Religion


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10 Jahre Papst Franziskus Visionär oder gescheiterter Reformer?

Ein Papst für die Armen, mit der Superkraft der Bescheidenheit. Vor 10 Jahren weckte der neue Papst Franziskus Hoffnungen auf Veränderungen in der Kirche. Heute geht lieberalen Kirchenvertretern sein Reformwille nicht weit genug, während sich Konservative fragen: Ist dieser Papst noch katholisch?

Stand: 27.02.2023

Was brachte der Papst vom anderen Ende der Welt für Hoffnungen mit: Er trug weiter seine alten Schuhe, fuhr mit dem Bus oder dem Fiat, blieb im Gästehaus wohnen und schimpfte gehörig auf die Kurie.

Und dann erst der Name! Ein Papst, der die Kirche wieder vom Kopf auf die Füße stellen sollte. In Rom fanden sich gar Graffitis, die den Papst als Superheld der Bescheidenheit zeigten.

Ein Papst zwischen den Fronten

Doch bekommt Franziskus auch ordentlich Gegenwind: Sein Einsatz für Flüchtlinge lässt die Rechtspopulisten Europas zürnen. Reformen im Vatikan, ob für einen besseren Kinderschutz, für transparentere Finanzen oder eine Neuordnung der Kurie, waren und sind eher ein Hindernislauf. Sein Streben nach liturgischer Offenheit, etwa bei der Amazonas-Synode sorgte innerkirchlich für heftigste Gegenwehr.

Und auch die liberalen Kräfte sind von ihm enttäuscht, sehen ihn als zu zögerlich, oder gar einknickend vor den Konservativen.

Wer ist Franziskus?

STATIONEN besucht Street-Artist Mauro Palotta, der Franziskus zum Motiv macht, Flüchtlingshelfer, die sich mit ihm auf einer Seite wissen, Weggefährten, die ihn bei Enzykliken und Reformen unterstützten und Deutsche, die für eine neue Kirche eintreten und dabei gehörig Gegenwind aus Rom spüren.

Dabei geht Filmautor Johannes Winkler der Frage nach: Wer ist Franziskus: Umweltschützer, Zauderer, Konservativer, Flüchtlingshelfer, Visionär, gescheiterter Reformer?


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