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Siebenschläfertag Glaubensfeste Siebenschläfer

Wenn am "Siebenschläfertag" die Sonne scheint, freuen sich viele Menschen. Denn das bedeutet, dass sich das Wetter sieben Wochen lang nicht ändert: Denn diese Bauernregel ist den meisten bekannt: "Regnet es am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag."

Stand: 25.06.2014 | Archiv

Am 27. Juni ist Siebenschläfertag | Bild: picture-alliance/dpa

27 Juni

Samstag, 27. Juni 2015

Die Trefferquote dieser uralten Bauernregel ist erstaunlich groß: Tatsächlich bewahrheitet sich die Wetterregel im Süden Deutschlands in acht von zehn Sommern und selbst im küstennahen Norden stimmt sie noch zu durchschnittlich 67 Prozent. Dabei muss man allerdings beachten, dass sich seit der Einführung des gregorianischen Kalenders die so genannten "Lostage", wie etwa der Siebenschläfertag oder die Raunächte, um zehn Tage verschoben haben: Heute läge der Siebenschläfer auf dem 7. Juli.

Tipp: Und wie wird nun der Sommer?

Sieben Wochen voraussagen, da verweigern sich die Meteorologen. "Das ist unseriös", so Thomas Anzenhofer aus dem Bayern 3-Wetterteam. Und außerdem müsse man wegen der Kalenderreform eher den ganzen Zeitraum vom 27. Juni bis 7. Juli betrachten. Dann passe die Siebenschläferregel zu "60 bis 80 Prozent".

Christenverfolgung im Schlaf überlebt

... sieben Wochen Regen?

Doch der "Siebenschläfer" ist viel mehr als eine Wetterregel: Der Name des Tages geht auf eine christliche Legende zurück und hat rein gar nichts zu tun mit den hellgrauen "Schlafmäusen", die rund sieben Monate im Jahr Winterschlaf halten. Vielmehr geht der Siebenschläfer auf die Legende von sieben Brüdern zurück, die unter dem römischen Kaiser Decius auf der Flucht vor der Christenverfolgung Zuflucht in einer Höhle suchten. Der Kaiser ließ die Höhle mit Steinen zumauern. Die sieben Jünglinge riefen Gott an, der sie der Überlieferung nach in einen tiefen Schlaf fallen ließ, der fast 200 Jahre dauerte. Als sie erwachten, am 27. Juni 446 soll es gewesen sein, wurden Christen längst nicht mehr verfolgt.

Siebenschläferkirche nahe Passau

Ort des Geschehens soll Ephesus in der heutigen Türkei gewesen sein. Erste literarische Zeugnisse dieser Legende gibt es aus dem 5. Jahrhundert. Bis in das 18. Jahrhundert hinein gab es auch in Deutschland Wallfahrten zu den heiligen Siebenschläfern. In ganz Europa erinnern zwei Kirchen an dieses Geschehen: eine in Frankreich und eine in Rotthof im Landkreis Passau. Dort zeigt das Altarbild die sieben Jünglinge, die in einer Höhle schlafen.

Patrone gegen Schlaflosigkeit

Tipp: Garten-Wetter

Bayern 1-Expertin Karin Greiner kennt alle Bauernregeln und weiß, was wann im Garten zu tun ist.

Kurioserweise wurden die sieben Heiligen von den Gläubigen als Patrone gegen Schlaflosigkeit und Fieber angerufen. Nichtsdestotrotz hat die Kirche den Gedenktag der heiligen Siebenschläfer aus dem Kirchenkalender gestrichen.


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