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Bauchtanz Bewegungen sanft verschmelzen lassen

Bauchtanz kennt man vor allem aus Filmen und aus türkischen und arabischen Restaurants. Der Tanz zu orientalischer Musik verbreitet aber nicht nur schönes, exotisches Flair, sondern dient auch als gutes Fitnessprogramm für Körper und Geist.

Stand: 15.09.2016

Bauchtanz-Stunde bei Ludmilla Schuhbauer in München | Bild: BR/Christina Fuchs

Im Münchner Bahnhofsviertel hat Bauchtanz eine lange Tradition. Ludmilla Schuhbauer und Monika Kaiblinger-Ickert gründeten hier vor mehr als 30 Jahren das Zentrum für orientalischen Tanz. Bauchtanz sei in erster Linie Körperbeherrschung, sagt Schuhbauer. Bei ihr lernen die Tänzerinnen und Tänzer, Arme, Hüfte und Beine isoliert zu bewegen und dann wieder in einer fließenden Bewegung zu verbinden. Das macht viel Spaß, auch wenn es am Anfang ganz schön schwierig ist. Barbara, die schon seit Jahren wöchentlich zum Tanzen kommt, ist dieser Termin ganz wichtig. Nicht nur, weil sie danach immer gut gelaunt nach Hause geht, sondern auch, weil sie keine Rückenschmerzen mehr hat, seitdem sie tanzt.

"Ich kam hierher wie ein Klotz. Ich war 66, als ich angefangen habe zu tanzen und ich hab gedacht: ‚Nie und nimmer‘. Aber umso länger und mehr man mitmacht, ist es wie ein Davonfliegen."

(Bauchtanz-Schülerin Barbara)

Ute hat das Bauchtanzen vor zehn Jahren angefangen – auf Rat ihres Orthopäden. Nach einer Sprunggelenksverletzung konnte sie weder laufen noch joggen. Da empfahl der Arzt mit Bauchtanz ihre Muskulatur auf sanfte Art und Weise zu stärken, ohne ruckartige Bewegungen.

Spannung in den tiefen Bauchmuskeln - gerader Rücken

Getanzt wird in bequemer Sportkleidung mit einem Hüfttuch – dann klimpert es schön bei den Hüftbewegungen

Trotz all der Sanftheit und fließenden Bewegungen ist Bauchtanzen allerdings ganz schön anstrengend. Das liegt vor allem daran, dass man die ganze Zeit über Spannung in den tiefen Bauchmuskeln halten muss, sprich: immer den Bauchnabel zur Wirbelsäule ziehen soll. Dadurch bleibt der Rücken gerade. Das wiederum stabilisiert die Haltung und beugt körperlichen Problemen vor. Deshalb legt Schuhbauer in ihren Tanzstunden sehr viel Wert auf eine saubere Technik. "Man muss sich erst durch die Technik durcharbeiten, aber das Tanzen macht dann umso mehr Spaß", sagt die erfahrene Tanzlehrerin.  Denn wenn man bestimmte Basics gelernt hat, kann man seinen Tanz der Musik ganz individuell anpassen und ist nicht auf eine feste Choreographie oder einen Vortänzer angewiesen.

"Anti-Aging-Programm fürs Gehirn"

Bauchtanz ist jedoch weit mehr als Körpertraining. Nachdem einzelne Bewegungen – wie der kreisende Achter mit der Hüfte oder die Schlangenbewegung mit den Armen – isoliert geübt werden, sollen sie in einem nächsten Schritt wieder miteinander verbunden werden. Dafür ist Konzentration und Koordinationsfähigkeit gefragt. Insofern ist während der Bauchtanzstunde auch der Kopf gefordert. Ludmilla nennt das "ein Anti-Aging-Programm fürs Gehirn".

Mittlerweile bieten viele Tanzschulen und Volkshochschulen Bauchtanzkurse an. Ludmilla Schuhbauer rät Interessierten, einen Kurs auszusuchen, der neben dem Erlernen einer Choreographie auch auf Technik wert legt, um lange – und vor allem gesund – am Bauchtanz Freude zu haben.

Beitrag: Christina Fuchs


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