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Ab nach draußen Löwenzahn und Wolfmilch: Tierische Namen für Wiesenpflanzen

Pflanzen zu unterscheiden und sich ihre Namen zu merken, ist gar nicht so leicht. Deshalb haben sich unsere Vorfahren Eselsbrücken ausgedacht. Sie haben einigen Pflanzen Tiernamen verpasst: wie Löwenzahn oder Wolfmilch.

Stand: 25.05.2023

von Andreas Modery

Aus der Welt der fleischfressenden Tiere lassen derzeit Fuchs, Wolf und - als exotischer Vertreter - der Löwe grüßen. So ist die bekannteste der momentan blühenden Pflanzen der Löwenzahn. 

Der Löwenzahn verdankt seinen Namen den Zacken, die wie Zähne seine Blätter säumen. Doch wirklich bissig ist die Wildpflanze nicht – im Gegenteil. Der Tausendsassa wird schon seit Jahrhunderten als Heilkraut genutzt. Als Pusteblume fasziniert er Kinder seit jeher und der weiße Milchsaft des Löwen ist völlig ungefährlich.

Wolfsmilch, Fuchschwanz und Wiesen-Fuchsschwanzgras

Anders schaut es bei der Wolfsmilch aus: Der Milchsaft der Wolfsmilch wirkt auf der Haut stark ätzend und kann bis zu Blasenbildung führen. Kurzum: Diese Pflanze wurde so gefährlich wie ein Wolf eingeschätzt: "Der Saft ist beißend wie der Wolf!" Wolfsmilch wächst in Bodennähe und bildet eine dichte Matte. Blätter wachsen "in Paaren", das bedeutet sie stehen sich direkt gegenüber. Ihre Haupt und die meisten Seitentriebe sind dickfleischig. Diese Pflanze besiedelt gerne Schafweiden, Magerrasen und steinige Standorte.


Auch Gräser lassen derzeit tierisch grüßen, wie zum Beispiel der Fuchsschwanz. Durch die an den Schwanz eines Fuchses erinnernde Ährenrispe erhielt das Gras den Trivialnamen "Fuchsschwanz". Das Wiesen-Fuchsschwanzgras erreicht eine Höhe von 30 cm bis 90 cm  und liebt kühlen, nährstoffreichen, humosen Boden

Die gefiederten Freunde: Hahnenfuß ud Storchschnabel

Natürlich sind derzeit auch die gefiederten Freunde auf den Wiesen – zumindest mit dem Namen vertreten: Hahnenfuß. Der Name „Hahnenfuß“ entstand durch die Blätter dieser Pflanze, die  Ähnlichkeit mit den Zehen von Hähnen aufweisen. Diese mehrjährige Pflanze  erreicht eine Höhe von bis zu 60 Zentimeter Höhe. Kennzeichnend sind die rund zwei Zentimter großen, leuchtend gelbe Blüten mit ihren fünf Blütenblätter. Übrigens: Nicht nur für uns ist diese Pflanze ungenießbar - auch Kühe, Pferde und Ziegen fressen keinen Hahnenfuß. Aus diesem Grund kann sich der Hahnenfuß immer weiter ausbreiten. Getrocknet verliert das Gift seine Wirkung

Sowohl der wissenschaftliche Name Geranium als auch dieser Name Storchschnabel bezieht sich auf die Form der langestielten Frucht, in der man den Kopf und den langestreckten Hals eines Storchs oder Kranichs erkennen kann. Die rosa Blüten erinnern immer an einen Stern.

Duftender Meister des Waldes: Der Waldmeister

Unter den Blütenstars am Waldrand stehen aber nicht nur die Tiere allein im Vordergrund. Der Meister selbst gibt sich die Ehre: Der Waldmeister.

Früher im 15. Jahrhundert nannte man die Waldpflanze "Waldmeier", weil man glaubte, daß die Pflanze zu der Gattung der Mieren – also Labkraut - gehören würde. Erst Ende des 16. Jahrhunderts kam es zu der Bezeichung "Meister", welche in Beziehung zu Magister gesetzt wurde, was so viel wie Arzt heißt. Also wurde diese Pflanze zum Arzt des Waldes wegen seiner Heilwirkung. Der Waldmeister wirkt z.B.  gefäßerweiternd, entzündungshemmend und krampflösend.  Nicht zu vergessen ist seine Aufgabe als "Aromaträger" für die Mai-Bowle!


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