Sport - München 1972


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Olympia 1972 Was vor 45 Jahren geschah - Tag für Tag

Wettkampf und Rekorde, Jubel und Völkerfreundschaft, aber auch Terror und Trauer: Unser Olympiakalender erinnert Tag für Tag an zwei Wochen München im Ausnahmezustand.

Stand: 10.09.2012

  • 26. August 1972

    26. August 1972

    Die Eröffnungsfeier

    Mit einer prächtigen Feier wurden die Olympischen Spiele eröffnet. Noch heute schwärmen viele der Zuschauer und Athleten von dem bunten Spektakel, den Tänzen und der Musik. Das Olympische Feuer entzündete der 18-jährige Günter Zahn. Stadionsprecher Joachim Fuchsberger konnte 7.170 Sportler aus 122 Ländern begrüßen. Das war neuer Rekord!

  • 27. August 1972

    27. August 1972

    Die erste Medaille

    Ein Außenseiter war der erste Sieger der Spiele: der schwedische Pistolenschütze Ragnar Skanåker gewann Gold. Überreicht wurde die Medaille von jungen Mädchen, die durch ein Auswahlverfahren zu dieser Ehre gekommen waren. Sie mussten vor den Spielen viel auswendig lernen, selbst die Bootsklassen im Segeln wurden abgefragt.

  • 28. August 1972

    28. August 1972

    Geklaute Strecke

    Die DDR war am Ende im Medaillenspiegel auf Platz 3 und damit vor dem Gastgeber. Vier der Goldmedaillen holten die Ostdeutschen im Kanu-Slalom. Die Wettbewerbe wurden auf dem künstlich angelegten Eiskanal in Augsburg ausgetragen – doch in der DDR existierte eine fast identische Anlage.

  • 29. August 1972

    29. August 1972

    Alle wollen Spitz sehen

    Er hatte es angekündigt – und er hat es vollbracht. Schwimmer Mark Spitz wollte in München sieben Goldmedaillen holen. Das gelang ihm auch mit etlichen Weltrekorden. Spitz wurde der Superstar dieser Spiele. Die Deutschen hatten aber ebenfalls Grund zur Freude: Es wurde um jede Hundertstelsekunde gekämpft – manchmal auch mit ungewöhnlichen Mitteln.

  • 30. August 1972

    30. August 1972

    Pralles Leben im Olympischen Dorf

    Das neuerbaute Olympische Dorf war unterteilt nach Geschlechtern. Das hinderte die jungen Frauen und Männer aber nicht daran, Grenzen überschreitend Spaß zu haben. In den Tagen bis zum Attentat wurde viel gefeiert, auch Helfer und andere Gäste konnten problemlos an den Partys teilnehmen.

  • 31. August 1972

    31. August 1972

    Die Gold-Heide

    Am ersten Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe gibt es gleich die erste deutsche Goldmedaille – für Heide Rosendahl im Weitsprung! Die Frau in den rot-weißen Ringelsocken sollte einer der großen Stars der Spiele werden, denn mit der Sprintstaffel und im Fünfkampf kommen an den nächsten Tagen weitere Medaillen hinzu.

  • 1. September 1972

    1. September 1972

    Lampenfieber und Weißbier vor dem Goldtag

    Wie hält man die Nervosität in Grenzen? Diese Frage stellen sich die Ruderer aus dem Deutschland-Vierer mit Steuermann vor ihrem großen Duell mit dem Boot aus der DDR. Zur Ablenkung hätten die Herren auch Leichtathletik anschauen können, wo sich der Sowjetrusse Valeri Borsov über die 100 Meter zum Olympiasieger krönt.

  • 2. September 1972

    2. September 1972

    Ein Niederbayer landet den Volltreffer

    Die Skeetschützen haben nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit, um schnell zu reagieren und die in der Luft wirbelnde Scheibe zu treffen. 1972 war in dieser Disziplin ein Niederbayer der Beste: Für Konrad Wirnhier war der Schießsport das Lebenselixier und blieb es bis zu seinem Tod im Jahr 2002.

  • 3. September 1972

    3. September 1972

    Das Publikum hilft mit am Goldsonntag

    Ganz im Zeichen der bundesdeutschen Leichtathleten steht der 3. September: Drei Goldmedaillen bringen 800-Meter-Läuferin Hildegard Falck, Speerwerfer Klaus Wolfermann und Geher Bernd Kannenberg nach Hause. Vor allem für Falck und Wolfermann sind es hochdramatische Wettkämpfe, in denen nun Zentimeter entscheiden.

  • 4. September 1972

    4. September 1972

    Ein historischer Sprung

    So ganz erklären kann sie es sich bis heute noch nicht: Ulrike Meyfarth springt als 16-jähriges Mädchen einen Weltrekord, zu Gold in München und in die Herzen der Menschen. Erst vor vier Jahren haben die deutschen Fernsehzuschauer ihren Hochsprung-Erfolg im Olympiastadion zum wichtigsten olympischen Sportmoment gewählt.

  • 5. September 1972

    5. September 1972

    Eine Stadt ist gelähmt – das Attentat

    Während viele Sportler am Morgen noch zu ihren Wettkämpfen aufbrechen, ist das Unfassbare bereits geschehen: Olympiateilnehmer sind ermordet worden. Israelische Sportler, Trainer und Kampfrichter befinden sich in den Händen palästinensischer Geiselnehmer. Das Attentat von München endet am späten Abend in einem Blutbad.

  • 6. September 1972

    6. September 1972

    The Games must go on

    Erst in der Nacht wird das ganze Ausmaß am Flugplatz Fürstenfeldbruck deutlich: Elf tote Israelis, ein toter Polizist. Trotz des Schocks gehen die Spiele nach einer Trauerfeier im Olympiastadion weiter. IOC-Präsident Avery Brundage spricht mit "The Games must go on" einen Satz, der in die Geschichte eingegangen ist.

  • 7. September 1972

    7. September 1972

    Eine Wohnung voller Japaner

    Auch in Japan herrschte nach dem Attentat von München Bestürzung, aber zugleich hofften die Asiaten, dass die Spiele in München weitergehen. Denn vor allem in ihrem Nationalsport Volleyball wollte Japan noch zwei Goldmedaillen holen. Was bei den Herren klappte, mißlang im Finale der Damen gegen die Sowjetunion.

  • 8. September 1972

    8. September 1972

    Nord und Süd, Ost gegen West

    Die ganz große Beachtung fanden die Segelwettbewerbe der Spiele 1972 nicht, auch da sie zu weit von München entfernt stattfanden: in Kiel-Schilksee. Die bundesdeutschen Segler holten zweimal Bronze, die DDR einmal Silber. Auch im Fußball, wo Uli Hoeneß & Co. kurz zuvor noch überzeugen konnten, hatten die ostdeutschen Kollegen die Nase vorn - ein Vorgeschmack auf das legendäre 1:0 bei der WM 1974.

  • 9. September 1972

    9. September 1972

    Ein völliges Durcheinander

    Erst jubelten die Amerikaner, dann die Sowjetrussen. Das Basketball-Finale sorgte für große Verwirrung und am Ende für einen Eklat. Doch die Politik mischte auch an anderer Stelle kräftig bei diesen Sommerspielen mit: Die Mannschaft Rhodesiens war sogar kurz vor Beginn komplett von Olympia ausgeschlossen worden.

  • 10. September 1972

    10. September 1972

    Ein verhinderter und ein falscher Olympiasieger

    Ein Schüler schaffte es, sich ins Olympiastadion zu mogeln und den Jubel der Zuschauer für den Marathonsieg auf sich zu ziehen. Umso verärgerter reagierte das Publikum dann, als es bemerkte, dass der Sieger gar keiner war. Richtigen Jubel gab es jedoch beim Hockey, wo Deutschland erstmals Gold gewann.

  • 11. September 1972

    11. September 1972

    Abschied von München

    Es war ein trauriger Abschied von den Sommerspielen in München. Das Attentat gegen die israelische Olympiamannschaft hatte tiefe Spuren hinterlassen. So war die Schlussfeier, die am Montag im Olympiastadion stattfand, auch deutlich gedämpfter als ursprünglich geplant.


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