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Roider Jackl "Ehrungen sind anstrengend"

Ironie ist das Mittel, mit dem Jakob Roider den Auszeichnungen begegnet, die er zu Lebzeiten bekommt. Der Volkssänger freut sich über den Applaus, von offiziellen Würdigungen seiner Person macht der bodenständig gebliebene Niederbayer aber nicht viel Aufhebens.

Von: Günter Sigl

Stand: 23.05.2012 | Archiv

Roider Jackl Ehrungen | Bild: Gong

Wenn der Mensch erst einmal einen Orden bekommt, darf er sich aufs Sterben vorbereiten. Oder wie Jackl Roider es ausdrückt, als er am 5. Juni 1968 den bayerischen Verdienstorden erhält:

"Wenn der Mensch amoi Orden kriagt Und es wern de Verdienste aufzählt, dann derf er sich schee stad zammarichtn für die andere Welt."

(Rodier Jackl bei der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens 5.6.1968)

Ironie ist das Mittel, mit dem Jakob Roider den Auszeichnungen begegnet, die er zu Lebzeiten bekommt. Der Volkssänger freut sich über den Applaus und die daraus ersichtliche Anerkennung des Publikums, von hoch offiziellen Würdigungen seiner Person macht der bescheiden und bodenständig gebliebene Niederbayer aber nicht viel Aufhebens.

Roider Jackl Statue

"Ehrungen sind anstrengend", erklärt er humorig-trocken, als er 1966 wochenlang damit beschäftigt ist, sich für die Glückwünsche zu seinem 60. Geburtstag zu bedanken. Vom Bayerischen Rundfunk, der zu diesem "Runden" einen Festabend im Landshuter Rathaus organisiert, erhält Roider bereits 1964 die Goldene Medaille des Senders für die langjährige Mitarbeit am Funkprogramm. Am 12. November 1971 wird dem Gstanzlsänger auch der Bayerische Poetentaler verliehen.

Erinnern mit Stein und Kehle

Nach dem Tod Roiders im Mai 1975 dauert es nicht lange, bis die ersten "Roider-Jackl-Gedächtnissingen" veranstaltet und die ersten Denkmäler aufgestellt werden. In München hat der Volkssänger gemeinsam mit Karl Valentin, Liesl Karstadt und dem Weiß Ferdl seinen Platz auf dem Viktualienmarkt.

In Roiders Geburtsort Weihmichl und in seinem späteren Wohnort Freising erinnern ebenfalls Denkmäler an den bayerischen Derblecker. In Freising und Landshut, dem Ort seines Karrierestarts, sind zudem Straßen nach ihm benannt. Und selbstverständlich gibt es beim Niederbayerischen Preis-Gstanzlsingen, mittlerweile in Mamming bei Dingolfing beheimatet, einen "Rioder-Jackl-Gedächtnis-Wanderpokal".


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