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Sonnenaufgang & Sonnenuntergang Frühlingsbeginn und Zeitumstellung im März

Die Sonne kehrt zurück, und zwar richtig: Im März ist Frühlingsbeginn - die Tagundnachtgleiche. Die Tage wachsen um fast zwei Stunden an. Und zum Monatsende müssen Sie sogar Ihre Uhr danach stellen: Die Sommerzeit beginnt!

Von: Heike Westram

Stand: 01.03.2024 09:00 Uhr

Die Sonne steht hoch am Himmel hinter blühenden Blumen. Im Frühjahr verfrüht sich der Sonnenaufgang täglich etwas, Sonnenuntergang ist Abend für Abend einige Minuten später. | Bild: picture-alliance/dpa

Lassen Sie sich von den Meteorologen nichts erzählen - die ersten drei Wochen im März herrscht offiziell noch Winter: Die Sonne steht noch über der Südhalbkugel der Erde. Bei uns sind die Nächte länger als die Tage, wenn auch nur knapp. Sonnenaufgang ist zu Monatsbeginn gegen sieben Uhr, Sonnenuntergang elf Stunden später gegen sechs Uhr. Um Viertel vor acht Uhr abends ist der Himmel nachtschwarz, die erste Morgendämmerung setzt erst nach fünf Uhr ein, neuneinhalb Stunden später. Doch drei Wochen später ist damit endlich Schluss.

Am 20. März ist es soweit: Um 4.07 Uhr kehrt die Sonne auf unsere Hälfte der Erdkugel zurück - Frühlingsanfang. Die Sonne durchschreitet in dem Moment den sogenannten Widderpunkt, das Frühlingsäquinoktium. Ihre Bahn schneidet dort den Himmelsäquator. Nur an diesem Tag (und zu Herbstbeginn) geht die Sonne exakt im Osten auf, steht mittags senkrecht über unserem Äquator und geht genau im Westen unter. Danach verläuft die Sonnenbahn wieder nördlich des Himmelsäquators: Die Nordhalbkugel der Erde neigt sich immer mehr der Sonne entgegen. Das bedeutet länger Licht für uns, aber auch mehr Licht. Denn mittags steht die Sonne Ende März um eine gute Handbreit höher als zu Monatsbeginn.

Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und Dämmerung im März

Zum Frühlingsbeginn am 20. März sind Tag und Nacht gleich lang - theoretisch. Weil aber nicht der Mittelpunkt der Sonne für die Auf- und Untergangszeiten ausschlaggebend ist, sondern der Rand der Sonnenscheibe, ist am 20. März der Tag schon um elf Minuten länger als die Nacht: Sonnenaufgang ist um 6.15 Uhr, Sonnenuntergang um 18.26 Uhr. Rein rechnerisch ist die Tagundnachtgleiche bereits am 17. März: Um 6.22 Uhr erscheint der obere Rand der Sonne über dem Horizont, um 18.22 verschwindet der letzte Sonnenstrahl - zwölf Stunden Sonnenlicht gibt es und damit schon eine mehr als Anfang März.

Tageslänge & Dämmerung (Zeiten für München)
März1.3.20.3.31.3.
Beginn astron. Dämmerung5.11 Uhr4.31 Uhr4.05 Uhr MEZ
5.05 Uhr MESZ
Sonnenaufgang6.54 Uhr6.15 Uhr5.53 Uhr MEZ
6.53 Uhr MESZ
Tageslänge11 h 04 min12 h 11 min12 h 49 min
Sonnenuntergang17.58 Uhr18.26 Uhr18.42 Uhr MEZ
19.42 Uhr MESZ
Ende astron. Dämmerung19.42 Uhr20.12 Uhr20.32 Uhr MEZ
21.32 Uhr MESZ

Bis zum Monatsende legt die Tageslänge um eine weitere Dreiviertelstunde zu: Ende März ist schon gegen sechs Uhr Sonnenaufgang (sieben Uhr in Sommerzeit MESZ) und der Sonnenuntergang erst fast 13 Stunden später um Viertel vor sieben Uhr (Viertel vor acht in MESZ). Damit wächst die Tageslänge im März insgesamt um fast zwei Stunden, eine am Morgen, eine Dreiviertelstunde am Abend. Die Nacht schrumpft entsprechend: Ende März wird es abends erst eine Dreiviertelstunde später finster als zu Monatsbeginn, um halb neun Uhr (halb zehn Uhr in MESZ). Die erste Morgendämmerung setzt gut eine Stunde früher ein als Anfang März: um vier Uhr (fünf Uhr in MESZ).

Einen Termin sollten auch Sternenmuffel nicht verpassen: In der Nacht auf Sonntag, den 31. März 2024, werden um zwei Uhr morgens die Uhren um eine Stunde auf die Sommerzeit vorgestellt. Am letzten Sonntag des Monats Oktober endet diese wieder.


Eingeführt wurde die Sommerzeit übrigens 1980, zur besseren Nutzung des Sonnenlichts. Aber auch 1916 bis 1918 gab es schon mal eine Sommerzeit in Deutschland, 1947 sogar eine "Hochsommerzeit" mit zwei Stunden Zeitverschiebung.

Auch auf den Sternenhimmel hat die Zeitumstellung ihre Auswirkung, wenn auch nur eine scheinbare: Wenn Sie am 31. März um zehn Uhr abends ans Firmament sehen, stehen die Sterne ganz anders als zur gleichen Uhrzeit am Abend zuvor. Der Sternenhimmel ist um eine Stunde zurückgerückt. Natürlich nur in unserer Zeitrechnung - in der Sternzeit bleibt alles gleich.

Durch welche Sternbilder zieht die Sonne?

Übrigens: Auch wenn ab Frühlingsbeginn astrologisch das Sternzeichen Widder herrscht - am richtigen Himmel ist es etwas anders: Die Sonne tritt auf ihrer Reise durch die Sternbilder am 12. März vom Wassermann ins Sternbild Fische. Die beiden Sternbilder werden dadurch vom Sonnenlicht überstrahlt und Sie können sie im März nicht erblicken - aber viele andere, die sich lohnen. Den Widder wird die Sonne erst am 19. April erreichen.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.


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