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Gewalt 2007-2014 Jagdszenen aus dem deutschen Fußball

Die jüngsten Fan-Anfeindungen gegen die Fußball-Profis Kevin Pezzoni und Emanuel Pogatetz haben die Gewalt im deutschen Fußball auf eine neue Stufe gehoben. Fußball und Gewalt in deutschen Stadien - eine Chronik von 2007 bis jetzt.

Stand: 27.10.2014

  • Januar 2007
    Jupp Heynckes als Trainer in Mönchengladbach | Bild: picture-alliance/dpa

    Jupp Heynckes als Trainer in Mönchengladbach

    Januar 2007

    Heynckes tritt nach Morddrohungen zurück

    Nach einer längeren Serie von Mönchengladbach-Pflichtspielen ohne Sieg erhält Trainer Jupp Heynckes Morddrohungen. Er wird von Zivilbeamten observiert und begleitet. Am 31. Januar kündigt er seinen Rücktritt als Trainer bei dem Traditionsverein an. "Ich fühlte mich wie ein gejagtes Tier", sagte Heynckes.

  • Februar 2007
    Polizeiwagen hinter einer zersplitterten Scheibe | Bild: picture-alliance/dpa

    Schäden nach Randale in Leipzig

    Februar 2007

    Randale in Leipzig

    Beim Viertelfinalspiel im Landespokal Sachsen am 10. Februar zwischen Lokomotive Leipzig gegen Erzgebirge Aue II kommt es zu schweren Ausschreitungen zwischen 800 Lok-Anhängern und 300 Polizisten. 30 Randalierer werden verhaftet. 14 werden später verurteilt, zum Teil zu Gefängnisstrafen auf Bewährung.

  • Mai 2007

    Mai 2007

    Frau verliert Auge durch "Schickeria"-Attacke

    Mitglieder der "Schickeria", der Ultra-Szene des FC Bayern München, überfallen am 5. Mai auf einer Raststätte bei Würzburg einen Bus mit Fans des 1. FC Nürnberg. Mehrere Personen werden lebensbedrohlich verletzt. Die Frau des Busfahrers erblindet auf einem Auge durch eine geworfene Flasche.

  • April 2008
    Club-Torhüter Jaromir Blazek und ein Feuerwerkskörper | Bild: picture-alliance/dpa

    Club-Torhüter Jaromir Blazek beim Spiel in Frankfurt

    April 2008

    50.000-Euro-Strafe für Club nach Fan-Ausschreitungen

    Beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Frankfurt (1:3) am 5. April schleudern Nürnberger Ultras drei Knallkörperrper und eine Leuchtkugel in den Innenraum, wo sich Ordner und Fotografen aufhalten. Das Spiel wird für 21 Minuten unterbrochen. Bereits vor dem Spiel schossen Nürnberger Randalierer am Frankfurter Hauptbahnhof Feuerwerkskörper ab. Mehrere Personen wurden verletzt. 22 Personen wurden festgenommen. 30 Stoßwaffen und 96 Wurfgeschosse wurden sichergestellt. Der 1. FC Nürnberg bekommt für die Ausschreitungen eine Strafe von 50.000 Euro.

  • August 2008
    Ausschreitungen beim Oberligisten Tennis Borussia Berlin | Bild: picture-alliance/dpa

    Ausschreitungen beim Oberligisten Tennis Borussia Berlin

    August 2008

    Verletzte Polizisten bei Randale in Berlin

    Beim Pokalspiel zwischen dem Oberligisten Tennis Borussia Berlin und Energie Cottbus am 9. August gibt es Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fan-Blocks und Polizei. Von 250 eingesetzten Beamten werden 15 verletzt.

  • November 2008

    November 2008

    Die "Cosa Nostra" schlägt zu

    Nach der Heimniederlage der Löwen im Zweitligaspiel gegen den FC Augsburg am 11. November kommt es auf dem Busparkplatz der Allianz Arena zu einer Massenschlägerei. 30 vermummte Mitglieder der "Cosa Nostra", der Ultra-Szene des TSV 1860 München, überfallen 40 Augsburger Ultras. Da die Polizei sofort einschreitet, kommt es nur zu wenigen Verletzten. Die Beamten nehmen zwei bereits polizeibekannte Sechziger-Fans fest.

  • Dezember 2008

    Dezember 2008

    Straßenschlacht in Regensburg

    Zum Drittligaspiel von Dresden bei Jahn Regensburg am 6. Dezember reisen mehrere Hundert Mitglieder der "Ultras Dynamo" nach Regensburg - und folgen einem im Internet veröffentlichten Aufruf. Vor und nach der Partie kommt es zu Straßenschlachten, auch in der Innenstadt. Die Polizei, die in einer Stärke wie beim Papstbesuch Präsenz zeigt, setzt Schlagstöcke und Hunde ein. Acht Beamte werden verletzt.

  • Dezember 2008

    Dezember 2008

    "Neue Dimension der Gewalt"

    Nach dem Regionalligaspiel zwischen dem TSV 1860 München II und SV Waldhof Mannheim am 22. Dezember kommt es vor dem Grünwalder Stadion zu einer Massenschlägerei von bis zu 600 Anhängern beider Vereine. Laut Polizei provozierten vor allem die Löwen-Fans. Sie muss die Grünwalder Straße zeitweise sperren und spricht von einer "neuen Dimension der Gewalt". Mehrere Beamte werden verletzt.

  • August 2009

    August 2009

    "Schickeria"-Schläger verletzen Polizisten im Zug

    Vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel des FC Bayern München beim FSV Mainz 05 randalieren anreisende "Schickeria"-Mitglieder am 22. August in einem Regionalzug. Sie greifen Polizisten an, die in Würzburg zusteigen. Einer der Beamten erleidet zwei Rippenbrüche, die beiden anderen Prellungen und Schürfwunden. Im Januar 2010 kündigt der Deutsche Fußball-Bund an, wegen dieses Vorfalls Stadionverbote gegen 81 "Schickeria"-Fans zu verhängen.

  • Oktober 2009
    Fußballrandale aus dem rechten Spektrum | Bild: picture-alliance/dpa

    Fußballrandale aus dem rechten Spektrum

    Oktober 2009

    Neonazis kontra Roter Stern Leipzig

    Bei der Bezirksliga-Partie FSV 1921 Brandis gegen Roter Stern Leipzig am 24. Oktober stürmen 50 Schläger den Sportplatz. Sie attackieren Fans des als "linken" Klub bekannten RSL mit Eisenstangen und Holzlatten. Vier Personen werden verletzt, einem Fan wird das Jochbein gebrochen, einem anderen der Unterarm. Das Spiel wird abgebrochen. Fünf Männer zwischen 19 und 28 Jahren werden am 25. November festgenommen, zwei von ihnen kommen nach Haftprüfungsterminen wieder frei. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen die Männer, die der Neonazi-Szene angehören sollen.

  • November 2009
    Polizisten gehen mit Wasserwerfern gegen Randalierer vor | Bild: picture-alliance/dpa

    Nach dem Spiel: Polizei geht mit Wasserwerfern gegen Straßenblockaden von Randalierern vor.

    November 2009

    Randale in Rostock

    Beim Heimspiel von Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli (0:2) am 2. November sind 1.500 Polizisten und 500 Ordner im Einsatz. Dennoch verletzen Pauli-Fans mit Feuerwerkskörpern zwei Rostocker Ordner, eine Frau erleidet dabei ein Knalltrauma. 27 Polizisten werden leicht verletzt. 500 Rostocker Randalierer versuchen, Straßensperren zu durchbrechen, 23 werden wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch festgenommen. Der DFB belegt St. Pauli mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro (auch wegen Vorkommnissen beim Heimspiel gegen Energie Cottbus am 25. Oktober) und Hansa Rostock mit 12.000 Euro.

  • November 2009
    Polizist mit Wurfeisen | Bild: picture-alliance/dpa

    Bei einer Razzia bei Braunschweiger Fans konfiszierte die Polizei auch ein Wufeisen.

    November 2009

    Braunschweiger Fans attackieren Hannoveraner

    Am 7. November demolieren 20 bis 30 Vermummte einen mit Anhängern von Hannover 96 besetzten Regionalzug. Die Polizei vermutet dahinter Fans von Eintracht Braunschweig, die mit Hannovers Anhängern verfeindet sind. Auf dem bahnhof Weddel bei Braunschweig gehen die Gewalttäter mit Eisenstangen, Baseball-Schlägern, Latten und Steinen gegen Fans und auch Unbeteiligte vor. Sie richten erheblichen Sachschaden an.

  • November 2009

    November 2009

    Verletzte nach Randale in Bochum

    Beim Gastspiel des 1. FC Köln (0:0) am 27. November beim VfL Bochum randalieren Kölner Rowdys. Dabei werden neun Personen verletzt, zwei von ihnen schwer. Nach Angaben der Polizei gibt es 19 Festnahmen und Strafanzeigen.

  • Dezember 2009
    Markus Babbel bei seinem Rücktritt in Stuttgart | Bild: picture-alliance/dpa

    Markus Babbel bei seinem Rücktritt

    Dezember 2009

    Stuttgarter Fans erzwingen Babbels Rücktritt

    Nach dem 1:1 des VfB Stuttgart gegen den VfL Bochum am 5. Dezember randalieren einige Hundert Fans vor dem Stadion. Schon vor dem Spiel attackierten 100 VfB-Anhänger den Mannschaftsbus und ließen nach der Stuttgarter Talfahrt ihre Aggressivität an Spielern und Trainer aus. Einen Tag später beugt sich der Verein dem Druck der Straße, Trainer Markus Babbel wirft hin.

  • Dezember 2009
    Martin Bader vor 1. FCN-Logo | Bild: picture-alliance/dpa

    Martin Bader

    Dezember 2009

    Nürnberger Sportdirektor erhält Morddrohungen

    Nach der 0:4-Heimniederlage gegen den Hamburger SV ziehen am 12. Dezember Club-Fans randalierend vor die Geschäftsstelle des 1. FC Nürnberg. Der Sportdirektor Martin Bader, über den Gerüchte wegen eines bevorstehenden Wechsels zum HSV kursieren, benötigt sogar Polizeischutz: Er erhielt Morddrohungen.

  • April 2010
    Polizisten führen einen Fußball-Fan ab | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizisten führen einen Rostock-Fan ab

    April 2010

    Leuchtkörper und Leichtverletzte

    Angriffe von etwa 20 Chaoten haben die Aufstiegsstimmung bei Hansa Rostock getrübt. Unmittelbar nach einem 0:0 bei Drittligaabsteiger FC Bayern München II öffneten Ordner im Grünwalder Stadion die Tore zum Spielfeld, damit das Team und die mitgereisten Gäste-Fans gemeinsam feiern konnten. Einige feuerten jedoch mit Leuchtkörpern auf den Münchner Fanblock und legten sich mit der Polizei an. Fünf Beamte, die sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray wehrten, wurden leicht verletzt. Hansa-Manager Stefan Beinlich war fassungslos: "Das darf es nicht geben, dass gewisse Personen das hier ausnutzen."

  • Oktober 2010
    St. Pauli-Ersatzworwart Benedikt Pliquett | Bild: picture-alliance/dpa

    Pauli-Ersatztorwart Benedikt Pliquett war Zeuge des Überfalls

    Oktober 2010

    Organisierter Überfall Hamburger Hooligans

    Ein Überfall von gewalttätigen HSV-Hooligans auf Fans des FC St. Pauli schockt Vereine und DFB. Rund 15 vermummte HSV-Hooligans hatten den St. Pauli-Fans nach dem Saison-Auftaktspiel des Kiezclubs beim SC Freiburg am Bahnhof Hamburg-Altona aufgelauert und vier von ihnen bei brutalen Attacken verletzt. Dabei handelte es sich um eine Mutter mit 16-jährigem Sohn und dessen gleichaltrigen Freund und einen rund 50-jährigen Mann, wie der Verein mitteilte. Das Quartett hatte eine organisierte Reise des St. Pauli-Fan-Ladens genutzt. Nach Polizeiangaben wurden rund 20 St. Pauli-Anhänger angegriffen.

  • Oktober 2010
    Hansa Rostock-Fans | Bild: picture-alliance/dpa

    Fans von Hansa Rostock zünden beim Spiel in Dresden in ihrem Block bengalische Feuer.

    Oktober 2010

    Rostocker Randale

    Fans von Hansa Rostock sorgen im Drittligaspiel bei Dynamo Dresden für Ausschreitungen, die zu einem verspäteten Anpfiff führen. Der DFB verhängt gegen die Rostocker eine Fansperre für die nächsten zwei Auswärtsspiele. Ausserdem müssen die Rostocker den gegnerischen Vereinen Sandhausen und Wehen Wiesbaden Schadensersatz für entgangene Einnahmen zahlen. Auch bei der Partie gegen Ahlen im folgenden Februar sorgen Hansa-Fans für eine Spielunterbrechung.

  • April 2011
    Ein Polizist filmt einen Fanblock | Bild: picture-alliance/dpa

    Ein Polizist filmt die Fanblocks

    April 2011

    Tatort Erzgebirge

    Nicht identifizierte Fans sorgen im Spiel von Energie Cottbus bei Erzgebirge Aue für eine zehnminütige Unterbrechung. Der DFB verhängt gegen die Lausitzer eine Rekord-Geldstrafe von 22.500 Euro. "Ich habe Szenen gesehen, die ich noch nie gesehen habe", sagt ein erschütterter Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Doch auch die Energie-Fans sind keine Waisenknaben. Im Pokalspiel gegen Wolfsburg im Dezember randalierten die Energie-Anhänger, Wollitz drohte mit Rücktritt.

  • April 2011
    Köln-Torwart Michael Rensing kniet am Boden | Bild: picture-alliance/dpa

    Kölns Torwart Michael Rensing

    April 2011

    Fan-Drohungen

    Nach einem 1:4 beim VfL Wolfsburg steckt der 1. FC Köln im Abstiegskampf. Als die Mannschaft am Tag nach dem Spiel von einem Waldlauf auf das Trainingsgelände zurückkehrt, empfängt sie der Schriftzug "Wenn ihr absteigt, schlagen wir euch tot". Fans hatten den geschmacklosen Spruch in der Nacht auf einer Länge von 20 Metern auf die Werbebanden gesprüht. Schon vor dem Rückflug hatten Fans die Mannschaft am Flughafen zur Rede gestellt. "Ich kann verstehen, dass die Fans sauer sind. Aber diese Drohungen sind absolut unter der Gürtellinie und beschämend", kommentierte Torwart Michael Rensing.

  • Mai 2011
    Polizeieinsatz im Frankfurter Fußballstadion | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizisten vor dem Frankfurter Fanblock beim Heimspiel am 7. Mai

    Mai 2011

    Angst vor Frankfurts Fans

    Nach dem Spiel Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Köln stürmen rund 150 Frankfurter Chaoten das Spielfeld. Eine Hundertschaft der Polizei treibt die Randalierer in den Fanblock zurück. Die Bilanz: Sechs Festnahmen und zehn Verletzte. Schon bei der Pleite von Eintracht Frankfurt im Rhein-Main-Derby beim FSV Mainz 05 Ende April und auch beim Heimspiel gegen Kaiserslautern im März war es zu Ausschreitungen mit 380 vorübergehenden Festnahmen gekommen. Die Polizei spricht von einer neuen Form der Eskalation.

  • Juli 2011
    30. Juli 2011, DFB-Pokal: Hooligans von Dynamo-Berlin stürmen Kaiserslautern-Block | Bild: picture-alliance/dpa

    BFC-Hooligans stürmen FCK-Block

    Juli 2011

    Dynamo-Hooligans rasten aus

    Am 30. Juli kommt es im DFB-Pokal zur Erstrundenpartie BFC Dynamo Berlin - 1. FC Kaiserslautern (0:3). Dabei stürmen 250 bis 300 BFC-Hooligans den FCK-Block und prügeln auf gegnerische Anhänger und Polizisten ein. 18 Polizisten werden verletzt, 50 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das DFB-Sportgericht verurteilt den Oberligisten Berlin zu zwei "Geisterspielen".

  • August 2011
    27. August 2011: Im Erfurter Steigerwaldstadion geraten Fans von Rot-Weiß Erfurt und SV Darmstadt 98 aneinander | Bild: picture-alliance/dpa

    Fans von Erfurt und Darmstadt geraten am Marathontor des Steigerwaldstadions aneinander.

    August 2011

    55 Verletzte in Erfurt

    Beim Drittligaspiel Rot-Weiß Erfurt - SV Darmstadt 98 am 27. August geraten Fans beider Lager aneinander. 55 Personen werden verletzt - die meisten nach Angaben von Erfurts Präsident Rolf Rombach durch Reizgas der Polizei.

  • September 2011
    10. September 2011, Osnabrück - Münster: Polizeibeamte kesseln Fußballfans ein | Bild: picture-alliance/dpa

    Osnabrück: Polizeibeamte kesseln Fußballfans ein.

    September 2011

    Fünf schwerverletzte Polizisten

    Bei Ausschreitungen beim Drittliga-Derby VfL Osnabrück - Preußen Münster am 10. September gibt es 28 Verletzte und 35 Festnahmen. Fünf Polizisten werden schwer verletzt, nachdem sie von VfL-Anhängern mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden waren. Beide Vereine müssen Geldstrafen bezahlen. Das DFB-Sportgericht verfügt zudem, dass Münster in zwei Auswärtsspielen auf seine Fans verzichten muss.

  • September 2011
    Christian Hock | Bild: picture-alliance/dpa

    Christian Hock

    September 2011

    Morddrohung gegen Trainer

    Am 30. September gibt Christian Hock, Trainer des Regionalligisten Hessen Kassel, bekannt, dass es Morddrohungen gegen ihn via Internet gebe.

  • Oktober 2011
    Beim Einlaufen zünden Anhänger von Dynamo Dresden Feuerwerkskörper in ihrem Fanblock | Bild: picture-alliance/dpa

    Anhänger von Dynamo Dresden zünden in ihrem Fanblock Feuerwerkskörper

    Oktober 2011

    Massive Ausschreitungen

    15 Festnahmen und mehrere Verletzte lautete die vorläufige Bilanz der Dortmunder Polizei nach dem DFB-Pokal-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden. Bereits im Vorfeld war es zu "teilweise massiven Auseinandersetzungen" zwischen Gewalttätern aus dem Dresdner Fanlager und der Polizei gekommen. Dabei wurde Pyrotechnik gezündet und mit Flaschen geworfen. Die Unruhen setzten sich im Stadion während und nach dem Spiel fort. Der Schiedsrichter musste die Begegnung zweimal aus Sicherheitsgründen unterbrechen. Der DFB bestraft Dresden und schließt die Mannschaft aus dem DFB-Pokal aus.

  • November 2011
    Polizisten vor dem Stadion von Hansa Rostock | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizisten vor dem Rostocker Stadion

    November 2011

    Wieder einmal Rostock

    Ausschreitungen am 15. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga beim Nordderby zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli. Im Stadion hatten die verfeindeten Fanlager durch das Zünden von Rauchbomben und Leuchtraketen für eine Spielunterbrechung gesorgt. Danach wüteten frustrierte Hansa-Anhänger nach der 1:3-Niederlage auch außerhalb der Arena. Ein Polizei-Streifenwagen und drei Shuttlebusse der Gästefans wurden mit Steinen beworfen. Die Bilanz: zehn Personen verletzt, darunter acht Polizisten. Gegen 33 Randalierer leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren ein.

  • Dezember 2011
    Ausschreitungen nach Pokalderby | Bild: News5

    Vermeintliche "Fans" stürmen das Spielfeld.

    Dezember 2011

    Derby-Randale

    Beim Pokalderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und Greuther Fürth stürmen rund 120 Nürnberg-Anhänger nach dem Spiel den Stadion-Innenraum und Richtung Gästefanblock. Sieben Menschen wurden verletzt, darunter vier Ordner, die sich den Massen entgegenstellten. Die Polizei setzte daraufhin Schlagstöcke und Pfefferspray ein. "Ich finde es beängstigend im deutschen Fußball, wenn Fans dieses Spiel dazu nutzen, so aufzutreten. Ich dachte, dass ist ein Sport, wo man mit der Familie und Kindern mitnehmen kann. Das macht mich traurig, bei aller Freude über den Sieg", sagt Gästecoach Mike Büskens.

  • Januar 2012
    Schriftzug Polizei auf einem Polizeiauto | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizisten beim Turnier

    Januar 2012

    Auch in der Halle geht's rund

    Ein Hallenfußballturniers in Hamburg-Winterhude ist nach gewaltsamen Ausschreitungen abgebrochen worden. Zwischen Fans des VfB Lübeck und des FC St. Pauli Hamburg war es auf den Tribünen zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei war mit zwei Hundertschaften in der Alsterdorfer Sporthalle im Einsatz, die Zuschauer flüchteten schließlich aus der Halle. Die Lage beruhigte sich erst nach mehreren Stunden. Bilanz: 90 Verletzte, 74 Festnahmen. Veranstaltungschef Wolfgang Engelmann sprach mit Blick auf die Ereignisse von "organisierter Kriminalität".

  • Mai 2012
    Karlsruher Fans belagern nach dem 2:2 Endstand die Geschäftsstelle des Karlsruher SC | Bild: picture-alliance/dpa

    Karlsruher Fans belagern nach dem 2:2 Endstand die Geschäftsstelle des Karlsruher SC.

    Mai 2012

    58 Verletzte in Karlsruhe

    Karlsruhe spielt im Relegationsrückspiel gegen den SSV Jahn Regensburg nur 2:2, was den Abstieg aus der Zweiten Fußball-Bundesliga bedeutet. Einige Hundert Fans des Traditionsklubs lassen ihrem Frust freien Lauf. Bei Ausschreitungen rund um das Wildparkstadion werden nach Polizeiangaben 58 Personen verletzt, darunter 18 Beamte. Eine Frau erleidet nach einem Sturz aus drei Metern Höhe schwere Verletzungen. 120 Randalierer werden festgenommen. Einige Fans bekommen Stadionverbot.

  • Mai 2012
    Bengalische Feuer im Stadion | Bild: picture-alliance/dpa

    Skandal-Spiel in Düsseldorf

    Mai 2012

    Tumulte überschatten Düsseldorfer Aufstieg

    Tumultartige Szenen überschatten das Relegations-Rückspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC. Für 20 Minuten muss das Spiel unterbrochen werden, als Fans auf den Rasen stürmen. Der Schiedsrichter habe die Mannschaft nur auf Bitten der Polizei nach der Unterbrechung auf den Platz zurückgeführt, um eine Eskalation zu verhindern, sagt der BSC-Anwalt nach dem Spiel. "Es ging nur darum, Schlimmeres für den deutschen Fußball zu verhindern."

  • August 2012

    August 2012

    Neues Sicherheitskonzept

    In Düsseldorf stellen die Innenminister und der DFB ihr überarbeitetes Sicherheitskonzept vor. Obwohl die Saison erst begonnen hat, sei es schon bei 42 Spielen zu Ausschreitungen gekommen. In den Stadien sollen nur noch zertifizierte Sicherheitsunternehmen eingesetzt werden, viele Vereine müssen ihre Überwachungstechnik nachrüsten. Alle Klubs der Bundesliga und der 2. Liga müssen hauptberufliche Sicherheitsbeauftragte beschäftigen. Das 44 Seiten starke Konzept ist vom "Nationalen Ausschuss Sport und Sicherheit" erarbeitet worden, Vertreter der Fanprojekte waren dabei eingebunden.

  • August 2012
    Holger Stanislawski | Bild: picture-alliance/dpa

    FC Köln-Coach Holger Stanislawski

    August 2012

    Der Fall Pezzoni

    Nach dem Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Köln und Energie Cottbus wird bekannt, dass FC-Profi Kevin Pezzoni vor seiner Vertragsauflösung von Teilen der eigenen Fans bedroht wurde. "Da hat eine Gruppe von Menschen dem Spieler Pezzoni in dieser Woche vor dessen Privatwohnung aufgelauert, ihn angepöbelt und ihn massiv bedroht", erklärt FC-Coach Stanislawski: "Sie haben Zettel an sein Auto geklebt und ihm klar gemacht, dass sie ihm weh tun wollen. Damit haben diese Leute eine Grenze überschritten." Daraufhin habe Pezzoni erklärt, nicht mehr für den FC spielen zu wollen.

  • September 2012
    Kevin Pezzoni | Bild: picture-alliance/dpa

    Kevin Pezzoni

    September 2012

    Pezzoni sucht die Öffentlichkeit

    "Liebe Fans, es freut mich, hier zu lesen, wie viel Verständnis für unsere Entscheidung entgegengebracht wird. Und wie viel Unverständnis wir gemeinsam gegenüber Mobbing, Beleidigungen, Gewalt & Co. haben. Dies hat weder auf oder neben dem Platz, noch im privaten Umfeld etwas zu suchen, schreibt Kevin Pezzoni auf seiner Facebook-Seite. Nach den gegen ihn gerichteten Bedrohungen erstattet der 23-Jährige Strafanzeige bei der Kölner Staatsanwaltschaft. Die Mannschaft des FC stellt sich in einem offenen Brief hinter Pezzoni.

  • September 2012
    Reinhard Rauball | Bild: picture-alliance/dpa

    DFL-Präsident Reinhard Rauball

    September 2012

    Ratlose Verantwortliche

    Liga-Präsident Reinhard Rauball spricht nach dem Fall Pezzoni von einer "neuen Stufe der Eskalation". "Das ist unter keinen Umständen akzeptabel. Jetzt muss endgültig für jedermann klar sein, dass es ab einem bestimmten Punkt keinerlei Toleranz mehr geben kann. Und das ist, sobald Gewalt in welcher Form auch immer im Spiel ist", sagt Rauball in einem Interview. Doch schnelle Lösungen haben die Fußball-Verantwortlichen Deutschland-weit nicht zur Hand.

  • September 2012
    Martin Kind | Bild: picture-alliance/dpa

    Hannover-Präsident Martin Kind

    September 2012

    Der Fall Pogatetz

    Emanuel Pogatetz vom VfL Wolfsburg muss im Spiel gegen seinen Ex-Klub-Hannover Schmähungen der 96-Fans erdulden, wie si in einem deutschen Fußballstadion bisher noch nicht vorgekommen sind. "Unter der Gürtellinie", nennt Pogatetz ehemaliger Mitspieler Jan Schlaudraff die Gesänge, Hannover Präsident Martin Kind wählt nach dem Spiel drastische Worte: "Teile unserer Fans sind weder bundesliga- noch europacuptauglich. Das sind A...! Sie kennen die Spielregeln nicht, sie haben kein Niveau. Dafür müssen wir uns in aller Form entschuldigen."

  • September 2012
    Claus Horstmann | Bild: picture-alliance/dpa

    FC Köln-Geschäftsführer Claus Horstmann

    September 2012

    Pezzoni kontra Köln - und keine Lösung in Sicht

    "Ich wollte nie meinen Vertrag auflösen. Der Vorschlag wurde vom Verein an mich herangetragen", wird Kevin Pezzoni in einem Interview zitiert: "Eigentlich sollte ein Verein dazu in der Lage sein, seine Spieler vor den Fans zu schützen. Das war in diesem Fall nicht so." Der Verein beteuert dagegen, die Vertragsauflösung sei einvernehmlich gewesen: "Der 1. FC Köln hat alles getan, um Kevin Pezzoni in angemessener Weise zu schützen", sagt FCK-Geschäftsführer Claus Horstmann. Zur Problemlösung - wie setzt man sich mit Fangewalt auseinander - trägt die Auseinandersetzung indes wenig bei.

  • Oktober 2012
    Pokalspiel Hannover 96 - Dresden am 31. Oktober 2012: Dynamo-Fans zünden Magnesiumfackeln. | Bild: picture-alliance/dpa

    Dynamo-Fans zünden Magnesiumfackeln.

    Oktober 2012

    Dynamo-Krawall bei Pokalspiel in Hannover

    Rund um das Pokalspiel bei Hannover 96 randalieren Fans von Dynamo Dresden. 18 Dynamo-Anhänger werden in Gewahrsam genommen, drei Hooligans wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen. Neun Personen werden verletzt. Laut Polizei können nur mit einem Großaufgebot von 1.000 Beamten rund um die 3:4-Niederlage der Dresdner im Elfmeterschießen schwere Krawalle verhindert werden. Das DFB-Sportgericht schließt später Dresden für die kommende Saison vom Pokal aus. Hannover muss 70.000 Euro Strafe zahlen.

  • November 2012

    November 2012

    46 Verletzte in Erfurt

    Bei schweren Ausschreitungen vor dem Gastspiel von Hansa Rostock bei Rot-Weiß Erfurt in der 3. Liga (1:1) werden 46 Personen verletzt. Zu den Verletzten rund um das Steigerwaldstadion zählen 31 Rostocker Anhänger, 14 Polizeibeamte und eine unbeteiligte Person.

  • April 2013
    Polizeieinsatz: FC Bayern gegen Nürnberg | Bild: BR

    Massiver Polizeieinsatz beim Bundesliga-Derby FC Bayern - 1. FC Nürnberg

    April 2013

    Krawall zwischen "Schickeria" und Club-Ultras

    Am 13. April 2013 schlagen vor der Allianz Arena mehrere 100 Anhänger des FC Bayern München, unter ihnen viele "Schickeria"-Mitglieder, und Ultras des 1. FC Nürnberg aufeinander ein. Dabei werden unter anderem 17 Polizeibeamte verletzt. In der Folge verhängt der FC Bayern Stadionverbote für etliche "Schickeria"-Mitglieder.

  • Oktober 2014
    Die Polizei geht am 26.10.2014 vor dem Hauptbahnhof in Köln (Nordrhein-Westfalen) mit Wasserwerfern gegen gewaltbereite Demonstranten vor | Bild: picture-alliance/dpa

    Köln: Polizeinsatz mit Wasserwerfern

    Oktober 2014

    Hooligan-Allianz mit Neonazis in Köln

    Am 26. Oktober 2014 marschieren in Köln 5.000 Hooligans und Rechtsextreme auf, um - so ihre offizielle Ankündigung - gegen Islamisten zu demonstrieren. Laut Polizei nutzen sie jedoch den Protest gegen Salafismus als Alibi, um Gewalt auszuleben. Als sie vom Hauptbahnhof aus durch die Innenstadt ziehen, kommt es zu heftigen Ausschreitungen. Die Hooligans werfen Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper, die Polizei setzt Wasserwerfer ein. 49 Polizisten und ein Demonstrant werden bei den Auseinandersetzungen verletzt.


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