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Erste Mondlandung Kleiner Schritt von Neil Armstrong schreibt Geschichte

Am 16. Juli 1969 schießt die Rakete gen Himmel. Am 21. Juli steigt Neil Armstrong die Leiter hinab und setzt auf dem pudrigen Mondboden auf. Obwohl 500 Millionen Menschen die Mondlandung im TV sehen, wird sie noch heute von manchen angezweifelt.

Published at: 20-11-2023

Neil Armstrong steht auf der Leiter, vorsichtig hebt und senkt er seine Füße, steigt so bedächtig von einer Sprosse zur nächsten hinab, ein kleiner Schritt noch ... Armstrong setzt auf. Auf dem Mond! Die Oberfläche sei fein wie Puder, berichtet er am 21. Juli 1969 gegen vier Uhr morgens. Weltweit fiebern mehr als 500 Millionen Menschen bei diesem "großen Sprung für die Menschheit" vor dem Fernseher mit.

Armstrongs, Aldrins und Collins' Mondfahrt

Fast sieben Stunden zuvor, um 21.17 Uhr MEZ, waren Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin im Rahmen der Apollo 11-Mission mit der Landefähre "Eagle" auf dem Mond gelandet. Der dritte im Bunde, Michael Collins, hielt solange im Kommandomodul des Raumschiffs "Columbia" die Stellung und drehte Warteschleifen um den Mond.

Die erste Mondlandung, in Bildern erzählt:

Neil Armstrong auf dem Mond & die Wirkung kleiner Schritte

Am 25. August 2012 starb Neil Armstrong an den Folgen einer Herzoperation. Der erste Mensch, der den Mond je betreten hat, wurde 82 Jahre alt. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama nannte ihn "einen der größten amerikanischen Helden - nicht nur zu seiner Zeit, sondern für alle Zeiten". Armstrong und seine Crew hätten der Welt 1969 gezeigt, dass alles möglich sei, wenn nur genug Schwung und Genialität dahinter steckten. "Ein Mann, der uns die enorme Wirkung eines kleinen Schrittes gelehrt hat."

Michael Collins & der undankbarste Job der Raumfahrtgeschichte

Michael Collins, Pilot des Kommandomoduls der Apollo 11-Mission

Während Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin mit dem Betreten des Mondes Raumfahrtgeschichte schrieben, drehte Michael Collins als Pilot des Kommandomoduls alleine seine Runden um den Mond. Einsam sei er damals aber nicht gewesen, hatte Collins zu Lebzeiten immer wieder betont. "Ich habe mich als Teil dessen gefühlt, was auf dem Mond passiert. [...] Die Unternehmung war für drei Männer angelegt und ich sehe mich als genauso notwendig an wie die beiden anderen." Der oft vergessene dritte Astronaut, der ganz maßgeblich zum Gelingen der Mondlandung beigetragen hat, ist am 28. April 2021 mit 90 Jahren einer Krebserkrankung erlegen. "Er hat die Geschichte der herausragenden Erfolge unserer Nation im Weltraum sowohl geschrieben als auch dabei geholfen, sie zu erzählen", so würdigte ihn US-Präsident Joe Biden. Buzz Aldrin, der letzte Überlebende der Apollo 11-Mission, twitterte: "Wo auch immer du warst oder sein wirst, wirst du immer das Feuer in dir haben, uns geschickt zu neuen Höhen und in die Zukunft zu bringen."

Der Mond - Sprungbrett ins All

Der Kolonialisierungstrieb des Menschen machte am 21. Juli 1969 einen gewaltigen Satz - auf wirklich unberührten Boden. Es war der erste Schritt zur Eroberung des Weltraums. Aus heutiger Sicht wirklich nur ein Anfang, bauen wir doch inzwischen gigantische Weltraumlabore wie die ISS und schicken Sonden bis ans Ende des Sonnensystems. Doch immer noch ist der Mond der einzige Himmelskörper, den je ein Mensch betreten hat. Das nächste Ziel ist ein Besuch auf dem Mars, doch selbst der liegt noch ein Stück in der Zukunft.

Mond als Reiseziel: Unattraktiv, aber Signalwirkung

Dabei war der Mond selbst kein attraktives Reiseziel - es gibt nicht allzu viel zu holen auf unserem staubigen Trabanten. Doch die Landung auf dem Mond hatte Signalwirkung: Nicht nur als technische Hochleistung, die den Menschen aus seinem bisherigen Lebensraum heraus in völlig neue Dimensionen brachte, sondern vor allem als politischer Erfolg. In der heißen Phase des Kalten Krieges war die Beherrschung des Weltraums Teil des Wettrüstens. Und im Kampf der Systeme ein wichtiger Eintrag ins kollektive Gedächtnis der Menschheit: Für kurze Zeit flatterte die amerikanische Flagge im Sonnenwind - gehisst vor weltweitem Publikum.

Hat die Mondlandung nie stattgefunden?

Alles nur Fake?

Verschwörungstheorien ranken sich um die Mondlandung zuhauf. Als "Unstimmigkeiten" werden oft angeführt ...

Auf den Fotos seien keine Sterne zu sehen ...

... dafür aber mehrere Schatten, die in unterschiedliche Richtungen zeigen - verursacht von Scheinwerfen auf der Erde?

Was ist mit der Atmosphäre?

Buzz Aldrin und Flagge auf dem Mond | Bild: picture-alliance/dpa

Die US-Flagge flattere, obwohl es auf dem Mond keinen Wind gibt.

Keine Bremsspuren

Und neben der Landefähre seien Fußspuren der Astronauten zu erkennen - die das Triebwerk bei der Landung eigentlich wegfegen hätte müssen.

Keine Verwirbelung

Ein Bremsstrahl-Krater sei genauso wenig zu sehen wie der Brennstrahl beim Abheben.

Kosmische Strahlung

Wie hätten die Astronauten die starke Strahlung auf ihrer Reise und dem Mond selbst überleben sollen?

Alles noch Science Fiction

Überhaupt sei die NASA in den 1960er-Jahren technisch noch gar nicht so weit gewesen, um auf den Mond fliegen zu können. 

Erinnerungslücke

Kein Wunder, dass sich Armstrong selbst nicht an seinen berühmten Satz erinnern könne - er habe nur im Drehbuch der NASA existiert.

Mondoberfläche in Nevada?

Viele Kritiker gehen deshalb davon aus, dass sich die "Mond"-Krater eigentlich in der Wüste von Nevada befinden und in Zeitlupe gefilmte Schauspieler Astronauten gespielt haben. So habe die USA im Kalten Krieg nur ihre Vormachtstellung gegenüber der Sowjetunion beweisen wollen.

Aber trotzdem ...

Genauso gibt es aber auch unzählige Erklärungen, die gegen diese Kritik - und damit doch für die Mondlandung sprechen ...

Gegenbeweis: LRO-Fotos der Mondfahrer-Landestufen

Landestellen auf dem Mond: "Empfehlungen für Raumfahrttreibende"

93 Seiten hat das gleichnamige Verhaltens-Regelwerk, das die NASA im Juli 2011 veröffentlicht hat, um die "Apollo"-Relikte und Landestellen auf dem Mond zu schützen. Der geplante, zunehmende Verkehr zum Mond macht der NASA zu schaffen. Die US-Raumfahrtbehörde hat Angst, dass die Fahnen, Messinstrumente, Rover und Landeplätze, Schuhabdrücke und Einschlagkrater von Sonden unter den chinesischen, indischen und auch privaten Raumschiffen leiden, die in den nächsten Jahren zum Mond reisen wollen. Deshalb spricht sich die NASA auch dafür aus, dass der Mond als historische Stätte oder "Naturpark" geschützt werden soll.

Sendungen: Mehr über die erste Mondlandung


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