Martina Fischer Leben auf der Alm
Martina Fischer hat gefunden, wonach viele suchen: ihren Seelenort. 1.400 Meter hoch liegt er, zwischen Fels, Wald und Wiesen. Eine einfache Hütte ohne Strom. Dort ist sie vier Monate im Jahr Sennerin - oder Almerin, wie es oberbayerisch heißt.
Inmitten einer Schar aus Kühen, Kälbern, Schweinen, Ziegen, Hühnern und einer Katze, erlebt Martina Fischer ihr Glück. Die gelernte Krankenschwester und Autorin verbringt ihre Sommer auf der Alm. Dort ist die Arbeit hart: Es gilt 40 Jungkühe, zwölf Kälbchen und zwei Milchkühe zu versorgen. Das Weidegebiet muss abgegangen und von unerwünschtem Bewuchs freigehalten werden. Das Vieh muss im weitläufigen Almgebiet täglich kontrolliert werden, Zäune gehören repariert und Brunnen instand gehalten.
Auf der Alm fühlt sie sich endlich frei
Vor zehn Jahren hat die damals 37-Jährige zum ersten mal auf einer Alm ausgeholfen. Da merkt sie: es ist zwar ein hartes Leben, doch es ist ihre Leidenschaft. Seitdem nimmt sie sich jedes Jahr vier Monate eine Auszeit von ihrem Pflegejob und zieht hoch auf die Krottentalalm oberhalb des Spitzingsees. Ohne Strom, Warmwasser und meist auch ohne Handynetz.
Glücklich als Selbstversorger
Ihre ersten Jahre auf der Alm hat Martina Fischer im Buch "Die Alm. Ein Ort für die Seele" (2016) beschrieben. In ihrem neuen Buch "Auf der Alm und im Tal" erzählt Martina Fischer ihre Geschichte weiter und schildert ihr Leben im Jahreslauf. Sie und ihr Mann versorgen sich aus Überzeugung so weit wie möglich selbst. Während Martina von Ende Mai bis September die Alm bewirtschaftett, Kühe mit der Hand melkt, Ziegen bändigt und freilaufende Schweine hütet, geht Franz auf die Jagd, verwurstet Wildfleisch und bringt die Ernte im heimischen Garten ein. Birkensaft zapfen, wilde Beeren und Kräuter sammeln, buttern und käsen, Nüsse und Holunder verarbeiten - das Buch enthält zahlreiche Rezpte und praktische Tipps.
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Stationen auf der Alm – Martina Fischer