Kultur - Kunst und Design


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NS-Kunsttempel "reloaded"

Stand: 18.07.2012 | Archiv

Das Haus der Kunst in München | Bild: picture-alliance/dpa

Der Weg vom zweifelhaften zum zweifellosen Weltruhm war weit und steinig. Am Ende setzte die Zeit als Kunstrichter ein klares Zeichen: Nur sieben Jahre blieben Adolf Hitler, um in Paul Ludwig Troosts Monumentalbau seine fatale Idee "Deutscher Kunst" unters Volk zu bringen. Seit mehr als 60 Jahren aber beherbergt das "Haus der Kunst" Werke, deren Gros Hitler als "entartet" geächtet hätte. Aus dem Propagandabau ist allmählich eine echte Kunsthalle geworden.

Einweihung des Hauses der deutschen Kunst 1937  | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Haus der Kunst Ein Glaspalast aus deutschem Stein

Am Anfang stand ein Feuersturm. Am 6. Juni 1931 - keine zwei Jahre, bevor der Brand des Berliner Reichstags die Machtergreifung der Nazis befeuerte - ging auch in München ein Gebäude mit Symbolkraft in Flammen auf. [mehr]

Das Haus der Kunst in München | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Haus der Kunst Faschingsbälle statt Faschismus

Den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs übersteht von allen großen Münchner Museen ausgerechnet das Haus der Kunst unversehrt - ein Resultat brauner Tarnoperationen, die das Gebäude am Parkrand mit künstlichen Baumkronen ummanteln. [mehr]

Karl Albikers "Diskuswerfer" und "Staffelläufer" | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Haus der Kunst Hitlers persönliche Selektion

Das Haus der Deutschen Kunst war Hitlers Angelegenheit und kein anderer bestimmte, was die "Deutsche Kunst" sei. "Kunst ist", soviel verriet die Bronzetafel an der Fassade, "eine erhabene und zum Fanatismus verpflichtende Mission". [mehr]

Titelbild des Ausstellungsführers "Entartete Kunst"    | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Haus der Kunst Kunst, die keine sein durfte

Einen Tag nach der Einweihung des "Haus der Deutschen Kunst", am 19. Juli 1937 fand in der benachbarten Galerie am Hofgarten die Eröffnung der Propaganda-Schau "Entartete Kunst" statt. [mehr]

Chris Dercon 2009 im Bayerischen Hof in München | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Haus der Kunst Er geht - Chris Dercon

Chris Dercon hat das Haus der Kunst neu belebt. Nach sieben Jahren als Direktor wechselte er an die Tate Gallery in London. Der Stadt München will er aber verbunden bleiben - auch wenn er ein zwiespältiges Verhältnis zu ihr hat. [mehr]


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