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Mariä Himmelfahrt Mit Leib und Seele zur Herrlichkeit

In der römisch-katholischen Kirche wird am 15. August das bedeutendste Marienfest gefeiert: Mariä Himmelfahrt. In Bayern ist Mariä Himmelfahrt Feiertag - aber nicht überall! Seit 1950 und Papst Pius XII. gilt das Kirchendogma, dass die Gottesmutter "nach Vollendung ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit" aufgenommen worden sei.

Stand: 12.08.2020 | Archiv

Trachtler mit Blumenschmuck am Hut beim Festzug von Mariä Himmelfahrt | Bild: picture-alliance/dpa

15 August

Samstag, 15. August 2020

Für rund 1.700 bayerische Kommunen - das sind über 80 Prozent - ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag. Wer frei hat und wer arbeiten muss, wurde nach der Volkszählung von 1987 festgelegt - und gilt auch trotz des aktuellen Census nach wie vor: Feiertag ist in all den Gegenden, in denen es mehr Katholiken als Protestanten gibt: in ganz Oberbayern, in ganz Niederbayern und zum Beispiel auch in Würzburg, Memmingen, Füssen und Bamberg.

Ausgeschlafen?

Die Nürnberger können am 15. August nicht ausschlafen – und auch in Erlangen, Hof, Bayreuth, Fürth, Ansbach und Nördlingen ist kein Feiertag – wie in insgesamt 356 Gemeinden in Bayern. Dort gibt es mehr Protestanten als Katholiken. Und wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, wer frei hat, wer ran muss und wo der, der frei hat, shoppen kann – dann klicken Sie sich mal durch die Bayern-Karte.

Lichterprozession mit Rittern in Schwaben

Lichterprozession in Maria Vesperbild

In ganz Bayern finden zahlreiche Wallfahrten und Lichterprozessionen zu Ehren Marias statt. Außergewöhnlich ist die im schwäbischen Maria Vesperbild. Dort werden in drei Messen (um 7.30, 8.30 und 10.15 Uhr) Kräuterbuschen gesegnet. Weil dazu viele Wallfahrer erwartet werden, wird alles auf Außenbildschirme ins Freie übertragen. Am Abend (19.00 Uhr) gibt es noch ein Pontifikalamt an der Mariengrotte. Zelebriert wird es vom Lateinischen Patriarchen von Jerusalem. Weil der auch gleichzeitig Großprior des Ritterordens vom heiligen Grab zu Jerusalem ist, werden an der Mariä-Himmelfahrts-Prozession auch zahlreiche Ritter und Ordensdamen teilnehmen.

Kräuter gegen Krankheiten

Mädchen mit geweihten "Kräuterbuschen"

Das Fest von Marias Himmelfahrt liegt am Beginn der Getreidereife und der Hochblüte der Natur. So wurden an diesem Tag schon früher Kräutermessen mit -weihen gefeiert.

Eine bestimmte Anzahl an Kräutern – meist durch die heiligen Zahlen drei oder sieben teilbar – wurde geweiht und bei Krankheit den Menschen als Tee zubereitet und dem Vieh ins Futter gemischt. Den Toten legte man ein Kreuz aus geweihten Kräutern in den Sarg. Zwischen dem 15. August, Mariä Himmelfahrt, und dem 8. September, dem Festtag ihrer Geburt, gedachte man besonders der Mutter Gottes: Es war die Zeit der Marienwallfahrten.


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