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Ein Sport für jedes Alter Trend Synchronschwimmen: Elegante Höchstleistungen im Wasser

Synchronschwimmen sieht so leicht und elegant aus. Doch diese trendige Sportart verlangt dem Körper Höchstleistungen ab. Zu Akrobatik kommen schnelles Schwimmen, Beweglichkeit und Rhythmusgefühl dazu. Die Münchner Isarnixen beweisen das seit mehr als hundert Jahren in Perfektion.

Von: Annette Hammerschmidt

Stand: 24.11.2019

Die ursprüngliche Form des Synchronschwimmens: das Musterlegen | Bild: BR

Einmal pro Woche trainieren die Jubiläumsdamen der Münchner Isarnixen im Müllerschen Volksbad. Hier schwimmen ehemalige Deutsche Meisterinnen zusammen mit Spät- und Quereinsteigerinnen.

Ein Sport für jedes Alter

Immer dabei: die 89-jährige Marie-Luise Jordan, die seit 1947 Synchronschwimmerin ist und beweist, dass sich dieser Sport für jedes Alter eignet – auch für Reha-Patienten. Marie-Luise hatte selbst schon zwei Knie-Operationen. Glücklicherweise ist Synchronschwimmen für die Gelenke ein eher ruhiger Sport.

"Ich habe das Schwimmen immer gebraucht! Wenn's mir einmal schlecht gegangen ist, dann bin ich zum Schwimmen gegangen."

Marie-Luise Jordan, 89-jährige Synchronschwimmerin

Faszinierendes Musterlegen auf dem Wasser

Gemeinsam zeigen die Jubiläumsdamen die ursprüngliche Form des Synchronschwimmens: das Musterlegen auf dem Wasser. Sie sind weltweit die einzige Gruppe, die diese Art des Synchronschwimmens noch beherrscht und praktiziert.

Elegant und einst unheimlich erfolgreich: die Jubiläumsdamen der Münchner Isarnixen

Die Münchner Isarnixen zählen zu den erfolgreichsten deutschen Synchronschwimmvereinen. Es gibt sie bereits seit 1903. Damals gründeten 16 Frauen den Damenschwimmverein. Seitdem haben die Sportlerinnen mehr als 90 Deutsche Meistertitel gewonnen. Neben den legendären Jubiläumsdamen gibt es echte Hochleistungssportlerinnen, viele Nachwuchstalente und eine Freizeitgruppe.

Derzeit schwimmen 150 "Nixen" im Verein. Der Sport ist angesagt, daher steigt die Nachfrage.

Bodenturner, Schwimmer und Tänzer in einem

Der Sport hat sich im Lauf der Jahrzehnte weiterentwickelt. Die Wettkampfform des Synchronschwimmens heißt seit 2017 "Artistic swimming" – und das trifft es ganz gut. Synchronschwimmer müssen nämlich viele verschiedene Fähigkeiten vereinen: die eines Bodenturners, eines Wettkampfschwimmers, eines Eiskunstläufers, eines Wasserballspielers und eines Tänzers. Das alles gilt es, gleichzeitig zu kombinieren – ohne festen Boden unter den Füßen.

"Mich fasziniert die Vielseitigkeit. Es sind eigentlich so viele verschiedene Sachen in einem. Wir haben zum Beispiel Akrobatik und ganz normales Schwimmen. Wenn das alles kombiniert wird, dann ist's cool!"

Jess, junge Synchronschwimmerin im Nationalteam

Kinder brauchen zwei Schwimmstile und tänzerisches Talent

Die kleinen Isarnixen starten mit sechs Jahren. Sie müssen tänzerisches Talent mitbringen und mindestens zwei Schwimmstile beherrschen. Außerdem müssen sie Durchhaltevermögen und Zeit mitbringen, denn trainiert wird mindestens vier Mal pro Woche. Manche sind sogar täglich im Wasser, um zu üben. Die junge Jess schwimmt im Nationalteam und trainiert zweimal am Tag.

Vor dem Synchronschwimmen kommt das Aufwärmen

Das sind die jüngsten "Isarnixen" – mit sechs Jahren geht's los.

Selbst für die quirligen Kinder im Verein geht es nicht sofort zum Synchronspektakel ins Wasser. Zunächst ist das Training an Land wichtig, damit es im Wasser nachher elegant aussieht. Und auch im Becken selbst müssen sich die Kinder erst durch kräftiges Schwimmen aufwärmen, damit die Gelenke warm werden und der Nachwuchs keine gesundheitlichen Schäden davonträgt.


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