Unterrichtseinheit in Leichter Sprache Was Musikvideos über Männer und Frauen erzählen
Männer sind reiche Macker mit dicker Karre. Frauen sind sexy und warten auf den Traumprinzen. Überholte Klischees? Ja. Trotzdem sehen Musikfans genau solche Männer und Frauen praktisch täglich. Eine Unterrichtseinheit mit Video, Stundenablauf, Arbeitsblättern, vertiefenden Informationen und Quiz.

Infobox – Alles auf einen Blick
Jahrgänge: 8.-10. Klasse
Fächer: Kunst, Deutsch, Musik, Ethik
Aufbau der Unterrichtseinheit:
- Erklär-Video
- Stundenablauf
- vertiefende Informationen
- Arbeitsblätter
Lernziele:
- Die Schüler*innen sollen die grundlegenden Kompetenzen zur Wirkung von Videos verstehen lernen.
- Die Schüler*innen sollen Kompetenzen zur Dechiffrierung der Geschlechterhierarchien in Musikvideos erwerben und diese praktisch forschend erfahren.
Video – Sebastian & Christina erklären
Background – Worum gehts?
Zum Thema
Medien inszenieren Männer und Frauen leider oft sehr stereotyp in den immer gleichen Mustern und Klischees und prägen so die Vorstellungen von Jugendlichen, was Männlichkeit und Weiblichkeit ausmacht. Besonders konservativ in der Geschlechterdarstellung sind die meisten Musikvideos, die von den meisten Jugendlichen (80 %) regelmäßig auf ihrem Handy gesehen werden, jede/r vierte sieht sie sogar mehrfach täglich an. Musik hat dabei eine besondere Bedeutung für die Identitätsbildung, denn hier finden die Jugendlichen Gedanken zu sich selbst und der Welt, die sie zwar schon hatten, aber so noch nicht ausdrücken konnten. Entsprechend werden das Wort (Lyrics), der Ton und eben auch die Visualisierung des Songs im Musikvideo quasi zum Ausdruck dessen, was sie empfinden und wie sie sich zur Welt verhalten.
Medienanalytisch nachweisbar ist dabei: Musikvideos zeigen Geschlechterverhältnisse, die meist weit hinter dem aktuellen Stand von Geschlechtergerechtigkeit hinterherhinken. Männer werden oft in klischeehaft dominanter Weise dargestellt und Frauen als hypersexualisierte Lustobjekte für einen männlichen Blick inszeniert. Die Sexualisierung der Frauen in vielen Musikvideos erscheint dabei selbstgewählt und als Machtinstrument. Damit werden Frauen ausschließlich auf ihren Körper und ihre Erscheinung verwiesen, deren Wert sich durch die Attraktivität für Männer bemisst.
Methodische Überlegungen
Hier Schülerinnen und Schülern Medienkompetenz zu vermitteln ist wichtig, jedoch methodisch ausgesprochen schwierig. Die hypersexualisierte Darstellung von Frauen wird von Jugendlichen nachweislich als „normal“ hingenommen und somit zum Standard der Selbstdarstellung, als Machtfaktor und für viele auch zum Ideal. Zudem ist jegliche Diskussion zum Bereich Gender sehr eng mit dem eigenen Doing-Gender, den eigenen Identitätsentwürfen etc., verbunden, in die sich Jugendliche sehr ungern vom schulischen Lehrpersonal hineinreden lassen. In dieser Unterrichtseinheit wird daher der Weg gewählt die Schülerinnen und Schüler praktisch medienanalytisch forschen zu lassen und so die Eindeutigkeit, mit der in vielen Videos Geschlechter klischeehaft dargestellt werden, forschend an der tatsächlichen Realität begreifen. Hierfür brauchen sie zunächst einige Kompetenzen (Grundwissen zur Zeichenlehre und zur nonverbalen Kommunikation) und ein humoristisch aufgeladenes Erklärstück, um die notwendigen Analysekategorien zu erfahren.
Downloads – Alle Unterrichtsmaterialien
Stundenablauf: Geschlechterdarstellung Musikvideos LS Format: PDF Größe: 55,96 KB
Vertiefende Informationen: Geschlechterdarstellung Musikvideos Format: PDF Größe: 1,24 MB
Arbeitsblatt 1: Geschlechterdarstellung Musikvideos LS Format: PDF Größe: 910,93 KB
Arbeitsblatt 2: Geschlechterdarstellung Musikvideos LS Format: PDF Größe: 1,44 MB