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Zwölfuhrläuten Machtilshausen in Unterfranken

Klein, aber fein - das trifft ganz gut auf Machtilshausen zu, einem südwestlich gelegenen Ortsteil von Elfershausen im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 13.02.2022 | Archiv

Rund 550 Einwohner leben heute in der geschichtsträchtigen Ansiedlung, die erstmals im Jahr 788 im Rahmen einer Schenkung erwähnt wird. Damals überlässt der Adelige Matto sein an der Fränkischen Saale gelegenes Kloster der Abtei Fulda. 824 wird wohl der ganze Ort namens "Mattholfeshusen" dem Kloster Fulda übergeben.

Imposanter Hochaltar

1502 errichtet man unter Fürstbischof Lorenz von Bibra eine erste Kirche mit Chor und Turm in Machtilshausen. Das Kirchenschiff wurde 1909 eingelegt, darauf entstand 1910 die neue Pfarrkirche, sie ist dem Hl. Jakobus dem Älteren geweiht.
Das Langhaus besitzt vier Fensterachsen, die Fenster sind spitzbogig gestaltet. Imposanter Blickfang ist der Hochaltar mit zwei gedrehten Säulen und seitlichen Durchgängen, in der Mitte befindet sich über dem Tabernakel ein Herz-Jesu-Bild. Links davon steht der Marienaltar mit Maria Königin und dem Jesuskind als Weltenherrscher, den rechten Seitenaltar ziert der Hl. Johannes der Täufer. Auf der linken Seite im Langhaus, gegenüber der Wandkanzel, sieht das Auge des Betrachters den aus Holz geschnitzten und farblich gefassten Kreuzweg aus dem Jahr 1922.

Eine alte und zwei neue Glocken

Ein Großfeuer zerstörte im August 1944 den Kirchturm in Machtilshausen komplett, er wurde vier Jahre später erneut als Julius-Echter-Turm errichtet. Beim Brand schmolz auch die Friedensglocke, zwei weitere Glocken wurden schon vorher kriegsbedingt eingezogen. Die älteste kam zum Glück Mitte der 50er Jahre wieder aus Hamburg zurück. Zusammen mit zwei neuen Glocken aus den Gießereien in Villingen und Erding erklingt das Trio seitdem in der Stimmung g, h und d harmonisch ins Umland hinaus - was offenbar auch eine größere, im Kirchendachstuhl einquartierte Fledermaus-Kolonie nicht zu stören scheint.


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