fastnacht-Familie" versammelte sich auch 2021, um unter den nicht einfachen Umständen ein Lachen in die heimischen Wohnzimmer zu bringen.

"Es ist mit Sicherheit anstrengender als sonst, es verlangt extrem viel Disziplin. Aber ich glaube, das ist es wert."

Tassilo Forchheimer, Leiter BR-Studio Franken

Authentisch und publikumsnah

Doch während für die Bundesliga besondere Extra -Corona-Regeln gelten, war es dem Studio Franken wichtig, die von Millionen Menschen geliebte Fernseh-Fastnacht auch heuer möglichst authentisch und publikumsnah zu produzieren.

"Wir wollen keine Sonderbehandlung. Wir produzieren streng nach den Corona-Regeln. Das bedeutet, dass die Fastnacht in Franken 2021 anders aussieht. Aber das macht es auch spannend: Es wird eine andere Fastnacht, aber man wird das Alte im Neuen wiedererkennen."

Tassilo Forchheimer, Leiter BR-Studio Franken

Keine Notlösung

Mit den Ideen und der Kreativität der Künstlerinnen und Künstler, der Redaktion, des künstlerischen Leiters des Fastnachtverbandes und mit einem ausgetüftelten Konzept des Regisseurs, ist eine etwas andere Fastnacht in Franken entstanden. So beginnt die Sendung diesmal mit einem Vorspiel, in dem die Künstlerinnen und Künstler die Sitzung mit Witz und Kapriolen vorbereiten.

"Gemeinschaftsgefühl gezeigt"

Und natürlich musste die eigentliche "Prunksitzung" anders konzipiert werden. Im normalerweise ca. 600 Personen fassenden Saal waren während der Produktion nur maximal 68 Personen zugelassen, ein Kontingent, das zu einem erheblichen Teil schon vom Produktionsteam ausgelastet wurde. Auch auf der Bühne mussten die Künstlerinnen und Künstler nach einem strengen Reglement positioniert werden. An einen Elferrat, Garden oder Bigband war nicht zu denken.

"Wir hatten an vielen Stellen große Herausforderungen. Und die haben wir als BR gemeinsam mit den Künstlern und unserem Partner, dem Fastnacht-Verband Franken angenommen. Wir haben ein richtiges Gemeinschaftsgefühl gezeigt. Alle haben angepackt."

Norbert Küber, Leiter Fastnachtredaktion

Corona-Orden in Corona-Session

Dass die Fastnachter ihren Humor trotz Corona-Pandemie nicht verloren haben, zeigt auch der Sessions-Orden der Fernseh-Sitzung. Dieser ist heuer gespickt mit bunten Viren, die von der Fastnacht mit Humor vertrieben werden. Denn Lachen ist schließlich gesund.

Und per Post lies der Fastnacht-Verband der neuen Intendantin des BR, Katja Wildermuth, die Ehrung zukommen, damit sie am Freitag um 20.15 Uhr entsprechend ausgestattet die Fastnacht vom Sofa aus genießen kann.

Ausstrahlung

Die "Fastnacht in Franken" läuft am 5. Februar um 20.15 Uhr im BR Fernsehen und ist ab Sendetermin jederzeit in der BR Mediathek abrufbar. Alle Infos unter br.de/fastnacht.


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