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Thomas Hitzlsperger "Lahm verfolgt seine Ziele konsequent!"

Die Fußball-Gemeinde diskutiert – wird Philipp Lahm der neue Sportvorstand des FC Bayern und das möglicherweise sogar schon eher als gedacht? Ursprünglich wollte der Bayern-Kapitän mit Vertragsende 2018 seine Karriere beenden – jetzt aber befeuert er durch eigene Aussagen Spekulationen, möglicherweise sogar bereits nach dieser Saison die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.

Stand: 18.11.2016

Thomas Hitzlsperger | Bild: BR/Ralph Wilschewski

Thomas Hitzlsperger kennt Philipp Lahm auch persönlich gut. Für ihn ist es kein Zufall, dass der 33-Jährige "fast seine gesamte Karriere beim FC Bayern verbracht hat. Er ist stark verwurzelt in Bayern und verkörpert die damit verbundene Bodenständigkeit. Das Ausland hat ihn nicht gereizt. Zudem musste der FC Bayern München nie ernsthaft darüber nachdenken, ihn zu verkaufen, weil Philipp, wie kaum ein zweiter, regelmäßig Spitzenqualität abliefert."

BR: Lahm und FCB-Sportvorstand das passt gefühlt – warum wäre er genau der richtige für den Posten?

Thomas Hitzlsperger: Philipp kennt den FC Bayern in- und auswendig, die Strukturen und die dazugehörigen Menschen. Neben seinen Leistungen auf dem Platz hat er sich aber schon seit Jahren auf die Zeit nach der Karriere professionell vorbereitet. Es wirkt so, als gäbe es keine Zweifel bei ihm, über das was er will und wie er es will. Diese Klarheit kann für beide Seiten nur von Vorteil sein.

Kritiker werfen Lahm vor, er habe seine Karriere am Reißbrett geplant. Berechtigte Kritik?

Das werte ich nicht als Kritik. Philipp bietet einfach keine Angriffsfläche, aber auch wenig Ecken und Kanten. Das ist im Fußball eher die Ausnahme als die Regel. Dafür muss er sich nicht schämen. 

Viele sehen in Philipp Lahm immer noch den lieben netten Kerl von nebenan. Ist er der Brave, für den ihn so viele halten?

Speziell, als es um das Kapitänsamt in der Nationalmannschaft ging, hat er ja gezeigt, dass er auch anders kann. Er weiß einfach was er will und verfolgt seine Ziele konsequent. Wer Kapitän der Nationalmannschaft und des FC Bayern ist, der ist als Führungspersönlichkeit immer gefragt, und das ist sein Anspruch. Er hat dem Kapitänsamt ein neues Gesicht gegeben, mehr Vermittler als Chef. Das passt zur heutigen Spielergeneration.

Sportvorstand und das gleich beim FC Bayern – ist die Aufgabe vielleicht eine Nummer zu groß für ihn?

Das ist ein großes Amt, aber mit Uli Hoeness und Karl Heinz Rummenigge hat er zwei der kompetentesten Unterstützer, die er sich nur wünschen kann.


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