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Zwölfuhrläuten Partenstein in Unterfranken

Seit 100 Jahren erklingen sie vom Turm der Partensteiner Christuskirche, die vier Glocken, welche die politische Gemeinde einst der evangelischen Kirchengemeinde schenkte. Entstanden sind sie nicht aus der üblichen Mischung von Kupfer und Zinn, sondern aus Eisen, was ihnen einen eher ungewöhnlichen Klang verleiht.

Von: Klaus Alter

Stand: 28.11.2021 | Archiv

Im Jahr der Glockenweihe, also 1921, war die evangelische Pfarrkirche genau 90 Jahre alt. Natürlich gab es vorher schon Gotteshäuser im Spessart-Dorf, das anno 1233 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die früheren Kirchen gingen verloren: Eine wurde – wie ein großer Teil des Dorfes - im 30jährigen Krieg zerstört. Oder man musste sich zum Abriss entschließen, weil sie zu klein oder baufällig geworden waren, eine fiel gar einem verheerenden Brand zum Opfer.

Fröhliche Festlichkeit

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand dann die heutige Christuskirche im Stil des Klassizismus. Protestantische Schlichtheit prägt das Gebäude – und doch strahlt der Kirchenraum eine fröhliche Festlichkeit aus, insbesondere wenn die Sonne durch die Fenster hereinstrahlt oder bei trübem Wetter oder abends die stilsicher gewählte Beleuchtung eingeschaltet wird.
Der Altar mit dem schlichten Kreuz, die Kanzel direkt darüber sowie der Taufstein verweisen auf das Wesentliche des christlichen Glaubens: Taufe und Abendmahl, Wortverkündigung und Gebet.

Reizvolles Dorf

Doch Partenstein hat Einheimischen und Besuchern weit mehr zu bieten: Die ebenfalls sehenswerte katholische Pfarrkirche, die wie ihre evangelische Schwester von Johann Philipp Mattlener konzipiert worden war und nur fünf Jahre jünger ist, ein heimatkundliches Museum und dazu eine der Tradition verpflichtete und gleichzeitig für Neues aufgeschlossene Dorfgemeinschaft. Die wunderschöne Lage im Herzen des Naturparks Spessart mit seiner vielfältigen, reizvollen Landschaft rundet all dies ab.


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