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Mond-Eigenschaften Die neuesten und spannendsten Fakten über den Mond

Mythen und Legenden ranken sich um die Silbersichel. Wie sieht es auf dem Mond aus? Warum der Mond 40 Millionen Jahre älter als gedacht ist und andere spannende Fakten über den Himmelskörper in unserem Sonnensystem, erfahrt ihr hier.

Stand: 20.11.2023

Mythen und Legenden ranken sich um den Mond: Wie sieht es aus auf dem Mond? Woraus besteht er? Wie alt ist der Mond? 1835 gab endlich ein Astronom Antworten: Der Brite Sir John Herschel berichtete in der englischen Zeitung "Sun", er habe durch ein Teleskop blühende Landschaften gesehen, auf denen Einhörner weiden, und Menschen mit Fledermausflügeln.
Ein schlechtes Teleskop? Nein, der erste Mondschwindel, der erste "moon hoax" - lange, bevor die Mondlandungen der NASA in den Verdacht kamen. Heute hätte Herschel nicht so leichtes Spiel mit uns, weil wir inzwischen viel über den Mond wissen: Zum Beispiel wie groß und schwer der Mond ist und wie weit er von der Erde entfernt ist.

Wie groß, wie schwer, wie nah ist der Mond?

Ein dicker Brummer

Für einen Mond ist der Erdtrabant mit einem Durchmesser von 3.500 Kilometern riesig.

Für einen Mond ist er riesig: Mit einem Durchmesser von 3.476 Kilometern reiht sich der Erdmond zwischen die kleineren Planeten des Sonnensystems ein: Er ist zwar nur halb so groß wie unser Nachbar Mars, doch größer als Merkur, der innerste Planet im Sonnensystem.

Die Erde ein Fußball, der Mond ...

Gerade im Vergleich zur Erde ist der Mond gewaltig: Der Erddurchmesser ist nicht einmal viermal größer als der des Mondes. Zum Vergleich: Stellt euch die Erdkugel als Fußball vor, dann ist unser Mond fast so groß wie ein Tennisball. Und unsere Sonne? Eine Kugel von 24 Metern Durchmesser.

Eine lange Autoreise

Im Durchschnitt ist der Mond etwa 385.000 Kilometer von der Erde entfernt. Wenn ihr Tag und Nacht durchfahrt, bräuchtet ihr mit dem Auto bei normaler Reisegeschwindigkeit fast ein halbes Jahr bis zum Mond. Ein silbriger Strahl Mondlicht ist dagegen schon in 1,28 Sekunden bei uns.

Tausendmal weiter als ...

Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation ISS ist nur etwa 400 Kilometer von uns weg - ein Tausendstel der Mondentfernung. Und unser nächster Nachbarplanet, die Venus, ist selbst bei ihrem kleinsten Abstand zu uns noch hundertmal weiter weg als der Mond: fast 40 Millionen Kilometer.

Im Fußballmodell

Wenn ihr euch die Erde so groß wie einen Fußball vorstellt, dann ist in diesem Modell der tennisballgroße Mond 6,6 Meter vom Erdfußball entfernt. Unsere Sonne, knapp 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, wäre im Vergleich zu dem Erdfußball eine Kugel mit 24 Metern Durchmesser, mehr als zweieinhalb Kilometer weit weg.

Unvorstellbar schwer

Mehr als 73 Trilliarden Kilogramm Masse hat unser Mond - eine Zahl mit 21 Nullen, die wir uns nicht mehr vorstellen können. Damit "wiegt" der Mond immerhin über ein Prozent der Erde. Das ist so viel, dass es sich bei der Drehung des Mondes um die Erde deutlich bemerkbar macht: Mit dieser Masse bringt der Mond bei uns Ebbe und Flut hervor und zerrt an der Erde selbst.

Wie Zement

Mehr als ein Viertel der Erde misst der Mond in seinem Durchmesser - damit passt er fast fünfzigmal in die Erdkugel hinein. Doch die Erde ist 81-mal schwerer als der Mond - weil sie dichter ist. Jeder Kubikmeter unseres Planeten wiegt im Schnitt etwa 5,5 Tonnen. Ein Kubikmeter Mond wiegt dagegen "nur" 3,3 Tonnen - das entspricht ungefähr der Dichte von Zement.

Weniger anziehend

Da der Mond eine viel kleinere Masse als die Erde hat, ist auch seine Anziehungskraft, die Gravitationskraft, entsprechend geringer. Die Schwerkraft auf dem Mond beträgt nur ein Sechstel der auf der Erde. Das heißt für euch: Wenn ihr euch hier auf der Erde in eurem Raumanzug 90 Kilogramm wiegt, sind es auf dem Mond nur noch sagenhafte 15 Kilo! Doch freut euch nicht zu früh: Euer Gewicht hat sich zwar verringert, doch eure Masse ist gleich geblieben. Das merkt ihr spätestens dann, wenn ihr zur Erde zurückkehrt.

Weil der Mond weniger Masse hat als die Erde, ist auch die Schwerkraft auf unserem Trabanten kleiner als bei uns. Das macht aber nicht alles leichter, wie die Astronauten der NASA-Mondmissionen lernen mussten.

Wie ist der Mond entstanden?

Bis heute ist nicht endgültig erklärt, wie der Erdbegleiter genau entstanden ist. Verschiedene Theorien begleiten den Werdegang unseres Trabanten: Die Erde könnte den Mond bei einer zufälligen nahen Begegnung eingefangen haben, so wie die großen Planeten ihre Monde häufig fangen. Vielleicht waren es auch viele kleine Monde, die später verschmolzen. Erde und Mond könnten auch zur gleichen Zeit so nahe beieinander entstanden sein, dass sie von Anfang an ein Doppelsystem bildeten. Oder aus der jungen, heißen und noch zähflüssigen Erde tropfte oder dampfte ein Teil ab. Doch höchstwahrscheinlich begann die Geschichte unseres Mondes mit einem großen Knall: Aus der noch jungen Erde wurde ein gewaltiges Stück herausgerissen - durch den Einschlag eines einzelnen Himmelskörpers, der so groß wie der Mars gewesen sein müsste. Der marsgroße Himmelskörper wird oft als Protoplanet Theia bezeichnet. Unumstritten ist die Kollisionstheorie mit einem Protoplaneten Theia aber nicht. Es ist aber auch möglich, dass das Stück Erde durch den Einschlag mehrerer sehr großer Asteroiden herausgerissen wurde, wie eine Simulation Anfang 2017 zeigte.

Wie alt ist der Mond wirklich?

Eine Studie, die Ende Oktober 2023 im Fachmagazin Geochemical Perspectives erschien, kam zu dem Schluss, dass der Mond mindestens 40 Millionen Jahre älter ist als bisher angenommen. Die Forscher gehen davon aus, dass der Mond vor etwa viereinhalb Milliarden Jahren entstanden ist. Die Ergebnisse stützen die Theorie, dass die Silbersichel die Folge eines Zusammenstoßes zwischen der Erde und einem marsgroßen Objekt ist. Die Forscher untersuchten Mondstaub, den Astronauten im Jahr 1972 bei der letzten der Apollo-Mondlandungen mitbrachten. Der Mondstaub enthielt Zirkonkristalle, die aus einer Zeit stammen, als das Mondgestein nach dem Zusammenstoß der Erde mit dem Protoplaneten Theia abkühlte. Die Forscher fanden mit der sogenannten Radiometrie, die mit der Messung elektromagnetischen Strahlung arbeitet, heraus, wie alt die Kristalle sind. So konnten sie auch das Mindestalter des Mondes bestimmen: 4,46 Milliarden Jahre. Die Kristalle konnten sich jedoch erst bilden, als die Oberfläche des Mondes fester wurde. Die Forscher schließen daraus, dass der Mond selbst sogar noch etwas früher entstand.

Der Mond und die Erde: Erst mit Trabant ist die Erde so richtig rund

Vermutlich kämen wir uns ohne unseren Mond vernachlässigt vor, denn einen Mond zu haben, gehört unter den Planeten des Sonnensystems geradezu zum guten Stil:

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