Goethes Werke Ein fleißiges Universalgenie
Gedichte, Dramen, Romane, eine Autobiografie, Aufsätze und Abhandlungen und zahllose Briefe. Das sind nur einige literarische Gattungen, die Johann Wolfgang von Goethe bedient hat. Er war ein unglaublich disziplinierter und fleißiger Autor.

Goethes gesammelte Werke umfassen insgesamt 60 Bände – damit kann man locker eine ganze Schrankwand füllen. Man fragt sich, wie er das alles schaffen konnte: all seinen politischen Ämtern gerecht zu werden, die Ansprüche des gesellschaftlichen Lebens zu erfüllen; seine Forschungstätigkeit im naturwissenschaftlichen Bereich voranzutreiben – und dann auch noch zu schreiben:
- Gedichtbände
- Aufsätze
- Dramen
- Erzählungen
- Romane
- Epen
- Reiseberichte und
- eine Autobiografie.
Goethes Werke (Auswahl)
Gesammelte Werke = 60 Bände
Goethes gesammelte Werke umfassen insgesamt 60 Bände. Man fragt sich, wie er das geschafft hat, neben all seinen politischen Ämtern, seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen und seiner Forschertätigkeit. Er schrieb Gedichte, Aufsätze, Dramen, Erzählungen, Romane, Epen, Reiseberichte und eine Autobiografie. Hier eine Auswahl seiner wichtigsten Veröffentlichungen.
1771: Götz von Berlichingen
Das Grundkonzept des Dramas "Götz von Berlichingen" verfasst Goethe in wenigen Wochen; zwei Jahre später wird es in überarbeiteter Form veröffentlicht und als sein erstes literarisches Dokument des "Sturm und Drang" begeistert aufgenommen. Im Mittelpunkt des Dramas steht der Ritter mit der eisernen Hand, der sich vehement für Gerechtigkeit und Freiheit einsetzt, letztendlich aber scheitert und den Tod findet.
Erste Pläne zum "Faust" reifen.
1774: Die Leiden des jungen Werthers
Als Goethe vom Selbstmord des Studienfreundes Karl Wilhelm Jerusalem erfährt, beginnt er mit der Niederschrift seines Briefromans "Die Leiden des jungen Werthers". Das Buch wird zum Bestseller. Es macht den 25-jährigen Goethe in ganz Europa berühmt und löst einen bis dahin unbekannten Begeisterungssturm gerade der jungen Generation aus: das sogenannte Werther-Fieber. Es kann als erste Jugendbewegung der Moderne verstanden werden.
Für Goethe selbst hatte der "Werther" eine Art therapeutische Funktion, mit der er die unglückliche Liebe zu Charlotte Buff verarbeiten konnte.
1784: Über den Granit
Am 27. März entdeckt Goethe den Zwischenkieferknochen beim Menschen.
Seine naturphilosophische Schrift "Über den Granit" entsteht.
1787: Dramen, Tagebuch
Während seiner Italienreise überträgt Goethe den Iphigenie-Stoff in Dramenform – "Iphigenie auf Tauris", vollendet den "Egmont" und arbeitet am "Tasso" und am "Faust" weiter.
Seine umfangreichen Tagebuch-Notizen verarbeitet er zwischen 1813 und 1817 zur "Italienischen Reise". Das vorangestellte Motto "Auch ich in Arkadien!" (Et in Arcadia ego) veranschaulicht ebenso Goethes idealisiertes und empathisches Italienbild wie das berühmte Lied Mignons "Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n" aus seinem 1795/1796 entstandenen Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre".
1791: Optik
Goethe stellt die "Beyträge zur Optik" fertig.
1797: Faust und Metamorphosen der Pflanzen
Endlich nimmt Goethe die Arbeit am "Faust" wieder auf – begleitet von wiederholten Ermunterungen Schillers.
"Die Metamorphose der Pflanzen", eine der großen Schriften des Naturforschers Goethe, wird fertiggestellt.
1806: Faust I
Weimar wird nach der Schlacht von Jena und Auerstedt am 14. Oktober von französischen Soldaten geplündert. Trotz der Kriegswirren gelingt Goethe der Abschluss seiner Arbeit am "Faust I".
1808-10: Erste Gesamtausgabe
Die erste Gesamtausgabe der Werke Goethes erscheint in 13 Bänden im Verlag Cotta. Darunter befindet sich auch "Faust. Eine Tragödie".
1809: Die Wahlverwandtschaften
Goethes letzter Roman "Die Wahlverwandtschaften" erscheint.
1810: Zur Farbenlehre
Nach jahrelangen Studien und Arbeiten stellt Goethe seine naturphilosophische Grundlagenschrift "Zur Farbenlehre" fertig.
1811-13: Dichtung und Wahrheit
"Dichtung und Wahrheit", Goethes große autobiografische Schrift, entsteht.
1813: Italienische Reise
Goethe nimmt seine Arbeit an der "Italienischen Reise" auf, die er 1817 abschließen kann.
1814: Divan-Gedichte
Auf der Grundlage seiner Beschäftigung mit arabischer und persischer Literatur entstehen erste "Divan"-Gedichte (Hafis).
1817: Zur Naturwissenschaft und Morphologie
Die naturphilosophischen Schriften "Zur Naturwissenschaft und Morphologie" erscheinen.
1823: Marienbader Elegie
Goethes vergebliches Werben um Ulrike von Levetzow findet seinen literarischen Widerhall in der "Marienbader Elegie".
1831: Faust II, Dichtung und Wahrheit
Goethe schließt die Arbeit am "Faust II" ab und versiegelt das Manuskript mit der Auflage, dass es erst postum veröffentlicht wird.
Auch den vierten Teil von "Dichtung und Wahrheit" kann er noch vollenden.
Riemer und seinen Sekretär und Vertrauten Eckermann beauftragt er testamentarisch mit der literarischen Nachlassverwaltung.