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Chronik Rechte Gewalt in Bayern

Oktoberfest-Attentat, Brandanschläge und die Mordserie an Migranten - dies ist nur ein kleiner Teil der Gewalttaten, die Rechtsextremisten in Bayern verübt haben. Eine Chronologie.

Stand: 16.11.2011

  • September 1980
    Rechtsradikaler Anschlag auf das Münchner Oktoberfest | Bild: picture-alliance/dpa

    Mit Tüchern zugedeckte Todesopfer am Tatort des nächtlichen Anschlags auf das Oktoberfest 1980

    September 1980

    Oktoberfest-Attentat

    Der Rechtsextremist Gundolf Köhler verübt ein Attentat auf dem Münchner Oktoberfest. 13 Menschen - unter ihnen Köhler - sterben, 211 werden zum Teil schwer verletzt.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Oktober 1980
    Shlomo Levin (rechts) mit Professor Jahn bei einer Veranstaltung | Bild: Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

    Shlomo Lewin (rechts) mit Professor Jahn bei einer Veranstaltung

    Oktober 1980

    Ermordung von Shlomo Lewin

    Uwe B., Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann, erschießt in Erlangen den Verleger Shlomo Lewin, den Ex-Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, und dessen Lebensgefährtin Frieda Poeschke.

    Quelle: Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

  • Dezember 1988
    Brandanschlag von Neonazi Josef S. in Schwandorf 1988 | Bild: picture-alliance/dpa

    Löscharbeiten nach dem Schwandorfer Anschlag

    Dezember 1988

    Brandanschlag in Schwandorf

    Im oberpfälzischen Schwandorf steckt der 19-jährige Neonazi Josef S. ein dreistöckiges Wohn- und Geschäftshaus in Brand, das vor allem von Türken bewohnt ist. Ein türkisches Ehepaar, sein elfjähriger Sohn und ein Deutscher kommen bei dem Brandanschlag ums Leben. Zwölf weitere Bewohner werden zum Teil schwer verletzt, als sie sich mit Sprüngen aus dem Fenster zu retten versuchen.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Oktober 1991

    Oktober 1991

    Brandanschlag in Kaufbeuren

    Nach dem Brandanschlag im August auf ein Asylbewerberheim in Hoyerswerda legt ein Rechtsextremist im schwäbischen Kaufbeuren in einem von Türken bewohnten Haus einen Brand. Vier Türken verletzen sich beim Rettungssprung aus dem Fenster schwer.

  • November 1991

    November 1991

    Brandschlag in Nürnberg

    Auf ein überwiegend von Ausländern bewohntes Haus in Nürnberg wird aus fremdenfeindlichen Motiven heraus ein Brandanschlag verübt. Sieben Bewohner erleiden Verletzungen, 21 werden evakuiert.

  • Januar 1995

    Januar 1995

    Homosexueller wird in Amberg Opfer von Skinheads

    In der Nacht zum 7. September wird der Homosexuelle Klaus-Peter Beer im oberpfälzischen Amberg von zwei Skinheads in den Fluss Vils geworfen. Der 48-Jährige ertrinkt. Das Landgericht Amberg verurteilt die aus rechtsradikalen Kreisen kommenden Skinheads später wegen Totschlags zu zwölf und acht Jahren Haft.

  • Dezember 1998

    Dezember 1998

    Skinheads schlagen Mann krankenhausreif

    In der Silvesternacht 1998 prügeln vier Skinheads vor der Stadthalle im oberbayerischen Penzberg einen jungen Mann derart, dass er mehrere Rippenbrüche davonträgt.

  • April 1999

    April 1999

    Mann wird in München lebensgefährlich verletzt

    In der Nacht von 17. auf 18. April greift eine Neonazi-Gruppe in München-Sendling einen Mann und eine Frau an. Lebensgefährlich verletzt durch Tritte mit Stahlkappenstiefeln, wird der Mann mit einem Bruch der äußeren Stirnhöhle in ein Krankenhaus eingeliefert.

  • August 1999

    August 1999

    Tod eines Mosambikaners in Kolbermoor

    Ein 31-jähriger Mann aus Kolbermoor (Landkreis Rosenheim) erschlägt einen 35-jährigen Mosambikaner. Der Anlass: Eine Gruppe Farbiger - mit dem Opfer nicht bekannt - hatte das Auto der Freundin des 31-Jährigen zugeparkt. Nachdem der Täter die Gruppe gewaltsam in die Flucht geschlagen hat, macht er den Mosambikaner zum zufälligen Opfer seiner Aggression. Bei der Vernehmung bestätigt der Täter seine fremdenfeindliche Einstellung.

  • November 1999
    Bad Reichenhall: Haus des Amokschützen | Bild: picture-alliance/dpa

    Das Haus, aus dem geschossen wurde

    November 1999

    Amoklauf in Bad Reichenhall

    Am 1. November bricht ein 16-Jähriger den Waffenschrank seines Vaters auf und entnimmt mehrere Gewehre. Aus Fenstern eines Einfamilienhauses erschießt er drei Passanten. Fünf weitere verletzt er, unter ihnen den Schauspieler Günter Lamprecht und dessen Lebensgefährtin. Dann tötet der 16-Jährige seine 18-jährige Schwester, bevor er sich das Leben nimmt. Das Tatmotiv bleibt unklar. Die Ermittlungen ergeben, dass sich der 16-Jährige kurz vor der Tat für die Neonazi-Szene zu interessieren begann. In seinem Zimmer hing ein Hakenkreuz, er hörte Musik mit gewaltverherrlichenden Inhalten.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • September 2000
    Enver S. | Bild: picture-alliance/dpa

    Getöteter Blumenhändler Enver S.

    September 2000

    Kaltblütige Hinrichtung eines Blumenhändlers

    Zwei Täter überraschen den Blumenhändler Enver S. vor seinem Stand in der Nähe von Nürnberg. Sie geben acht Schüsse aus zwei Pistolen ab und verletzen den Mann so schwer, dass er das Bewusstsein verliert. Zwei Tage später stirbt er im Krankenhaus. Es ist der erste Mord, für den die Zwickauer Rechtsextremisten-Zelle um die Neonazis Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe verantwortlich sein soll.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Januar 2001
    Gaststätte Burg Trausnitz | Bild: SZ Photo / Andreas Heddergott

    Ehemalige Gaststätte "Burg Trausnitz" in der Münchner Zenettistraße

    Januar 2001

    Fall "Burg Trausnitz"

    Neonazi-Skinheads prügeln in der Münchner Zenettistraße einen Griechen halb tot. Zuvor hatte sich die Gruppe in der Gaststätte "Burg Trausnitz" anlässlich einer Geburtstagsfeier für Martin Wiese, einem der führenden Neonazi-Kader in Süddeutschland, getroffen.

    Quelle: SZ Photo / Andreas Heddergott

  • Juni 2001
    Abdurrahim Ö. | Bild: picture-alliance/dpa

    Abdurrahim Ö.

    Juni 2001

    Mord an einem Schneider

    Der Besitzer einer Änderungsschneiderei, Abdurrahim Ö., wird in seinem Laden in Nürnberg mit zwei Schüssen in den Kopf getötet. Auch dieser Mann ist mutmaßliches Opfer der Zwickauer Terrorzelle.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • August 2001
    Mordopfer Habil K. | Bild: picture-alliance/dpa

    Der getötete Münchner Gemüsehändler Habil K.

    August 2001

    Mord in München

    Ein weiteres mutmaßliches Opfer von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos: Der Obst- und Gemüsehändler Habil K. wird in München im Laden seiner Frau mit drei Schüssen in den Kopf getötet.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Januar 2003
    Martin Wiese | Bild: picture-alliance/dpa

    Martin Wiese (2004)

    Januar 2003

    Anschlagsplan auf Jüdisches Zentrum

    Die Polizei deckt einen geplanten Anschlag auf die Grundsteinlegung des neuen Jüdischen Zentrums München am 9. November 2003 auf. Drahtzieher ist Martin Wiese, Führungsfigur der heute verbotenen "Kameradschaft Süd". Wiese wird zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Juni 2005
    Polizisten sichern Spuren an einem Döner-Stand in der Nürnberger Scharrerstraße, dessen Besitzer erschossen aufgefunden wurde | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizisten sichern Spuren am Döner-Stand des getöteten Ismail Y. in Nürnberg

    Juni 2005

    Dritter Mord in Nürnberg

    Der Dönerbudenbesitzer Ismail Y. wird mit fünf Schüssen in Kopf und Herz getötet - auch er wohl ein Opfer der Zwickauer Terrorzelle.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Juni 2005
    Eine mit der Mordwaffe baugleiche Pistole wird im Polizeipräsidium in Dortmund vor eine Bilderwand mit den Porträts von Opfern einer deutschlandweiten Mordserie, der so genannten Döner- Morde, gehalten (Archivfoto vom 07.04.2006).  | Bild: picture-alliance/dpa

    Eine mit der Mordwaffe baugleiche Pistole vor Porträts der Opfer der Döner-Morde (Archivfoto)

    Juni 2005

    Mord in München

    Der fünfte Fall in diesem Zusammenhang in Bayern: Der Grieche Theodorus B. ist Teilhaber eines Schlüsseldienstes. Er wird vor seinem Laden ermordet. Drei Schüsse treffen ihn in den Kopf.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • August 2006

    August 2006

    Skinhead-Attacke gegen Punker in Lindau

    Zwei rechtsextreme Skinheads prügeln in Lindau einen 20-jährigen Punker fast zu Tode. Er bleibt für den Rest seines Lebens ein Pflegefall.

  • November 2006

    November 2006

    Angriff auf Afrikaner in Münchner U-Bahn

    Ein Neonazi prügelt in der Münchner U-Bahn einen Schwarzafrikaner krankenhausreif. Das Opfer erleidet Platzwunden und einen Nasenbeinbruch.

  • August 2007

    August 2007

    Attacke gegen arabische Touristen in München

    Fünf junge Rechte greifen im Münchner Bahnhofsviertel drei Touristen aus Katar an. Die Neonazis attackieren mit Fußtritten auch ein Opfer, als es schon am Boden liegt. Alle Täter werden später am Karlsplatz verhaftet.

  • Dezember 2007
    Nazi-Schmierereien auf der Lindauer Moschee 2007 | Bild: picture-alliance/dpa

    Nazi-Schmierereien an der Lindauer Moschee

    Dezember 2007

    Nazi-Schmierereien an Lindauer Moschee

    Während des Baus der Lindauer Moschee wird eine Außenmauer in der Nacht von 7. auf 8. Dezember mit Hakenkreuzen und ausländerfeindlichen Parolen beschmiert.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Dezember 2009

    Dezember 2009

    Neonazis verletzten Afrikaner in München

    Zwei Neonazis verletzen am Münchner Hauptbahnhof einen afrikanischstämmigen Mann. Ein 35-Jähriger und seine 21-jährige Freundin treten gegen Kopf und Oberkörper des 37-jährigen Mannes und beschimpfen ihn als "Scheiß-Kanake". Der Mann erleidet Verletzungen im Gesicht und am Hals.

  • April 2010
    U-Bahnhof Plärrer in Nürnberg | Bild: picture-alliance/dpa

    Tatort U-Bahn Haltestelle Nürnberg Plärrer

    April 2010

    Neonazi verprügelt 17-Jährigen brutal

    Ein 24-Jähriger Neonazi verletzt einen 17-Jährigen bei einer Schlägerei in der Nürnberger U-Bahn so schwer, dass das Opfer einen Herzstillstand erleidet und nach dem Übergriff eine Woche lang im Koma liegt. Der Neonazi wird dafür vom Landgericht Nürnberg-Fürth knapp ein Jahr später zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Februar 2011

    Februar 2011

    Attacke in Passau

    Ein 22-jähriger Mann und sein 23-jähriger Freund beleidigen in Passau an der Fußgängerampel am Ludwigsplatz gegen 1.20 Uhr eine Gruppe Jugendlicher mit rassistischen Parolen. Die offenbar angetrunkenen Männer gehen auch auf die Jugendlichen los und greifen sie an. Unter anderem packen sie zwei Frauen an den Haaren und reißen sie um. Beide Frauen verletzen sich dabei. Ein Rettungswagen bringt eine der Attackierten mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus.

  • März 2012

    März 2012

    Rassistischer Angriff in München

    Am S-Bahnhof Marienplatz wird gegen 4.30 Uhr eine 50-jährige Frau aus Togo von zwei Männern mit der Hand ins Gesicht geschlagen. Die aus rassistischen Motiven angegriffene Frau erleidet durch die Schläge Schwellungen und Prellungen im Gesicht und muss ambulant behandelt werden.


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