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Stundenablauf Vorschläge für die Unterrichtseinheit "Die Tricks von Fake News-Machern durchschauen"

Wie passt das alles in 45 Minuten? Hier haben wir einige Vorschläge erarbeitet ...

Stand: 25.01.2018

Trolle, Filterblase, Megafon, Fakenews | Bild: colourbox.com; Montage: BR

Sachinformation

Fake News sind oft politisch motiviert. Die Verfasser*innen wollen damit die Einstellung der Rezipient*innen zu bestimmten politischen Themen oder gesellschaftlichen Akteuren beeinflussen. Die Manipulation wird durch die Mechanismen sozialer Netzwerke oft zusätzlich erleichtert: Die Nutzer*innen bekommen dort zum einen vorwiegend die Informationen angezeigt, die ihre eigene Meinung widerspiegeln. Zum anderen verstärken einseitige Kommentare oder das Teilen von manipulierenden Inhalten die Wahrnehmung bestimmter politischer oder weltanschaulicher Positionen. Beides kann auch technisch generiert sein, durch so genannte Social Bots, die computergesteuert die Kommentarspalten füllen oder Inhalte liken und teilen.

Methodische Überlegungen

Die Unterrichtseinheit vertieft die Auseinandersetzung mit Fake News. Der Film "Die Tricks von Fake News-Machern durchschauen" zeigt zunächst ein Beispiel für Fake News. An diesem Beispiel erkennen die Schüler*innen die manipulativen Absichten, die oft hinter den falschen Informationen stecken. Sie setzen sich anhand des Films mit Manipulations-Strategien auseinander und erkennen, welche Faktoren die Verbreitung von Fake News zusätzlich unterstützen. Abschließend formulieren sie Fragen für jüngere Schüler*innen, mit deren Hilfe sie Manipulations-Strategien von Fake News erkennen können. Die Schüler*innen sollten als Voraussetzung bereits wissen, was Fake News sind. Mit dem Film "Lügen im Netz erkennen" und mit der begleitenden Unterrichtseinheit "Fake News im Netz erkennen" lässt sich dieses Wissen vermitteln. Auch hier sollen die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss Tipps für Jüngere formulieren. Die Ergebnisse der beiden Unterrichtseinheiten lassen sich so gut miteinander kombinieren. Die so entstehende Liste kann auch für die Arbeit von Medienscouts eine wertvolle Unterstützung sein.

Lernziele

  • Manipulation durch Fake News erkennen und sie entlarven
  • Manipulation und Propaganda als Ziele von Fake News wahrnehmen
  • Strategien von Manipulation kennenlernen
  • sich über verstärkende Faktoren (z.B. Filterblasen-Effekt) informieren
  • erkennen, wie man Manipulation entlarvt
Methodisches Vorgehen im Überblick
ZeitInhaltSozialformMaterial
7 MinDie Schüler*innen sehen den Anfang des Films "Die Tricks von Fake News-Machern durchschauen" mit dem Beispiel "Menschen urinieren an Kirche" bis 1:36 Min. (Stopp nach der Frage: "Und was denkt ihr?") Die Klasse stimmt ab: Fake News oder nicht? Dafür kann ein Line-up genutzt werden. Die Lehrkraft klebt eine Linie auf den Boden. Auf die eine Seite legt sie ein Blatt "Fake News", auf die andere Seite "wahre Nachricht". Die Schüler*innen können durch ihre Position entlang der Linie ausdrücken, für wie wahrscheinlich sie die jeweilige Nachricht halten. So entsteht ein differenzierteres Bild als bei einer Abstimmung per Handzeichen. Noch während die Klasse steht, wird die Auflösung gezeigt (bis 2:01 Min.)KlassenaktionBeamer / Whiteboard

Malerkrepp
8 MinDie Klasse sieht den Rest des Films.Beamer / Whiteboard
15 MinDie Klasse entwickelt eine Mindmap an der Tafel zu den Oberbegriffen: Manipulation, Propaganda, Algorithmen, Filterblasen, Social Bots, Trolle. Die Lehrkraft gibt die Oberbegriffe an der Tafel vor. Als Hilfestellung erhalten die Schüler*innen Stichwort-Kärtchen auf Arbeitsblatt 1, die wichtige Filminhalte wiedergeben und in die Mindmap übertragen werden können. Die Stichwort-Kärtchen sind ungeordnet, das heißt, die Jugendlichen erkennen durch die Anordnung im Layout nicht, was zu welchem Oberbegriff gehört. Sie besprechen sich mit einem*einer Arbeitspartner*in und markieren farbig, was zu welchem Begriff passt. Die Inhalte werden gemeinsam an der Tafel in der Mindmap geordnet.KlassengesprächArbeitsblatt 1
„Manipulation, Propaganda und ihre Helfer“

Tafel
10 MinDie Schüler*innen sehen noch einmal den Mittelteil des Films zu den fünf Manipulations-Strategien (4:34-6:25 Min.). Dabei entwickeln sie auf Arbeitsblatt 2 fünf Fragen, die jüngeren Jugendlichen helfen können, Manipulationen zu erkennen. Bei schwächeren Lerngruppen kann der Film nach jeder Strategie gestoppt werden, um den Schüleri*nnen Zeit zum Formulieren zu geben. Zusätzlich erhalten sie auf dem Arbeitsblatt Link-Tipps, wo sie sich weiter zum Thema informieren können. Diese können ggf. auch gleich zur Recherche eigener Beispiele genutzt werden (siehe Tipps) zur Weiterarbeit).Gruppenarbeit oder PartnerarbeitArbeitsblatt 2
„Wie kann man Manipulation durch Fake News erkennen?“

Beamer / Whiteboard
5 MinBesprechen der ErgebnisseKlassengespräch

Benötigtes Material

  • Malerkrepp für das Line-up, alternativ ein Seil
  • Film "Die Tricks von Fake News-Machern durchschauen" zum Einspielen
  • Arbeitsblatt 1 "Manipulation, Propaganda und ihre Helfer"
  • Arbeitsblatt 2 "Manipulation erkennen"

Tipps zur Weiterarbeit

Die Schüler*innen bringen für die nächste Stunde eigene Beispiele von Fake News mit bzw. recherchieren diese in der zweiten Stunde (in diesem Fall sollte die Lehrkraft allerdings konkrete Vorgaben für Internetseiten machen, damit die Recherche nicht ausufert). Die Schüler*innen analysieren in Gruppen: Welche Manipulations-Strategien wurden hier angewandt? Gibt es Hinweise auf verstärkende Faktoren (Social Bots, Trolle...).

Tipps zur Worterklärung

In der Unterrichtseinheit werden verschiedene Medienbegriffe verwendet. "so geht MEDIEN" bietet in seinem Lexikon erklärende Videoclips dazu an, die optional in der Unterrichtsstunde eingesetzt werden können. 

Linktipps

Arbeitsblatt 1: Tricks von Fake News-Machern Format: PDF Größe: 113,95 KB

Arbeitsblatt 2: Tricks von Fake News-Machern Format: PDF Größe: 522,34 KB

Stundenablauf: Tricks von Fake News-Machern Format: PDF Größe: 184,3 KB


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