8

Stundenablauf Vorschläge für die Unterrichtseinheit zu "Nachrichten im Wandel der Zeit"

Wie passt das alles in 45 Minuten? Hier haben wir einige Vorschläge erarbeitet ...

Stand: 21.03.2017

Journalist in drei Farben mit Netzstruktur | Bild: colourbox.com; Montage: BR

Sachinformationen

Von Leuchtfeuern, Rauchzeichen und Nachrichtentrommeln zu Instagram-Posts und YouTube-Videos - wie Nachrichten Menschen erreichen, hat sich im Laufe der Zeit grundlegend verändert. Mit Blick in die Geschichte der Berichterstattung zeigt sich eine Entwicklung vom Senden einfacher Botschaften, z.B. „Troja ist gefallen“ mit Leuchtfeuern über ein ausgeklügeltes Rauchzeichensystem bei den indigenen Stämmen, der First Nations Nordamerikas, bis hin zum Morsealphabet, mit dem über große Entfernungen Nachrichten gesendet werden konnten. Während dies prinzipiell eher eine Eins-zu-eins-Kommunikation war, ermöglichte die Erfindung des Buchdrucks und der Zeitung, dass Inhalte umfangreicher sein konnten und mehr Menschen zugänglich waren.

Über die Massenmedien, Radio und Fernsehen, konnten dann schließlich Tausende und später Millionen Zuhörer*innen und Zuschauer*innen erreicht werden. Während bei Radio- und Fernsehsendern meistens ein professioneller Kommunikator, beziehungsweise Kommunikatorin die Nachrichten übermittelt, änderte sich dies mit der Erfindung des Internets. Im Prinzip kann jeder, der die Technik benutzt, selber Informationen und Nachrichten schreiben und verbreiten. Entsprechend hat sich anhand der historischen Entwicklung auch das Berufsbild von Journalist*innen verändert. Heute arbeiten Journalist*innen meist in einem Newsroom, einem Großraumbüro. Hier wird mit großer Professionalität die Masse an Meldungen geprüft und weiterverarbeitet. Journalist*innen haben sich heute spezialisiert, so gibt es Journalist*innen, die eher beschreiben, Zusammenhänge formulieren oder Hintergründe erforschen und die Investigativ-Journalist*innen, die in mühsamer Kleinstarbeit Missstände erst aufdecken.

Jugendliche heute, die als Digital Natives mit einer hohen Ausdifferenzierung an Medien und Informationen aufwachsen, nutzen vor allem das Internet über ihr Smartphone zur Informationssuche. Viele wissen um potentiell verlässliche Informationsanbieter (ARD- und ZDF-Seiten, das Online-Angebot großer überregionaler Zeitungen) und zwei Drittel der Jugendlichen sind sich sicher, Fake News zu erkennen. Studien zeigen, dass es eher ein Drittel der Jugendlichen ist, die Falschnachrichten wirklich erkennen können. In ihren Begründungen, warum sie die Informationen bestimmter Personen, z.B. Influencer*innen für glaubwürdig halten, findet sich das Kriterium „Anzahl der Follower*innen“ als Kennzeichen für Glaubwürdigkeit. Entsprechend wichtig ist es, sich mit professionellem Journalismus auseinanderzusetzen.

Methodische Überlegungen

Jugendliche gehen meist davon aus, sich in der Informationsvielfalt gut auszukennen. Die Forschung zeigt, dass dies nur bei einem Teil der Jugendlichen auch wirklich der Fall ist. Ein Schlüsselelement, welchen Informationen sie trauen können, ist der Grad der Professionalisierung der verbreiteten Nachrichten. Der Weg über die historische Entwicklung von Journalismus ist insofern ein kluger Ansatz, um die Notwendigkeit von Qualitätsjournalismus und seinen Regeln zu besprechen, ohne Jugendliche direkt in ihrem Informationsverhalten kritisieren zu müssen. 

Lernziel/ angestrebter Kompetenzgewinn

  • Die Schüler*innen sollen die Herausforderungen von medial vermittelten Nachrichten im Wandel der Zeit erkennen
  • Die Schüler*innen sollen einen grundsätzlicheren Blick auf die medial verbreiteten Nachrichten in Zeiten von Internet und diversen Social Media-Kanälen erhalten

Ablauf im Überblick – Informationen für Lehrer*innen

Der Zeitbedarf für die Unterrichtseinheit ist 90 Minuten/ zwei Schulstunden, bei weniger Zeit kann optional auch nur die erste Hälfte der Einheit in 45 Minuten/einer Schulstunde durchgeführt werden.

Stunde 1
ZeitInhaltSozialformMaterial
5 MinGespräch über Nachrichten. Wie informieren sich die Schüler*innen, welche Quellen nutzen sie, was gibt es noch?Klassengespräch
7 MinDas Video „Wer ist Journalist? Wie sich ein Beruf verändert“ anschauen. Klassenverband Beamer / Whiteboard
4 MinAn welche großen Veränderungsschritte der medialen Nachrichtenübermittlung erinnern sich die Schüler*innen?
Übergang. Nehmen wir mal an die Nachricht ist: Eine Bank wird überfallen.
Wie erfahren die Menschen von diesem Ereignis? Wie wäre die Berichterstattung heute? Und wie wäre sie früher gewesen (vor 100 Jahren oder noch weiter zurück) (Austeilen Arbeitsblatt)
KlassengesprächArbeitsblatt
Infoblatt für die Lehrkraft
10 MinIn Partnerarbeit wird das Arbeitsblatt bearbeitet und ausgefüllt. PartnerarbeitArbeitsblatt
5 MinZusammentragen und vergleichen der Ergebnisse des Arbeitsblattes.KlassengesprächArbeitsblatt
8 MinWas passiert eigentlich heute, wenn ihr Euch informieren wollt?
In Partnerarbeit dürfen die Schüler*innen mit dem Handy recherchieren, ob es in den letzten sechs Tagen einen Banküberfall gab und wie über diesen berichtet wurde.
Die Ergebnisse notieren sie sich auf dem Arbeitsblatt bzw. Tablet. 
PartnerarbeitHandy, Beamer, Dokumentenkamera
Arbeitsblatt
6 MinIm Abschlussgespräch im Klassenverband werden die Ergebnisse zusammengetragen und die zentralen Herausforderungen der medialen Berichterstattung in Zeiten von Internet und Social Media zusammengefasst.Klassenverband

Benötigtes Material

  • Das Video „Wer ist Journalist? Wie sich ein Beruf verändert“ zur Einspielung vorbereiten
  • Arbeitsblatt ausdrucken
  • Infoblatt für die Lehrkraft ausdrucken

So könnte die Stunde ablaufen "Nachrichten im Wandel der Zeit" Format: PDF Größe: 199,04 KB

Arbeitsblatt "Nachrichten im Wandel der Zeit" Format: PDF Größe: 162,94 KB

Vertiefende Informationen: Nachrichten Format: PDF Größe: 41,68 KB

Infoblatt für die Lehrkraft "Nachrichten im Wandel der Zeit" Format: PDF Größe: 234,33 KB


8