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So hätte es sein sollen Windows 7 - wie Vista, nur besser

Als Microsoft im Oktober 2009 den Vista-Nachfolger "Windows 7" präsentiert, sind sich viele Kritiker einig: Das ist das Windows, das Vista hatte werden sollen. Denn Windows 7 ist im Grunde ein etwas weiterentwickeltes Vista, es verkauft seine Vorzüge nur um einiges besser.

Von: Wolfgang Zehentmeier

Stand: 20.11.2015 | Archiv

Frau betrachtet das Logo von Windows 7 auf einem Monitor | Bild: picture-alliance/dpa

Windows 7 wirkt von Anfang an durchdachter und vermittelt den Eindruck, viel schneller zu sein, als sein Vorgänger. Wurden bei Vista immer alle Dateien in einem Ordner geladen, bevor man mit ihnen arbeiten konnte, ermöglicht Windows 7 es, bereits mit den Daten zu arbeiten, während es im Hintergrund weiter Daten nachlädt. Wer beispielsweise nur mal schnell ein paar Dateien aus einem Ordner löschen will, ist auf diese Art wesentlich schneller.

Weniger Hardware-Hunger

Steve Ballmer präsentiert Windows 7.

Zudem trägt es dem Hardware-Trend hin zu kleineren Mobilgeräten Rechnung. Es ist das erste Microsoft-Betriebssystem in der langen Windows-Reihe, das geringere Hardware-Voraussetzungen hat, als sein Vorgänger. So läuft Windows 7 auch auf Netbooks, die über eine geringere Leistung verfügen als Schreibtisch-PCs oder Laptops.

Erstmals einfaches Netzwerk

Screenshot Windows 7 | Bild: Microsoft

Verbesserte Taskleiste: Zeigt Fenstervorschau

Auch der bisher meist mühsame Versuch, zwei Windows-Rechner in einem Netzwerk schnell mal zu verbinden, ist bei Windows 7 stark verbessert: Es gelingt erstmals  ohne Netzwerk-Kenntnisse einfach nur mittels Eingabe von Zahlenkombinationen zwei oder mehr Windows-Rechner zu einem Heimnetzwerk zu verbinden. Dafür hat Microsoft immerhin mehr als 13 Jahre gebraucht.

Keine ständigen Abfragen mehr

Screenshot Windows 7 | Bild: Microsoft

Screenshot Windows 7

Bei Sicherheitsfragen ist zwar die Vista-Technik Grundlage. Allerdings wurden viele der überflüssigen und deswegen störenden Vista-Abfragen ausgeblendet oder abgeschafft. Windows 7 gibt sich einerseits traditionsbewusst, indem es eine XP-Darstellung ermöglicht, in der auch XP-Programme problemlos laufen. Zugleich wirkt es aber auch zukunftszugewandt, wenn es eine Multi-Touch-Bedienung unterstützt, wie sie bei Mobilgeräten wie Netbooks oder Laptops nach dem Vorbild des iPhones zu der zeit gerade immer mehr in Mode kommt. Mit Windows 7 hat Microsoft bei der Multi-Touch-Bedienung nachgezogen.

Ohne Sidebar, mit verbesserter Taskleiste

Startmenü Windows 7

Auf dem Desktop fehlt die Vista-Sidebar, die viele Leute eher als störend wahrgenommen haben. Das heißt nicht, dass Microsoft so schnell aufgibt: In Windows 8 ist sie verändert wieder da – und in Windows 10 wieder verschwunden. In Windwos 7 wurde als Ersatz die Taskleiste heftig ausgebaut. So werden dort jetzt Minibilder der Fenster gezeigt, die sich unter den kleineren Symbolen verbergen. Wer will, kann auf der unteren Leiste jetzt auch Programmanwendungen ablegen. Zudem kann man die Symbole auf der Leiste erstmals nur durch Verziehen in die Reihenfolge bringen, die man selbst und nicht das Betriebssystem für richtig hält.

Eine Verfeinerung der 3D-Fensteransicht aus Vista stellt die Möglichkeit dar, Fenster von geöffneten Programmen durch eine einfache Mausbewegung nebeneinander auf den Desktop zu legen, um deren Inhalte einfacher vergleichen oder Dateien kopieren zu können. Ein Klick stellt anschließend die Ursprungsansicht wieder her.

Verkaufsschlager Windows 7

Windows  | Bild: Screenshot Windows 7

Screenshot Windows 7

Das alles scheint auch die Nutzer überzeugt zu haben: Ein Vierteljahr nach den Verkaufsstart, Anfang 2010, waren bereits mehr als 60 Millionen Lizenzen von Windows 7 verkauft. Damit ist Windows 7 das Microsoft-Betriebssystem, das sich bis zu diesem Zeitpunkt am schnellsten verkauft hat. In Deutschland läuft zu Beginn des Jahres 2010 bereits jeder fünfte Computer mit Windows 7. Für Microsoft ist es damit ein wichtiger Baustein im Streben, die Vormachtstellung bei den Betriebssystemen zu behalten. Auf dem PC gelingt das. Doch auf dem Markt der zu dieser Zeit bereits boomenden Mobilgeräte, von Smartphone bis Tablet haben Google und Apple Microsoft längst zum Zwerg degradiert. Doch der Software-Riese versucht mit Windows 8 auf diesem Markt verlorenes Terrain zurückzugewinnen.


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