Sport - Basketball


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BBL Bayerisches Quartett in der Eliteliga

Bamberg und Bayreuth: Das waren jahrelang die Top-Adressen, wenn es um Spitzen-Basketball in Bayern ging. Spätestens seit den Titelgewinnen 2014 und 2018 gehört der FC Bayern München dazu. Mit Würzburg ist ein viertes Team zurück in der BBL.

Von: Wolfram Porr

Stand: 18.06.2018 | Archiv

Der Bamberger Brad Wanamaker (Brose Baskets, links) wird beim Sprung von Robin Benzing (Bayern München, rechts) gefoult.  | Bild: dpa-Bildfunk

Oberfranken ist mit seinen Topteams aus Bamberg und Bayreuth sowie weiteren höherklassigen Teams wie Breitengüßbach oder Baunach seit den 1970er-Jahren eine der deutschen Basketball-Hochburgen schlechthin. Zwar kamen mit dem MTSV (früher: MTSC) Schwabing, dem USC und dem FC Bayern München die ersten erfolgreichen bayerischen Bundesligisten aus der Landeshauptstadt. Jahrzehntelang standen sie aber im Schatten der oberfränkischen Vereine.

Oberfränkische Hochburg mit Bamberg und Bayreuth

Die Brose Baskets waren das dominierende Team der letzten Jahre

Bamberg war bis vor kurzem nicht nur in Bayern top, sondern das Nonplusultra im deutschen Basketball. Sieben Meisterschaften und vier Pokalsiege wurden seit 2010 eingefahren - einen "Threepeat", also drei "Doubles" in Folge zwischen 2010 und 2012, hat zuvor noch nie eine deutsche Vereinsmannschaft geholt. In der Saison 2013/2014 gab es ein kleines Tief - im Playoff-Viertelfinale war bereits Endstation. In der abgelaufenen Saison 2017/2018 rettete man sich nach einer verkorksten Hauptrunde immerhin nioch ins Halbfinale. Bayreuth - seit 2013 als medi Bayreuth am Start - hat sich nach einigen Jahren der Konsolidierung ebenfalls wieder in der BBL etabliert und stand nach 2017 dieses jahr zum zweiten Mal seit dem Wiederaufstieg vor acht Jahren wieder in den Playoffs.

Bayern besteigt den Thron

Trainerfuchs Svetislav Pesic mit Heiko Schaffartzik

Der FC Bayern München war jahrelang in den Niederungen der zweiten und dritten Liga verschwunden. 2009 entschied sich der Verein, sich auch im Basketball als Topklub aufzustellen und - ganz ihrem eigenen Anspruch gemäß - zur "Nummer eins" im deutschen Basketball zu werden. Im ersten Bundesligajahr nach dem Wiederaufstieg war noch im Playoff-Viertelfinale gegen die Artland Dragons Schluss. 2014 nutzte man die Schwäche der Bamberger und wurde erstmals seit 1955 Deutscher Meister. Dieses Kunststückgelang den Bayern in dieser Saison gegen ALBA Berlin wieder.

Würzburg schnuppert an den Playoffplätzen

Würzburg - Heimatstadt des besten deutschen Basketballers aller Zeiten, Dirk Nowitzki - kehrte nach einigem Auf und Ab 2017zurück in der höchsten deutschen Spielklasse. Der "Unfall", als man 2014 nach drei Jahren Erstligazugehörigkeit überraschend aus der BBL absteigen musste, wurde korrigiert. Ein Punktabzug wegen eines Lizenzierungsvergehens sowie Verletzungspech sorgten am Ende der verkorksten Saison 2013/2014 dafür, dass man runter musste in die Pro A. Der Auftrag des neuen Cheftrainer Douglas Spradley hieß sofortiger Wiederaufstieg. Das gelang eindrucksvoll. 2015/2016 standen die Unterfranken als Achter der Hauptrunde schon wieder in den Playoffs.

Dies konnten sie in der abgelaufenen Saison nicht wiederholen - unter Dirk Bauermann wurden die Unterfranken Neunter und verpassten die Finalrunde denkbar knapp. In der kommenden Spielzeit steht mit Denis Wucherer wieder ein neuer Headcoach an der Seitenlinie. Der Ex-Nationalspieler trainierte bereits Gießen in der BBL, zuletzt das ProA-Team aus Köln.

Nach dem Aufstieg 2011 war dem Team - damals unter Trainer John Patrick - sensationell gleich der Sprung ins Halbfinale der Playoffs gelungen. Danach folgten ein neunter Platz und dann der Abstieg.

Die Deutschen Basketball-Meister

1. TuS 04 Leverkusen/TSV Bayer 04 Leverkusen (14 Titel)
2. GHP Bamberg, Brose Baskets Bamberg (9)
USC Heidelberg 1899 (9)
4. ALBA Berlin (8)
5. MTV Gießen 1846 (5)
5. BSC Saturn Köln (5)
7. FC Bayern München (4)

Turnerbund Heidelberg (4)
8. SSC Göttingen/ASC 46 Göttingen (3)
10. MTSC Schwabing München (2)
Alemannia Aachen (2)
12. u.a. Steiner Bayreuth (1)
Quelle: Deutscher Basketball-Bund (Stand: Juni 2017)

15 DM-Titel nach Bayern

Seit Gründung der Basketball-Bundesliga im Jahr 1966 gehörten ihr 29 bayerische Klubs an, wobei nicht jedes Mal eine Vereinsneugründung der Grund dafür war, dass sich der Klubname geändert hat. Gerade im Basketball hat der Sponsorenname im Vereinstitel eine längere Tradition als in anderen Sportarten. Die Meisterschaft ging dabei neunmal nach Bamberg, fünfmal nach München sowie einmal nach Bayreuth.

Alle bayerischen Bundesligisten seit 1966

  • MTSV Schwabing (1966 bis 1967)
  • TSV 1860 München (1966 bis 1968, 1969 bis 1971, 1974 bis 1977)
  • FC Bayern München (1966 bis 1974, 1987 bis 1989, seit 2011)
  • TSV Schwaben Augsburg (1966 bis 1968)
  • USC München (1967 bis 1975)
  • TG Würzburg (1968 bis 1969)
  • 1. FC 01 Bamberg (1970 bis 1979, 1982 bis 1983, 1984 bis 1988)
  • TSV 1861 Nördlingen (1972 bis 1973)
  • BG Augsburg (1973 bis 1974)
  • SG/USC München (1975 bis 1977)
  • Post-SV Bayreuth (1976 bis 1979)
  • TuS Aschaffenburg-Damm (1977 bis 1979)
  • USC Bayreuth (1979 bis 1983)
  • Olympia USC Bayreuth (1983 bis 1984)
  • BG Steiner Optik Bayreuth (1985 bis 1988)
  • Steiner Bayreuth (1988 bis 1992, 1993 bis 1997)
  • TTL Basketball Bamberg (1988 bis 1995)
  • TG Landshut (1995 bis 1996)
  • TTL uniVersa Bamberg (1995 bis 1999)
  • Basket Bayreuth (1997 bis 1999)
  • DJK s.Oliver Würzburg (1998 bis 2003)
  • TSK uniVersa Bamberg (1999 bis 2003)
  • GHP Bamberg (2003 bis 2006)
  • TSK Würzburg (2003 bis 2005)
  • Brose Baskets Bamberg (seit 2006)
  • Giants Nördlingen (2008 bis 2009)
  • BBC/medi Bayreuth (seit 2010)
  • s.Oliver Baskets Würzburg (2011 bis 2014, ab 2015)

Quelle: DBB/Brose Baskets/BBC Bayreuth/Wikipedia


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