BR Fernsehen


2

Landschaften im Licht Geschichten aus Münchner Parks

Olympiapark, Schloss Nymphenburg, Englischer Garten. Mehr als tausend Grünanlagen gibt es in München. Orte zum Verweilen und um das Leben zu genießen.

Von: Dr. Michael Zehetmair

Stand: 03.03.2020 | Archiv

Die Natur genießen, das kräftige Grün, Sport treiben und sich entspannen. Schlagwörter, die einem spontan zu Münchner Parks einfallen. Die Grünflächen machen etwa ein Achtel der Stadt aus. Was ist der Grund, warum Menschen auf der ganzen Welt gerne in Parks spazieren gehen. Was empfinden sie dabei? Die Antwort: Es ist ein Gefühl von Zeitlosigkeit und innerer Freiheit. Der Film beginnt ganz großstädtisch: nächtliche Straßenszenen, ein Springbrunnen, belebte Straßencafés, dazu Musik der französischen Chanson-Sängerin ZAZ. Man fühlt sich kurz wie in Paris, in Wahrheit ist man aber im Münchner „Franzosenviertel“ Haidhausen. Mittendrin der Bordeauxplatz, eine grüne Oase. Eine von mehr als tausend Grünanlagen in München.

Ein besonderes Kleinod mitten im Olympiapark ist die Kirche von Väterchen Timofej. Zwischen den Kriegstrümmern und mit spartanischen Mitteln baute sich der Zuwanderer aus Russland, im Jahr 1952, gemeinsam mit seiner Frau Natascha, die Ost-West-Friedenskirche.

Kirche von Väterchen Timofej

Heute ist die Datscha mit der Kirche ein magischer Ort und zieht viele Besucher an. Sei es der Luitpoldpark mit seinen 90 Linden am Parkeingang oder die im Jahr 1929 erbaute Wohnsiedlung Borstei, mit ihren Ruheinseln und einem idyllischen Café, sie alle sind Lebensräume für die Menschen der Großstadt. Hier verbringen sie kostbare Zeit mit Familie und Freunden.

An Sommerabenden geht es im Hofgarten temperamentvoll zu. Im Dianatempel wird Tango getanzt. „Wenn der Blickkontakt, das erste Knistern stimmt, dann darf man miteinander tanzen“, sagt die Tänzerin Andrea Greiner. „Menschen die tanzen streben nach einer Sehnsucht, die uns etwas suchen lässt, was wir nur im Tanz finden können“, fügt Tänzer Levent Göksu hinzu. Ganz ruhig und idyllisch ist es hingegen in der Fröttmaninger Heide, einem Naturschutzgebiet ganz in der Nähe der Allianz Arena. Bis vor wenigen Jahren war hier militärisches Übungsgelände und so konnte sich eine besondere Artenvielfalt herausbilden.

Skulptur am Effnerplatz

Sie ist einzigartig: „Mae West“, eine 52 Meter hohe Skulptur am Effnerplatz. Ihren Namen hat sie der schlanken Taille zu verdanken, die soll an die gleichnamige amerikanische Schauspielerin erinnern. Schloss Nymphenburg zählt zu den großen europäischen Königsschlössern und wurde vom französischen Vorbild Versailles inspiriert. Der Schlosspark hat einen französischen, streng geometrisch konstruierten Teil und einen Teil im englischen Gartenbaustil, der so natürlich wirkt, wie eine begehbare Landschaftsmalerei. Ein Stück Grün für Großstädter ist auch der Ostpark. Keine Staffagebauten, kein Schloss, einfach nur ein Park. Die Besucher genießen die Natur, die Bäume und Hügel von denen man eine herrliche Aussicht hat. Und beim Beobachten der Schachspieler im Ostpark hat man den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben ist. Im Sommer treffen sie sich hier täglich zur selben Stunde. Der Englische Garten ist der achtgrößte Park der Welt, fast vier Quadratkilometer groß. Er wurde im Jahr 1789 von dem Gartengestalter Ludwig von Sckell gestaltet. Beim Anblick seiner Dimension überkommt einen das Gefühl von endloser Weite und Erhabenheit. Mitten in der Großstadt München.


2