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Haushaltstipps Mythen rund um’s Wäsche waschen

Rund ums Wäsche waschen gibt es allerlei Mythen. Zum Beispiel: Essig ersetzt Weichspüler und Mundwasser hilft bei muffelnden Waschmaschinen. Was ist dran? Wir haben hier Tipps von Elke Messerschmidt.

Stand: 26.05.2023

Frau hält Slip in der Hand, um sie in die Waschmaschine zu geben | Bild: mauritius images

Früher hat man Mutti gefragt oder Omi, wenn man irgendwas in Sachen Haushalt nicht wusste. Heute bemühen viele das Internet. Das ist voller Tipps von meist selbst ernannten Experten. Aber was taugen diese sogenannten "Life-Hacks", wenn es um das Thema "Wäsche waschen" geht? Unsere Haushaltsexpertin Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft klärt hier auf.

Nur das Wäschewaschen bei 90 °C reduziert Keime zuverlässig.

Um Keime in der Wäsche im privaten Bereich ausreichend zu reduzieren, reichen Waschtemperaturen von 60 °C zusammen mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel aus. Nur im Pulver befinden sich Bleichmittel, die in Verbindung mit der Temperatur Keime reduzieren können.

Essig ersetzt Weichspüler

Essig ist kein Ersatz für einen Weichspüler. Der Einsatz in der Waschmaschine kann Schäden verursachen. Maschinenhersteller raten vom Einsatz ab, weil Gummidichtungen angegriffen werden könnten. Außerdem gibt es synthetische Fasern, die durch den Einsatz von Essig angegriffen werden und Stabilität oder Farbe verlieren.

Die Waschmaschine riecht – Mundwasser hilft

Geruch in der Waschmaschine und folglich evtl. müffelnde Wäsche kann entstehen, wenn man nur bei niedrigen Temperaturen und mit Flüssigwaschmittel wäscht. Hier werden Keime, die sich auf der Wäsche befinden, nicht ausreichend abgetötet und diese siedeln sich in der Waschmaschine an. Es entsteht ein sogenannter Biofilm. Abhilfe bzw. Vorbeugung ist einfach: Waschen Sie in regelmäßigen  Abständen (also ca. 1 x im Monat)bei 60°C und nutzen ein pulverförmiges Vollwaschmittel.

Das vorgeschlagene Mundwasser enthält Substanzen, die Mundkeime reduzieren, z.B. Fluor, Chlor, teilweise Alkohol. Aber ob die Dosis für die Wassermenge in der Trommel ausreicht, ist fraglich. Mundwasser braucht es nicht – es muss zusätzlich gekauft werden und ist teuer.

Auf links waschen schützt Textilien

Dieser Aufwand nutzt tatsächlich bei dunklen Textilien und bei Aufdrucken. Es schont die Farben. Auch Aufdrucke bleiben besser erhalten.

Handwäsche in Salatschleuder trocknen

Diesen Tipp findet man im Internet für Textilien, die per Hand gewaschen werden. Das kann sicher funktionieren. Im Urlaub, wenn Handwäsche evtl. nochmal vorkommt, ist die Salatschleuder aber nicht verfügbar. Im Haus würde ich eher dazu raten, empfindliche Textilien wie Dessous oder Feinstrümpfe in einem Wäschenetze in der Waschmaschine zu waschen und bei niedriger Drehzahl zu schleudern. Das ist deutlich weniger aufwendig.

Empfindliche Kleidung im Jutebeutel waschen

Es ist prinzipiell gut, empfindliche Textilien in einem Beutel zu waschen, um sie vor Reißverschlüssen und Knöpfen anderer Kleidungsstücke zu schützen und so kleine Löcher im Gewebe zu vermeiden. Besser als ein Jute oder Baumwollbeutel ist jedoch ein Wäschenetz. Das Waschwasser fließt besser durch das Gewebe und umspült das Textil. Die Schmutzlösung erfolgt besser als im Jutesack, da er das Wasser zusätzlich aufsaugt.

Gefriertruhe statt Waschmaschine

Auch das ist ein Tipp, der im Internet häufig zu finden ist. Die Wäsche soll nach einer Nacht in der Gefriertruhe wieder frisch sein. Besonders wird dies für Jeans empfohlen. Diese Methode entfernt keinen Schmutz, sie zielt auf Keimreduktion ab. Aber auch da muss man festhalten: Eine Gefriertruhe reduziert keine Keime. Das Wachstum der Keime wird verringert, aber sie werden sofort wieder aktiv, wenn es warm wird.

Wenn eine Jeans nicht richtig schmutzig ist, aber schon länger getragen, empfiehlt es sich eher die Kleidung zu lüften, statt zu gefrieren. Das Lüften der Kleidung beseitigt Gerüche, die Sonneneinstrahlung kann zusätzlich die Keimbelastung reduzieren.


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