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Fakten Internet - Nutzung und Informationsgewinn

Die Zahl der Internetnutzer steigt rapide. Die technischen Entwicklungen machen das Internet zum Universal-Medium. Doch der Zugang allein schafft noch keine Kompetenz, das Internet für seine Zwecke zu gebrauchen.

Stand: 02.02.2012 | Archiv

Unabhängiges und kostenloses Bürgernetz per Freifunk | Bild: picture-alliance/dpa

73,3 Prozent der Deutschen waren im Jahr 2010 online. Mit rund 52 Millionen Nutzer ist Deutschland an der Spitze der europäischen Internetnutzer. Und diese Zahl hat sich in den letzten 10 Jahren sogar verdoppelt. Für viele sind Internetrecherchen im Netz, emails senden, Onlinebanking, Onlineshoppen oder der Austausch in Social Communitys ganz selbstverständlich ( Ergebnis einer ARD/ZDF Onlinestudie 2011, Mediaperspektiven) Es begann 1969 mit der Vernetzung von vier Rechnern. Ursprünglich für militärische Zwecke von erfindungsreichen Tüftlern wie Paul Baran entwickelt und vom Pentagon finanziert, gibt es erst seit 1983 das zivile Internet, abgespalten vom militärischen MILNET, seinem Ahnherrn (vgl. Wolfgang Roy. Media Control. in: Sybille Krämer S.133). Bereits 15 Jahre später hatte die Datenmenge im zivilen Netz die der größten Bibliothek der Welt, der Library of Congress in Washington, längst überschritten.

Ein Ende dieser Informationsexplosion ist nicht abzusehen, und das liegt an der prinzipiell offenen Struktur dieses Mediums selbst. Diese Offenheit unterscheidet es von den herkömmlichen Massenmedien:

  • Prinzipiell hat jeder Zugang zum Netz, Entweder über einen PC, MAC oder mobil über das Telefon. Das ist das basisdemokratische Potenzial, das von allen Netzpropheten beschworen wird.
  • Prinzipiell kann im Netz jeder Empfänger zum Sender von Information werden. Brechts utopische Radiotheorie) scheint Wirklichkeit zu werden: Eine zentrale Instanz, die steuert und kontrolliert, was gesendet wird, gibt es nicht.
  • Prinzipiell stehen alle Informationen im Netz unhierarchisch nebeneinander. Es kommt bloß darauf an, wie geschickt frau/man die Websites für die Suchmaschinen und -kataloge zu präparieren weiß. Das ist zwar im Ansatz demokratisch, aber auch der Grund für all den Informationsmüll, den uns die Suchmaschinen als "Treffer" präsentieren.
  • Prinzipiell kann jeder im Netz anonym bleiben. Das erschwert zusätzlich den Schutz der Urheberrechte, die im digitalen Zeitalter ohnehin stark gefährdet sind. Alles kann kopiert und mehr oder weniger verändert wieder publiziert werden. Eine redaktionelle Gesamtverantwortung für die Beiträge gibt es nicht.

Wer private Daten veröffentlicht, sollte gut überlegen, was er tatsächlich ins Netz stellt. Denn die Fälle von Datenmissbrauch, unter anderem auch bei Facebook häufen sich in letzter Zeit.

Literatur:

  • Sybille Krämer (Hg). Medien, Computer, Realität. Wirklichkeitsvorstellungen und Neue Medien. Frankfurt a.M.1998.

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