90

So entstehen Wolken, Regen, Schnee, Stürme und Gewitter

Von: Anja Bühling

Stand: 12.04.2023

Regen, Schnee, Wind, Sonnenschein, blauer Himmel, Hitze, Gewitter oder gar ein Orkan? Das Wetter mit all seinen Wetterphänomenen hat uns fest im Griff - und das schon immer. Vielleicht versuchen wir deshalb so angestrengt, die Phänomene des Wetters zu entzaubern und dem chaotischen System Wetter eine Ordnung zu geben. Kein Wunder, dass sich die Wissenschaft der Meteorologie an die einzige Art der Zukunftsvorhersage wagt, die inzwischen halbwegs funktioniert: die Wettervorhersage.

Die Unterschiede zwischen Wetter, Witterung und Klima

Meteorologie

Büste des Aristoteles

Als Meteorologie wird die Lehre von den physikalischen und chemischen Erscheinungen und Vorgängen in der Atmosphäre sowie deren Wechselwirkungen mit der Erdoberfläche bezeichnet. Sie befasst sich vor allem mit der unteren Atmosphäre, der Troposphäre, in der sich fast alle wetterbestimmenden Vorgänge abspielen.

Die Bezeichnung geht auf den griechischen Philosophen Aristoteles (384 bis 322 vor Christus) zurück, der das erste Lehrbuch der Wetterkunde "Meteorologica" verfasste. Das bedeutet so viel wie "Lehre von den Himmelserscheinungen". Die Meteorologie ist ein Teilgebiet der Physik.

Wetter

Das Wort "Wetter" kommt vom althochdeutschen "wetar", das Wind, Wehen bedeutete: Als "Wetter" wird der physikalische Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem kürzeren Zeitraum an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet bezeichnet. Es spielt sich überwiegend im unteren Teil der Atmosphäre, der Troposphäre, ab. Wir nehmen das Wetter als Sonnenschein, Bewölkung, Regen, Wind, Hitze oder Kälte wahr.

Das Wetter wird mithilfe messbarer Parameter bestimmt: Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Drucktendenz, Windrichtung und -geschwindigkeit, Bewölkung, Niederschlag und Sichtweite.

Witterung

"Witterung" nennt man den typischen Wetterablauf in einem kürzeren oder längeren Zeitraum. Dieser kann nur ein paar Tage oder auch eine ganze Jahreszeit umfassen.

Die Witterung beschreibt die wichtigsten Charakteristika des Wetters in dieser Zeit: zum Beispiel im Altweibersommer, in der Zeit der Herbststürme oder in der Tauwetterperiode um Weihnachten. Die typischen Witterungsverläufe werden durch die vorherrschenden Wetterlagen bestimmt. So bringt das Azorenhoch stabiles Sommerwetter oder Inversionswetterlagen zeichnen sich durch neblig-feuchte Witterung aus.

Klima

Das "Klima" ist definiert als die Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den durchschnittlichen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet charakterisieren. Es wird aus der Gesamtheit der meteorologischen Vorgänge ermittelt, also aus Mittel- und Extremwerten und wie häufig oder lang eine Erscheinung über einen entsprechend langen Zeitraum auftritt. Das Klima wird aber nicht nur durch die Prozesse innerhalb der Atmosphäre, sondern auch durch die Wechselwirkungen von Atmosphäre, Kontinenten und Ozeanen sowie die Sonnenaktivität beeinflusst und geprägt.

Im Allgemeinen geht man dabei von einem Zeitraum von dreißig Jahren aus, der sogenannten Normalperiode.

Das Wort "Klima" geht zurück auf das griechische Wort "klimatos", Neigung. Es bezieht sich auf die Neigung der Erdachse gegen die Ebene ihrer Umlaufbahn um die Sonne.

Wetter: Tropischer Ozean mit Wolken. Wie entstehen Wetterphänomene wie Winde, Föhn, Gewitter, Blitze oder Hurrikane und Tornados? Die globalen Windsysteme, Meeresströmungen und die Erdrotation beeinflussen unser Wetter. | Bild: colourbox.com zum Audio mit Informationen Wetter und Atmosphäre Wie funktioniert unser Wetter?

Wetter braut sich in der Troposphäre zusammen, der untersten Schicht der Atmosphäre. Und dann? Wie entstehen Wolken, Regen, Gewitter und Extremwetter und wie Hitze und Wirbelstürme? Was Meteorologen über die irdische Wettermaschine herausgefunden haben. [mehr]

Zum Sonnenaufgang im Harz färbt sich der Himmel am Horizont. Im Vordergrund stehen abgestorbene Bäume. | Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Bein zum Video mit Informationen Extremwetter durch Klimawandel Mehr Hitzewellen, Starkregen und Stürme

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und extremen Wetterphänomenen wie Hitze, Starkregen und Stürmen? Wie lässt sich Extremwetter vorhersagen und wie betroffen ist Deutschland von Wetterextremen? [mehr]

Ein Jetstream fegt über den Mount Everest hinweg. Der Jetstream ist ein Starkwindband in etwa zehn Kilometer Höhe. Experten beobachten, dass es - vermutlich wegen des Klimawandels - an Kraft verliert. Deshalb halten sich Hitze, Regen oder Kälte über längere Zeiträume an einem Ort. Und auch Ozon beeinflusst den Jetstream. | Bild: picture alliance/Jock Montgomery zum Audio mit Informationen Jetstream, Klimawandel, Ozon Mehr Extremwetter durch schwächere Winde

Der Jetstream ist ein Starkwindband in etwa zehn Kilometer Höhe. Experten beobachten, dass es, vermutlich wegen des Klimawandels, an Kraft verliert. Das führt wohl zu mehr Extremwetter wie Hitze und Starkregen. Und auch Ozon beeinflusst den Jetstream. [mehr]

Satellitenbild von einem Wirbelsturm. Wirbelstürme ziehen über Land oder Wasser. Wie entstehen sie, wie gefährlich sind sie und was unterscheidet Tornados, Zyklone, Taifune und Hurrikane? Wirbelstürme können eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Sie kommen in unterschiedlichen Regionen vor.  | Bild: picture alliance / Sergey Nivens/Shotshop | Sergey Nivens zum Artikel Wetterextrem Wirbelsturm Wie unterscheiden sich Tornados, Hurrikane, Zyklone und Taifune?

Sie wirbeln über Land oder Wasser: Tornados, Zyklone, Taifune und Hurrikane. Welche Gefahren bergen sie und was ist der Unterschied zwischen den Wirbelstürmen? Alle können eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. [mehr]

Die Wolken-Art Cumulus congestus. Wolken haben einen Einfluss auf das Wetter. Es gibt verschieden Wolkenarten, darunter zehn Wolkengattungen und vier Wolkenfamilien. Auch Winde können die Wolkenbildung beeinflussen. Zudem wird untersucht, welchen Einfluss Wolken auf das Klima haben. | Bild: picture-alliance/dpa zum Video mit Informationen Wolken und Wetter Wie entstehen die verschiedenen Wolken-Arten?

Wolken entstehen, wenn warme Luft aufsteigt und sich Wasser oder Eis in der Erdatmosphäre ansammelt. Regnet es, bleibt es bedeckt oder zieht mit dunklen Wolken ein Gewitter auf? Welche Wolken-Art kündigt welches Wetter an? [mehr]

Azorentief Gordon. Ob bei uns strahlender Sonnenschein, Wolken oder dichter Regen und Gewitter herrschen, wird über dem Nordatlantik entschieden. Hier braut sich unser Wetter zusammen - abhängig von Azorenhoch und Islandtief. Aber was ist ein Luftdruckgebiet überhaupt und wie funktionieren Hoch- und Tiefdruckgebiete?  | Bild: NASA zum Audio mit Informationen Luftdruckgebiete beim Wetter Wie Hoch- und Tiefdruckgebiete Wetter machen

Azorenhoch und Islandtief bestimmen unser Wetter. Aber was ist ein Luftdruckgebiet überhaupt, wie funktionieren Hoch- und Tiefdruckgebiete? Wir verraten euch auch, wo ihr eines kaufen könnt - oder zumindest seinen Namen. [mehr]

Mann kämpft mit Schirm gegen den Wind: Der Wind ist ein Wettertreiber. Der Wind beeinflusst er das Wetter, so viel ist klar. Er lässt die Sonne scheinen und treibt die Wolken an. Doch wie entstehen die Winde überhaupt? | Bild: picture-alliance/dpa zum Video mit Informationen Wetterphänomen Wind Winde sind Wettertreiber

Der Wind als meteorologisches Phänomen beeinflusst das Wetter. Er lässt die Sonne scheinen oder treibt die Wolken an, bringt Regen oder vertreibt ihn. Doch wie entstehen die Winde überhaupt? [mehr]

Die Skyline der bayerischen Landeshauptstadt ist bei Föhnwetter vor der Kulisse der etwa 90 Kilometer entfernten Alpen mit der Zugspitze (rechte Bildhälfte hinter der Frauenkirche) zu sehen. Der Föhn ist ein Fallwind, der in den Bergen der Alpen entsteht und für warme Luft sorgt. Bei Föhn herrscht oft mildes, sonniges Wetter. Umstritten ist, ob der Föhn für Wetterfühligkeit wie Kopfschmerzen verantwortlich ist. | Bild: picture alliance/dpa | Peter Kneffel zum Audio mit Informationen Föhn und Wetterfühligkeit Wie der warme Fallwind entsteht und was er bewirkt

Lösen sich Wolken über Berggipfeln auf, wird die Luft trocken und der Föhn weht als warmer Wind von den Alpen herab: Der trockene Fallwind und sorgt oft für Wetterfühligkeit wie Kopfschmerzen. Ist wirklich der Föhn schuld? [mehr]

Wüstensand verschleiert die Sonne. Mehrmals pro Jahr zieht Sand aus den Wüsten Afrikas bis zu uns. Der rötliche Saharastaub trübt die Sonne und kann für "schmutzigen" Regen sorgen. | Bild: picture-alliance/dpa zum Video mit Informationen Saharastaub in Deutschland Wenn Wüstensand die Sonne trübt

Wenn die Sonne nicht durchkommt und nur trüb in milchig-rötlichem Licht scheint, dann liegt was in der Luft: Saharastaub. Heiße Winde in Afrika schicken den Wüstensand zu uns und zum Amazonasregenwald. [mehr]

El Niño: Der Stausee Calima im Valle del Cauca in Kolumbien leidet unter der Dürre (06.02.2016). Die Wetterphänomene El Niño und La Niña finden etwa alle fünf Jahre auf der Südhalbkugel statt und bringen Extremwetter wie Hitze und Starkregen sowie Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren. Auch in Deutschland können sich die Wetteranomalien El Niño und La Niña auf das Wetter auswirken. Über die Entstehung der Naturphänomene El Niño und La Niña ist noch wenig bekannt. | Bild: picture-alliance/dpa zum Video mit Informationen El Niño und La Niña Wetterphänomene bringen Naturkatastrophen

Die Wetteranomalien El Niño und La Niña verursachen an der Westküste von Südamerika, Südasien und Australien Extremwetter wie Hitze, Frost, Wirbelstürme und Starkregen. Die Folgen können Dürren, Riesenwellen, Überschwemmungen und Erdrutsche sein. [mehr]

Gewitter: Blitz und Donner in Bayern im Isental. Ziehen dunkle Gewitterwolken am Himmel auf, kündigt sich oft ein Unwetter an. Auf Donner folgen Blitze. Regen, Wind und sogar Hagel begleiten ein Gewitter oft. Dennoch können Meteorologen Unwetter und Gewitter oft schlecht vorhersagen.  | Bild: picture alliance / blickwinkel/A. Hartl | A. Hartl zum Audio mit Informationen Unwetter und Gewitter Wenn es blitzt, donnert und stürmt

Der Himmel verfinstert sich, dunkle Wolken ziehen auf: Ein Unwetter braut sich zusammen. Es blitzt, donnert und stürmt. Wie entsteht die Naturgewalt? Warum fällt es Meteorologen schwer, ein Unwetter zuverlässig vorherzusagen? [mehr]

Rettungssanitäter im Einsatz. - Von Juni bis August ist in Deutschland Blitz-Saison. Jährlich werden etwa 30 bis 50 Menschen vom Blitz getroffen. Erste Hilfe kann ihnen das Leben retten. | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Gewitter Erste Hilfe nach einem Blitzschlag

Von Juni bis August ist in Deutschland Blitz-Saison. Hierzulande werden jährlich etwa 30 bis 50 Menschen vom Blitz getroffen. Erste Hilfe kann ihnen das Leben retten. Hier erfahrt ihr, was ihr bei einem Blitzschlag tun solltet. [mehr]

Auf diesem Bild regnet es, so viel ist klar: Die zwei Spaziergänger brauchen einen Regenschirm. Aber wie entsteht Regen eigentlich, und was ist der Unterschied zu Niederschlag, Nieselregen und Graupel? Warum klappt es mit der Wettervorhersage für Regen oft nicht gut? | Bild: picture alliance / Photoshot | - zum Video mit Informationen Regen und Niederschlag Vom Regenschauer zum Regenbogen

Verglichen mit Vorhersagen für Temperaturen sind die Vorhersagen für Niederschlag und Niederschlagsmengen weniger zuverlässig. Woran liegt das? Und was versteht man eigentlich unter Niederschlag? [mehr]

Weiße Pracht in den Bergen im Winter: Fernsicht bei Schnee auf dem Ochsenkopf. | Bild: picture-alliance/dpa zum Audio mit Informationen Schnee, Graupel, Eis Von Schneeflocken und Eiskristallen

Eisblumen, Eiskristalle und Schneeflocken: Wusstet ihr, dass die weiße Pracht gar nicht weiß ist? Schnee ist nur ein Niederschlag wie Regen oder Graupel. Müssen wir wegen des Klimawandels immer häufiger auf Schnee und weiße Weihnachten verzichten? [mehr]

Sonnenuntergang über München. Früher fürchtete man den Zorn der Götter bei Blitz und Donner, dann sollten Bauernregeln Ordnung ins Wetterchaos bringen. Heute schimpft man über die Meteorologen - oder? | Bild: picture-alliance/dpa zum Video mit Informationen Geschichte des Wetterberichts Wettervorhersage durch Götter, Bauernregeln und Meteorologen

Die Geschichte der Wettervorhersage: Früher fürchtete man den Zorn der Götter bei Blitz und Donner, dann sollten Bauernregeln wie der Siebenschläfertag Ordnung ins Wetterchaos bringen. Heute regeln das die Meteorologen - oder? [mehr]

Frau mit Schirm läuft durch den Regen. - Vorsicht mit metallhaltigen Gegenständen bei Gewitter: Sie leiten Strom und können euch ernsthaft gefährden. | Bild: picture-alliance/dpa zum Audio mit Informationen Gefahr durch Blitze Wie ihr euch bei Gewitter richtig schützt

Verbrennungen, Lähmungen, Bewusstlosigkeit und Herzstillstand: Ein Blitzschlag kann tödlich sein. Hier findet ihr Tipps zum richtigen Verhalten, wenn ihr unterwegs von einem Gewitter überrascht werdet. [mehr]

Meteorologe Manfred Kirsten auf der Wetterstation auf der Zugspitze. - Symbolbild - Der Welttag der Meteorologie findet jedes Jahr am 23. März statt. | Bild: picture-alliance/dpa zum Audio mit Informationen Meteorologie Der Weltwettertag und die Weltorganisation für Meteorologie

Der Welttag der Meteorologie, der auch Weltwettertag genannt wird, erinnert jedes Jahr am 23. März an die Arbeit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). [mehr]


90