Religion


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Zwischen Macht und Ohnmacht Papst Franziskus und der Krieg

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar fordert Papst Franziskus nahezu täglich das sofortige Ende dieses brutalen Kriegs. Wie viel Blut muss noch fließen, damit wir erkennen, dass Krieg niemals eine Lösung ist, fragt er Anfang Oktober in einer Ansprache auf dem Petersplatz.

Author: Claus Singer

Published at: 21-12-2022

Papst Franziskus | Bild: picture alliance / Stefano Spaziani | Stefano Spaziani

Die Möglichkeiten des Papstes, in diesem Konflikt zu vermitteln scheinen gering. Franziskus wird kritisiert: Er habe zu spät die Schuldigen beim Namen genannt, er zeige gegenüber dem russischen Patriarchen Kyrill zu wenig Härte, er habe eine Reise nach Kiew in Aussicht gestellt und doch nicht angetreten.

„Im Grunde hat ein Papst zwei Möglichkeiten", sagt Professor Hubert Wolf von der Universität Münster. "Entweder er bleibt neutral, damit beide Parteien ihn als Vermittler anrufen können. Oder er macht einen konkreten Vorschalg und setzt sich damit aber dem Vorwurf der Parteilichkeit aus."

Vermitteln oder Stellung beziehen?

Weitgehend unbeachtet bemüht sich die vatikanische Diplomatie aber intensiv, Gesprächskanäle offen zu halten. Katholische Hilfswerke sind in den umkämpften Gebieten aktiv und kümmern sich um Geflüchtete im Ausland.

"Die humanitäre Hilfe, die der Vatikan in der Ukraine leistet, ist meiner Ansicht nach der derzeit größte Erfolg der vatikanischen Politik", findet Regina Elsner vom Zentrum für Osteuropa und internationale Studien. Franziskus lotet in zahlreichen Begegnungen mit Politikern aus aller Welt die Chancen für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen aus.

Der Papst als Friedensstifter

Der Film "Zwischen Macht und Ohnmacht - Papst Franziskus und der Krieg" analysiert die Friedensbemühungen des Papstes, beleuchtet das schwierige Verhältnis des Vatikans zur russischen Orthodoxie und schaut zurück auf die Rolle der Päpste als Friedensstifter in der Geschichte.


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