Gewürzexpertin Dr. Manuela Mahn Kräutersalz - wie wir es nutzen und selbst herstellen
Wir haben es bestimmt alle zu Hause oder zumindest schon einmal genutzt: Kräutersalz. Aber was ist der Unterschied zu "normalem" Salz, wo nutzen wir es und wie machen wir Kräutersalz selbst. Ein Fall für Gewürzexpertin Dr. Manuela Mahn von der Gewürzakademie in Bamberg.

Kräutersalz - Wo wir es nutzen und wie wir es selbst machen mit Gewürz-Sommelière Dr. Manuela Mahn von der Gewürzakademie in Bamberg
Ab in die Welt der Aromen, Farben und Düfte! Heute mit einem Gewürz, das vermutlich viele von uns in der Küche haben: Kräutersalz.
Der Unterschied zu anderen Salzen wie Steinsalz oder Meersalz
Der Unterschied liegt in der Zusammensetzung. Eine Gewürzmischung muss aus 100 % Gewürzen und Kräutern bestehen. In einer Gewürzzubereitung sind zwar noch mindestens 60 % Gewürze und Kräuter enthalten, doch daneben dürfen andere geschmackbringende Zutaten enthalten sein, wie etwa Salz, Zucker oder Fruchtpulver.
Im Rezept für Kräutersalz (siehe unten) sprechen wir für die Basis explizit „Steinsalz“ als Zutat. Nun gibt’s ja auch Meersalz. Wo sind die Unterschiede und warum verwenden wir Steinsalz?
Hier wird Steinsalz aus den Alpen verwendet. Steinsalz hat im Vergleich zu Meersalz den Vorteil, dass es sehr trocken ist und keine Restfeuchte besitzt. Daher passt Steinsalz besser in Kombination mit getrockneten Kräutern, die sonst wieder Feuchte aufnehmen. Wichtig ist, dass das Salz naturbelassen, also unraffiniert und ohne Zusatz von Rieselhilfen etc. ist.
Für das Kräuter-Aroma kommen Bohnenkraut, Majoran, Liebstöckel, Bärlauch und Schnittlauch dazu. Allesamt getrocknet – beim Schnittlauch heißt es extra: Gefriergetrocknet. Warum und was heißt das eigentlich genau?
Der Vorteil bei gefriergetrockneten Kräutern ist, dass diese ihr Originalaroma sowie ihre Farbe besser durch diesen speziellen Trockenprozess behalten. Die Gefriertrocknung ist ein komplexes Verfahren, das entsprechende Technik voraussetzt. Große Gewürzproduzenten arbeiten mit dieser.
Wie trocknen wir unsere eigenen Kräuter sonst am besten?
Die eigenen Kräuter werden am besten am Morgen geschnitten, dann kopfüber gebündelt an einem luftigen und zugleich schattigen Ort aufgehängt und über einige Tage getrocknet - dann vom Stiel abrebeln und in ein gut verschließbares Glas fühlen. Für das Kräutersalz zerkleinern wir die Blättchen vorab am besten noch im Mixer oder Mörser.
Wozu passt Kräutersalz am besten?
Ein Kräutersalz ist ein Allrounder im Küchenalltag. Es verfeinert Salate, Dips, Nudelgerichte, Gemüse und schmeckt pur auf dem Butterbrot oder zu Tomaten. Durch den Zusatz von Kräutern verleiht dieses Salz den Speisen eine schöne Aromatik und daher wird nicht soviel Salz für den Geschmack benötigt. Gewürzsalze lassen sich gut variieren, z.B. auch mal mit Chili. Denn Schärfe bringt bei salzbewusster Ernährung Pep ans Essen.
Zum Rezept: Kräutersalz – ganz einfach selbst gemacht
Kräutersalz bringt Abwechslung auf den Tisch und ist eine tolle Möglichkeit, bewusst ein bisschen weniger „salzig“ zu würzen. Ein Gewürzsalz ist laut Definition eine Mischung von Speisesalz mit einem oder mehreren Gewürzen/Kräutern und/oder Gewürzzubereitungen. Der Anteil an Speisesalz liegt höher 40 %, der an Gewürzen oder Kräutern mindestens bei 15 %.
Wir brauchen:
Pikantes Kräutersalz(Gewürzsalz)
5 EL Steinsalz, fein, unraffiniert
1 TL Bohnenkraut, gerebelt
1 TL Majoran, gerebelt
1 TL Schnittlauch, in Röllchen (falls möglich gefriergetrocknet)
1 TL Liebstöckel, gerebelt
1 TL Bärlauch, gerebelt
Salz und getrocknete Kräuter gut miteinander vermischen.