Sport - Eishockey


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DEL-Saisonstart München ist Topfavorit, Nürnberg kann überraschen

Der EHC München geht als klarer Topfavorit in die am Wochenende beginnende 23. Spielzeit der DEL. Mit 13 Millionen Euro Etat ist der Titelverteidiger nicht nur finanziell Spitze, auch personell ist der Kader der wohl spektakulärste der Liga. Unsere Saisonvorschau, Teil eins.

Von: Achim Hofbauer

Stand: 14.09.2016

Danny aus den Birken und Steve Pinizzotto vom EHC Red Bull München | Bild: picture-alliance/dpa

Umbrüche wie in den vergangenen Jahren gibt es diesmal nicht in der Landeshauptstadt – nur fünf neue Spieler muss Meistertrainer Don Jackson integrieren. Und die sind nicht ohne. Der ohnehin schon starke Sturm der Münchner bekommt nämlich hochkarätigen Zuwachs. Aus Iserlohn kommt der stetige Unruheherd Brooks Macek. Jon Matsumoto, der letztes Jahr Topscorer für Augsburg war, ist ebenfalls an der Isar gelandet. Nach dem Aus der Hamburg Freezers kam zudem wohl der Königstransfer in dieser Saison zustande: Nationalstürmer Jerome Flaake läuft ab sofort im Münchner Trikot auf - ein klassischer Powerstürmer mit gutem Näschen für Tore und für die Gegner nur schwer zu greifen.

Ein Routinier fürs Grobe

Damit hinten nichts anbrennt, haben die Münchner einen richtigen Routinier geholt: Deron Quint. Mittlerweile 40 Jahre alt ist der Verteidiger, der bei den Eisbären Berlin schon einige Meisterschaften feiern konnte und dort immer eine wichtige Stütze in der Mannschaft war. Der schnellste ist er zwar nicht mehr, aber was er am Puck macht, das hat immer noch Hand und Fuß. Und die Routine des Amerikaners, der 463 Spiele in der NHL und über 350 in der russischen KHL bestritt, haben nicht viele in der Liga.

Konkurrenz aus Köln, Mannheim und Berlin

Meister München hat im Vergleich zur letzten Saison also nochmal zugelegt. Es gibt aber durchaus Teams, die dem Meister gefährlich werden können. In erster Linie sind das Köln und Mannheim. Aber auch die Eisbären Berlin haben sich im Sommer ordentlich verstärkt. Sie waren den Münchnern ja letztes Jahr in der Hauptrunde schon dicht auf den Fersen.

Geheimtipp: Nürnberg Ice Tigers

Torgarant in Nürnberg: Patrick Reimer

Ein Geheimtipp könnte Nürnberg sein. Die Schwachstelle der letzten Saison war die Verteidigung. Und von der ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nur zwei Verteidiger des Vorjahres stehen noch unter Vertrag, der Rest ist neu. Laut Sportchef Martin Jiranek war es das Ziel eine körperlich präsentere und schussgefährlichere Defensive hinzubekommen. Ein Ziel, das mit der Rückkehr von Brett Festerling und dem defensivstarken Neuzugang Colten Teubert, gelungen sein dürfte.

Im Sturm stellen die Ice Tigers seit Jahren die stärkste Reihe der Liga. Patrick Reimer, Yasin Ehliz und der mittlerweile 40 Jahre alte Steven Reinprecht sorgen für Tore am Fließband. Und jetzt kommt noch einer dazu, der weiß wo die Kiste steht. Andrew Kozak hat letzte Saison in Österreich unglaubliche 40 Tore in 52 Partien erzielt. Sollte er in der DEL ähnlich einschlagen, dann hat er ohne Zweifel das Zeug zum Publikumsliebling. Und sollten die Torleute Reimer und Jenike endlich mal von Verletzungen verschont bleiben, dann wären die Nürnberger durchaus ein Team, das oben ranschnuppern kann.


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